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Bayerische Landesärztekammer (BLÄK)

Medizin und Ökonomie - klare Grenzlinien

München (ots)

"Die demographische Entwicklung und der
medizinisch-technische Fortschritt stellen bei eingeschränkten 
Finanzmitteln eine immer größere Herausforderung an die 
Gesundheitsberufe, insbesondere an die Ärzteschaft, dar", sagte Dr. 
Max Kaplan, Vizepräsident der Bayerischen Landesärztekammer (BLÄK) 
vor dem 64. Bayerischen Ärztetag. Auch auf die Profession 
niedergelassener Arzt treffe heute zu: Fachwissen allein reicht zur 
Führung einer Praxis nicht aus.
Die immer komplexer werdende Medizin und die begrenzten 
finanziellen Ressourcen forderten zu den ärztlichen und 
wissenschaftlich-fachlichen Kompetenzen auch Grundkenntnisse im 
Management sowie in Gesundheitsökonomie und Betriebswirtschaft. Dies 
betreffe z.B. die Praxisgründung und -planung, die Praxisführung und 
ärztliches Handeln. Zu berücksichtigen seien hier insbesondere der 
Praxisort, die Praxisform und die regionalen Versorgungsstrukturen. 
Auch sollte ein Arzt sein Leistungsspektrum festlegen und dabei auch 
die Versichertenstruktur seiner Patienten im Auge haben. 
Evidenzbasierte Medizin, Leitlinien, Disease-Management-Programme 
(DMP) und (sozial-)gesetzgeberische Vorgaben beeinflussen die 
ärztliche Tätigkeit im ambulanten Bereich stark", so Kaplan.
Re- statt Deprofessionalisierung
Sowohl die Bundesregierung in ihrer Koalitionsvereinbarung als 
auch das jüngste Sachverständigengutachten fordern eine Neudefinition
der ärztlichen Leistungen. Praktisch geht es um die Fragen: Was ist 
delegierbar? Was ist auf Andere übertragbar? Gleichzeitig müssten 
Ärzte von den Verwaltungsaufgaben, wie z. B. ICD-Verschlüsselung, 
befreit werden. "Wir Ärzte müssen uns diesen Fragen offensiv stellen 
und gleichzeitig klare Grenzlinien ziehen. Im Interesse der Patienten
dürfen ärztliche Tätigkeiten auch künftig ausschließlich von 
entsprechend aus-, weiter- und fortgebildeten Medizinern geleistet 
werden. Daneben muss ein sinnvoll verzahntes Zusammenwirken von 
Ärzten und anderer Gesundheitsberufe entwickelt werden", so Kaplan 
weiter. Eine zentrale Bedeutung käme der Fortbildung und 
Qualifikation der medizinischen Assistenzberufe zu. Hier habe die 
Ärzteschaft spezielle Fortbildungs-Curricula aufgelegt, die von der 
leitenden Medizinischen Fachangestellten bis hin zur Betriebswirtin 
für Management im Gesundheitswesen (Praxismanager/-in) reichten. Der 
direkte Zugang zum Patienten müsse jedoch dem Arzt vorbehalten sein 
und bleiben, ebenso wie die Gesamtverantwortung für Diagnose und 
Therapie.

Pressekontakt:

Bayerische Landesärztekammer
Pressestelle
Dagmar Nedbal
Mühlbaurstraße 16
81677 München
Telefon: 089 4147-268
Fax: 089 4147-202
E-Mail: presse@blaek.de
www.blaek.de

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