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Hochwasserrisiko für hochwertige Investition zu groß

Karlsruhe (ots)

Die Überschwemmungsgefahr durch eine Überflutung
der Deiche oder durch einen Dammbruch hat sich auch am Rhein
drastisch erhöht. Dies belegt das Gutachten von Prof. Dr. Hans Helmut
Bernhart, der am Institut für Wasserwirtschaft und Kulturtechnik an
der Universität Karlsruhe lehrt.
Der renommierte Wissenschaftler kommt aufgrund seiner Analysen zu
dem Schluss, dass das Hochwasserrisiko für eine hochwertige
Investition in der Flusslandschaft bei Wörth zu groß ist.
"Aufgrund des Gutachtens haben wir uns entschieden, das geplante
Verteilzentrum mit einem Investitionsvolumen von 40 Mio. Euro nicht
in dem gefährdeten Gebiet zu bauen. dm muss nun einen neuen Standort
in der Region finden", erklärt Michael J. Kolodziej, der in der
Geschäftsleitung des Karlsruher Unternehmens für Logistik
verantwortlich ist.
"Wir hatten uns zum Jahresbeginn für den Standort Wörth
entschieden. Das Jahrhundert-Hochwasser an der Elbe und die
Hochwasserkatastrophen in Italien und Frankreich haben uns im Sommer
veranlasst, diese Problematik nachträglich zu berücksichtigen. Die
Stadt Wörth verwies auf Anfrage an das Neubauamt Speyer. Dort
erhielten wir die Auskunft, die Dämme auf der rheinland-pfälzischen
Seite seien höher als auf der badischen Seite. Es bestehe nur ein
geringes Risiko. Nach dieser unzureichenden Auskunft mussten wir eine
gutachterliche Entscheidungshilfe in Auftrag geben", berichtet
Michael J. Kolodziej.
Experten würden, so der dm-Logistikchef, die richtigen Wege
zeigen. Erst vergangene Woche habe die Internationale Kommission zum
Schutz des Rheins IKSR in Koblenz darauf hingewiesen, dass
Klimaszenarien Hochwasser wie an der Elbe auch am Rhein
wahrscheinlich machen. Die IKSR fordere deshalb die Beschränkung auf
hochwasserangepasste Nutzungen. "Diese Beschränkungen müssten in
lokaler Verantwortung durchgesetzt werden, empfiehlt die Kommission.
Nach Einschätzung des IKSR fallen Schäden an Industrie- und
Gewerbeanlagen wesentlich höher aus als bei Wohnungen. Noch
entscheidender ist die Einschätzung, dass die indirekten Schäden die
direkten weit übertreffen können", sagte Kolodziej am Donnerstag.
"Und am 8. November hat sich die Umweltministerkonferenz darauf
geeinigt, bis Ende 2003 Aktionspläne für den Hochwasserschutz an
allen deutschen Flüssen aufzustellen. Wenn die Umweltminister
erwägen, die intensive bäuerliche Nutzung von Auen zu beenden und
Deiche weiter ins Land zu verlegen, dann haben Gewerbegebiete erst
recht nichts in gefährdeten Auenlandschaften zu suchen", fordert
Michael J. Kolodziej eindeutige Vorgaben.
"Wenn das gerade vorgelegte Gutachten aufzeigt, wie
hochwassergefährdet das Gewerbegebiet auf dem ehemaligen
Mobil-Oil-Gelände ist, und wenn man die Expertenmeinung zu den Folgen
einer Überflutung kennt, dann wäre es unverantwortlich, dort ein
Verteilzentrum zu errichten", resümiert Michael J. Kolodziej. "Im
Schadensfall blieben Hunderte unserer Filialen ohne Ware, weil neben
dem Baukörper auch Zufahrtswege und Versorgungssysteme betroffen
wären."
Bund, Länder und Gemeinden, also die Menschen in Deutschland,
seien durch die Jahrhundertflut mit 7,6 Mrd. Euro belastet. Das
Bundesministerium des Inneren habe die Schäden an der Elbe  in seiner
am 28. Oktober vorgelegten Dokumentation auf mehr als 10 Mrd. Euro
geschätzt. Die zu erwartenden Schäden bei einem Jahrhunderthochwasser
am Rhein schätze der Direktor des Regionalverbandes Mittlerer
Oberrhein, Gerd Hager, auf 1,5 Mrd. Euro allein im Raum Karlsruhe.
"Statt darauf zu hoffen, dass alles gut geht, haben wir unsere
Entscheidung korrigiert, auch wenn das für uns mit immensen Kosten
verbunden ist", erläutert Michael J. Kolodziej. "Wir sind in einem
weit vorangeschrittenen Stadium. Tausende von Arbeitsstunden, auf
Wörth ausgerichtete Planungen, die Kosten für das Gutachten und die
durch die Verzögerung entstehenden Kosten sind von dm zu verkraften",
stellte er abschließend fest.
Hinweis:
   Pressemitteilung und Gutachten in Kurz- und Langfassung zum
Downloaden unter: www.dm-drogeriemarkt.de Unternehmen/Presse

Pressekontakt:

dm-drogerie markt,
Herbert Arthen
Telefon (07 21) 55 92 - 11 95,
Telefax: (07 21) 6 25 14 90
E-Mail: herbert.arthen@dm-drogeriemarkt.de

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