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Vodafone Stiftung Deutschland entwickelt Qualitätsstandards in der schulischen Elternarbeit
Handreichung für Schule und Verwaltung

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Düsseldorf/Berlin (ots)

Vodafone Stiftung Deutschland erarbeitet praxistauglichen Kriterienkatalog zur Orientierungshilfe für die Zusammenarbeit zwischen Eltern und Schule // Veröffentlichung des Katalogs im Vorfeld der Bundestagswahl 2013 // Mitwirkung von Vertretern aus Wissenschaft, Praxis und Verwaltung aller Länder // Vodafone Stiftung Deutschland fördert Forschung zu kooperativer Elternarbeit beim SVR-Forschungsbereich // Produktive und am Kind orientierte Zusammenarbeit zwischen Schule und Elternhaus schwächt Herkunftseffekte ab

Die ungleiche Verteilung von Bildungschancen ist eine der größten Herausforderungen für die Bildungs- und Familienpolitik in Deutschland. Seit der PISA-Studie im Jahr 2000 ist bekannt, dass der Einfluss der Familie und der häuslichen Lernausgangsbedingungen auf den Bildungserfolg mehr als doppelt so stark ist wie der von Schule, Lehrkräften und Unterricht zusammen. Der sozioökonomische Hintergrund wirkt sich sowohl auf die schulischen Leistungen von Kindern und Jugendlichen aus als auch auf wegweisende Entscheidungen im Bildungsverlauf sowie auf die intergenerationale soziale Mobilität. Um diesen Missständen entgegenzuwirken, entwickelt die Vodafone Stiftung Deutschland universell anwendbare "Qualitätsstandards in der Elternarbeit" für eine bessere Kooperation zwischen Schule und Elternhaus. Die Qualitätsstandards definieren Mindestvorrausetzungen im Hinblick auf schulische Elternarbeit, zeigen aber auch wünschenswerte Entwicklungsziele auf. "Es ist dringend geboten, Eltern intensiver als bisher am Bildungsgeschehen ihrer Kinder zu beteiligen und sie für die Relevanz und Folgewirkung von Bildungsentscheidungen zu sensibilisieren. Der Kriterienkatalog für schulische Elternarbeit soll dazu einen wichtigen Beitrag leisten", kommentiert Dr. Mark Speich, Geschäftsführer der Vodafone Stiftung Deutschland. Viele sozial benachteiligte Eltern und insbesondere Migranten verfügen über hohe Bildungsaspirationen und Aufstiegsoptimismus. Ihre Kinder sind aber aufgrund mangelnden Orientierungswissens und lernungünstiger Erziehungsstile im Nachteil. Es kommt daher weniger darauf an, die Eltern selbst zur Vermittlung von Lerninhalten zu befähigen, sondern ihnen Merkmale eines lernförderlichen Erziehungsstils zu vermitteln.

Angebot und Qualität der Elternunterstützung sehr unterschiedlich und für sozial schwache Schichten schwer zugänglich

Der Gesetzgeber hat Maßnahmen getroffen, Eltern in ihrer Erziehungsverantwortung zu unterstützen. Allerdings entfalten die Angebote bislang noch nicht ihre volle Wirksamkeit. Obwohl die Bedeutung der Elternbeteiligung in der Forschung seit langem bekannt ist, ist die Intensität und Qualität der Angebote in den Institutionen sehr unterschiedlich und meist dem individuellen Engagement der Akteure geschuldet. Viele Eltern suchen unterstützende Angebote und möchten diese auch aktiv in Anspruch nehmen; die größte Hürde besteht jedoch darin, dass sie von diesen Angeboten keine Kenntnis nehmen oder keine Zugangsmöglichkeiten dazu haben. Gerade sozial schwache Eltern stehen oftmals vor finanziellen, zeitlichen oder persönlich begründeten Barrieren wie mangelnde Sprachkenntnisse, Distanz oder Unsicherheit gegenüber Institutionen. Trotz zahlreicher Initiativen ist es bisher nur an wenigen Stellen gelungen, eine zufriedenstellende Vernetzung und Abstimmung der Angebote zu gewährleisten. Zudem fehlt es grundsätzlich an Orientierung darüber, was gute Elternarbeit eigentlich auszeichnet. In den Bildungsinstitutionen ist das Thema Elternzusammenarbeit zudem oft nicht strategisch und programmatisch verankert.

Standardisierter Kriterienkatalog als Qualitätsrahmen für die schulische Praxis

Der Lösung dieser Probleme widmet sich jetzt die Vodafone Stiftung Deutschland. Auf Grundlage der Empfehlungen einer wissenschaftlichen Expertenkommission und den Erkenntnissen der Praxis unterstützt sie die Erarbeitung universell anwendbarer "Qualitätsstandards der Elternarbeit", die sich an die "National Standards for Family-School Partnerships" aus den USA anlehnen. Denn bislang mangelt es in Deutschland an einem standardisierten Kriterienkatalog, der - ausgehend von einer einheitlichen Definition guter Elternarbeit - einen Qualitätsrahmen für die Praxis an die Hand gibt. Ein von Wissenschaft und Praxis getragener Katalog von Qualitätsstandards verspricht nicht nur eine bessere inhaltliche Ausgestaltung der Angebote vor Ort, sondern liefert zudem eine verbindliche Bemessungsgrundlage. Hinter dem Prozess steht eine Expertenkommission bestehend aus Prof. Dr. Werner Sacher (Neumarkt i. d. Opf.), Prof. Dr. Anne Sliwka (Pädagogische Hochschule Heidelberg), Prof. Dr. Sigrid Tschöpe-Scheffler (Fachhochschule Köln), Prof. Dr. Sabine Walper (Ludwig-Maximilians-Universität München), Prof. Dr. Elke Wild und, beratend, Prof. Dr. Klaus Hurrelmann (beide Universität Bielefeld). Die Veröffentlichung des Katalogs soll im Vorfeld der Bundestagswahl 2013 stattfinden. Begleitet wird die Erstellung der Standards durch den Vodafone StiftungsFellow beim Forschungsbereich des Sachverständigenrats deutscher Stiftungen für Integration und Migration.

Vodafone-Fellowships zur Förderung von Forschungsprojekten rund um kooperative Elternarbeit

Die Vodafone Stiftung fördert zwei Jahre lang einen Junior- und einen Senior-Vodafone StiftungsFellow beim SVR-Forschungsbereich, die Forschungsprojekte zu kooperativer Elternarbeit durchführen. Im Mittelpunkt des Senior Fellowships steht die frühkindliche Elternarbeit. Die Forschungsarbeiten des Junior Fellowships werden zur Entwicklung von Qualitätsstandards für die schulische Elternarbeit beitragen. Sie legen auch ein inhaltliches Fundament für eine stärkere strategische Vernetzung und Kooperation von Schulen, Eltern und außerschulischen Partnern wie Einrichtungen der Jugendhilfe, Vereinen, Migrantenorganisationen, Wohlfahrtsverbänden oder kommunalen Bildungseinrichtungen.

Dr. Gunilla Fincke, Direktorin des SVR-Forschungsbereichs: "Eine gute Zusammenarbeit zwischen Schule und Elternhaus ist ein wichtiger Baustein für den Bildungserfolg. Gerade auch bildungsferne Eltern mit Migrationshintergrund wollen ihren Kindern helfen, eine gute Ausbildung zu bekommen, wissen aber häufig nicht wie. Hier müssen Schulen ansetzen und Eltern stärker einbinden. Kooperative Elternarbeit sollte Pflicht und nicht Kür sein."

Vodafone Stiftung Deutschland

Die Vodafone Stiftung ist eine der großen unternehmensverbundenen Stiftungen in Deutschland. Unter dem Leitmotiv "Erkennen. Fördern. Bewegen." unterstützt die Stiftung als gesellschaftspolitischer Thinktank insbesondere Programme in den Bereichen Bildung, Integration und soziale Mobilität mit dem Ziel, Impulse für den gesellschaftlichen Fortschritt zu geben, die Entwicklungen einer aktiven Bürgergesellschaft zu fördern und gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen. Dabei geht es der Vodafone Stiftung Deutschland vor allem darum, benachteiligten Kindern und Jugendlichen den sozialen Aufstieg zu ermöglichen.

Pressekontakt:

Vodafone Stiftung Deutschland gemeinnützige GmbH,
Danyal Alaybeyoglu,
Leiter Kommunikation,
Tel.: 0211 / 533-6786,
danyal.alaybeyoglu@vodafone.com,
www.vodafone-stiftung.de

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