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FAB CE - FABEC - Erweiterung des grenzüberschreitenden freien Luftraums für einen klimaschonenden Flugverkehr

Pressemitteilung

Lindau, 4. März 2022

FAB CE - FABEC - Erweiterung des grenzüberschreitenden freien Luftraums für einen klimaschonenden Flugverkehr

Mit einer gemeinsamen Initiative erweitern die Funktionalen Luftraumblöcke Central Europe (FAB CE) und Europe Central (FABEC) den sog. Free Route Airspace (FRA), um wichtige SüdOst-NordWest-Routen in Europa zu optimieren.

Nach der Unterzeichnung einer gemeinsamen Erklärung im Sommer 2021 zur Vertiefung der Zusammenarbeit der Funktionalen Luftraumblöcke untereinander, haben sich FAB CE und FABEC nun darauf geeinigt, einen grenzüberschreitenden Betrieb für FRA einzuführen. So will man den Luftraumnutzern die Möglichkeit geben, optimale Routen über große Bereiche des europäischen Luftraums hinweg zu planen. Genau in dieser Möglichkeit, vorab bereits den kürzesten, wirtschaftlichsten und damit potentiell auch klimafreundlichsten Weg planen zu können, liegt der größte Vorteil von Free Route Airspace. Flugzeuge können Lufträume auf direktem Weg, ohne Umwege, auf der kürzesten Strecke durchfliegen. Das spart Treibstoff und reduziert Emissionen. Je größer diese Lufträume sind, desto größer und nachhaltiger die Wirkung. Des Weiteren ermöglichen grenzüberschreitende Free Route-Optionen den Fluggesellschaften eine Streckenführung unabhängig von nationalen Luftraumgrenzen zwischen definierten Ein- und Ausflugspunkten auf verschiedenen Seiten dieser Grenzen frei zu planen. Damit können sie zukünftig Flugmeilen reduzieren, günstige Windbedingungen nutzen oder Flugwege um militärische Übungsgebiete herum optimieren.

Die neue grenzüberschreitende Schnittstelle wird zwischen dem Free Route Airspace Karlsruhe SÜD in Deutschland und dem SECSI FRA (Southeast Europe Common Sky Initiative Free Route Airspace) an der Grenze zu Österreich eingerichtet. Die Implementierung beginnt stufenweise ab dem 24. März 2022. Sukzessive soll der grenzüberschreitende Free Route Betrieb zwischen Österreich und Deutschland aufgenommen werden. Alle Initiativen werden es den Luftraumnutzern ermöglichen, klimafreundlichere Flugprofile zu verwenden.

„Mit der Implementierung von Free Route Lufträumen, die von Österreich bis Nord-Mazedonien und bis zum schwarzen Meer reichen, haben Austro Control und die Mitglieder von FAB CE in Europa Pionierarbeit geleistet. Mit der heute unterzeichneten Vereinbarung verfolgen wir als FAB CE und FABEC ein klares gemeinsames Ziel: Wir wollen einen möglichst klimaschonenden Flugverkehr in einem Luftraum, der unabhängig von Staatsgrenzen Flüge auf der kürzesten Strecke ermöglicht und damit zu einer nachhaltigen Reduzierung von Emissionen beitragen kann. Mit der Verbindung dieser beiden Free Route Lufträume sind wir diesem Ziel wieder ein Stück weit nähergekommen“, sagte Valerie Hackl, Geschäftsführerin von Austro Control.

Arndt Schoenemann, CEO der DFS, betonte: "Die Fluglotsen des FABEC und des FAB CE verwalten einen der verkehrsreichsten Lufträume Europas. Die Einführung des grenzüberschreitenden Free Route-Konzepts ist eine wichtige regionale Lösung. Damit sollen bedeutende verkehrliche Magistralen in der Luft unterstützt und die Anforderungen des europaweiten Networkmanagements erfüllt werden. Die aktuellen Maßnahmen sind das Neueste in einer Reihe von Initiativen zur Verringerung des ökologischen Fußabdrucks des Luftverkehrs, für die der FABEC bereits in 2020 den ATM 2020 Environment Award erhalten hat."

Die Durchführungsverordnung (EU) Nr. 2021/116 der Europäischen Kommission sieht grenzüberschreitende Free Route Airspaces oberhalb von Flugfläche 305 (ca. 9.000m) durch europäische Flugsicherungsorganisationen bis Ende des Jahres 2025 vor.

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Medienkontakt:

Kristina Kelek, DFS: +49 6103 707 4161, eMail: presse@dfs.de

Markus Pohanka, Austro Control: +43.51703.9100, eMail: markus.pohanka@austrocontrol.at

Die DFS Deutsche Flugsicherung GmbH ist ein bundeseigenes, privatrechtlich organisiertes Unternehmen mit rund 5.600 Mitarbeitern (Stand: 31.12.2021). Die DFS sorgt für einen sicheren und pünktlichen Flugverlauf. Die rund 2.200 Fluglotsen haben in Spitzenjahren mehr als drei Millionen Flüge durch den deutschen Luftraum geleitet, täglich bis zu 10.000. Das Unternehmen betreibt Kontrollzentralen in Bremen, Karlsruhe, Langen und München sowie Tower an den 15 internationalen Verkehrsflughäfen in Deutschland. Die Tochtergesellschaft DFS Aviation Services GmbH vermarktet flugsicherungsnahe Produkte und Dienstleistungen und ist für die Flugverkehrskontrolle an neun deutschen Regionalflughäfen sowie an den Flughäfen London-Gatwick und Edinburgh verantwortlich. Die DFS arbeitet maßgeblich an der Integration von Drohnen in den Luftverkehr und hat mit der Deutschen Telekom das Joint Venture Droniq GmbH gegründet. Das Tochterunternehmen R. Eisenschmidt GmbH vertreibt Publikationen und Produkte für die Allgemeine Luftfahrt, die Kaufbeuren ATM Training (KAT) bildet militärisches Flugsicherungspersonal aus, und das Joint Venture FCS Flight Calibration Services bietet Flugvermessungsdienstleistungen an. www.dfs.de

Austro Control sorgt für einen sicheren, pünktlichen und umweltschonenden Ablauf des Flugverkehrs im österreichischen Luftraum. Fluglotsinnen und Fluglotsen der Überflugskontrollzentrale und in den Flugsicherungsstellen an allen österreichischen Verkehrsflughäfen führen die Flugzeuge sicher und effizient durch den Luftraum. Die Aufgaben von Austro Control umfassen über die Flugsicherung hinaus die Errichtung und den Betrieb von technischen Flugsicherungsanlagen, den Flugwetterdienst, die Zulassung und Überprüfung von Luftfahrzeugen, die Ausstellung von Piloten-Lizenzen, den Such- und Rettungsdienst, die Aufsicht über Flugschulen und die Bewilligung von Drohnen.

FAB CE ist der gemeinsame Luftraumblock von Österreich, Bosnien und Herzegowina, Kroatien, der Tschechischen Republik, Ungarn, der Slowakei und Slowenien, der eine Fläche von mehr als 529 000 km² umfasst.

FABEC 
Der Luftraum der sechs FABEC-Staaten Belgien, Frankreich, Deutschland, Luxemburg, die Niederlande und die Schweiz ist einer der verkehrsreichsten und komplexesten der Welt. Die Mehrheit der großen europäischen Flughäfen, der wichtigsten zivilen Luftverkehrsstraßen und der militärischen Truppenübungsplätze befindet sich in dieser Gegend. Der FABEC-Luftraum umfasst 1,7 Millionen km² und wickelt den Großteil des europäischen Luftverkehrs ab.
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