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WAZ: Ohne Brötchen am Pfingstmontag. Kommentar von Gerd Heidecke

Essen (ots)

Zwischen Muttertag und Pfingsten ist in NRW das neue Ladenöffnungsgesetz eher schüchtern in Kraft getreten, und mancher hat sich am Sonntag über offene Türen beim Floristen oder beim Bäcker um die Ecke gewundert. Jetzt ist es auch kein Wunder mehr, wenn es am ersten Weihnachtsfeiertag und Ostersonntag nach frischen Blumen und warmen Brötchen duftet. Am zweiten Feiertag bleiben wie Pfingstmontag die Gitter jetzt aber unten, obwohl die Bäcker dies gerne gebacken bekommen hätten. Samstags klingelt die Kasse nur noch bis 22 Uhr, zwei verkaufsoffene Adventssonntage müssen reichen. Ist dies bereits ein Fall von Regulierungswut, wie ihn die EU-Bürokraten beim Verbot von Ölkännchen auf Restauranttischen gerade exemplarisch vorexerziert haben? Nein, hier geht es um den notwendigen Interessenausgleich zwischen Beschäftigten und Verbrauchern, Wirtschaft und Sozialem, aber auch von Arbeit und Erholung, von Kirche und Kommerz. Dieser Ausgleich muss immer wieder neu gesucht und definiert werden, und das scheint diesmal gelungen. Auch ohne Brötchen am Pfingstmontag.

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