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WAZ: Ein Abschied ohne Wehmut - Kommentar von Sven Frohwein

Essen (ots)

Es war René Obermanns letzte Hauptversammlung als Chef der Deutschen Telekom. Im nächsten Jahr, kündigte der 50-Jährige an, werde er nur noch als normaler Aktionär an der Veranstaltung teilnehmen. Obermann hängt einen Spitzenjob in der deutschen Wirtschaft an den Nagel. Er tauscht Groß gegen Klein - ohne Not, aber auch ohne Wehmut. Nie hatte Obermann Zweifel daran gelassen, irgendwann seinen Abschied nehmen zu wollen. Man kann ihm nicht vorwerfen, er habe am Chefsessel geklebt. Obermann verlässt das Bonner Unternehmen in schwieriger Zeit. Er hat den Laden zwar weiter entrümpelt, den Umbau vom ehemaligen Staats- zum Technologiekonzern vorangetrieben. Sogar für den teuren Ausflug ins US-Geschäft hat der Manager eine Lösung gefunden. Der Telekom-Aktie hat das aber nicht geholfen. In seiner Amtszeit verlor das Papier weiter an Wert. Der Umbau eines so riesigen Unternehmens ist eben keine Aufgabe, die sich in fünf bis zehn Jahren stemmen lässt. Es ist eine Generationenaufgabe. Daran wird sich auch Obermanns Nachfolger messen lassen müssen.

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