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Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung (KOFA) Institut der deutschen Wirtschaft Köln e.V.

Allgemeinverbindlichkeit - Ein überholtes Reglement

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Köln (ots)

Die Zahl der allgemeinverbindlichen Tarifverträge - also solcher
Verträge, die der Staat für alle Beschäftigten und Betriebe einer
Branche und Region zur Pflicht erklärt hat - ist seit Jahren
rückläufig. Anfang 2003 waren von rund 33.000 Branchentarifverträgen
480 allgemein verbindlich - das ist ein Anteil von 1,5 Prozent. Auf
dem Höhepunkt, im Jahr 1994, gab es dagegen 623 Tarifverträge, denen
der Staat quasi Gesetzeskraft verliehen hatte - eine Quote von 2,1
Prozent. Auch wenn die Gewerkschaften dies anders sehen, ist der
Rückgang positiv zu werten. Denn die
Allgemeinverbindlichkeitserklärung von Tarifverträgen behindert die
Entstehung eines funktionierenden Niedriglohnsektors, der für
schlechter qualifizierte Arbeitslose Jobs schafft. Zudem kann die
Konkurrenz von Unternehmen, die nicht an einen Tarif gebunden sind,
für das Lohnniveau einer Branche ganz heilsam sein. Denn die
Tarifpartner erhalten einen zusätzlichen Fingerzeig, was für die
Branche überhaupt tragbar ist. Von daher ist es kontraproduktiv, wenn
der Staat Tarifverträge auf alle Unternehmen ausweitet.
Hagen Lesch: Die Allgemeinverbindlichkeit von Tarifverträgen, IW-
Positionen Nr. 5, Köln 2003, 56 Seiten, 10,50 Euro. Bestellung über
Fax: (02 21) 49 81-4 45 oder via E-Mail:  div@iwkoeln.de

Pressekontakt:

Dr. Hagen Lesch,
Telefon: (02 21) 49 81-7 78

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