Kinder in Niedersachsen sind bei Hitze besonders gefährdet
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Kinder in Niedersachsen sind bei Hitze besonders gefährdet. Ab 30 Grad steigt bei ihnen das Risiko für behandlungsbedürftige Hitzeschäden wie Sonnenstiche, Krämpfe oder Erschöpfungssymptome um das 11-Fache. Bereits ab 25 Grad lassen sich negative Auswirkungen auf die Gesundheit nachweisen. Das sind die Kernergebnisse des aktuellen DAK-Kinder- und Jugendreports „Gesundheitsrisiko Hitze“ für Niedersachsen. Für die bislang landesweit einmalige wissenschaftliche Untersuchung wurden Abrechnungsdaten der DAK-Gesundheit mit Umweltfaktoren verknüpft. Ferner wurden in einer repräsentativen Forsa-Befragung Minderjährige und ihre Eltern in Norddeutschland befragt. Experten sehen in den Ergebnissen des DAK-Reports eine Bestätigung der bisherigen wissenschaftlichen Erkenntnisse: Kinder sind in Hitzeperioden gesundheitlich besonders gefährdet. DAK-Landeschef Dirk Vennekold fordert, die Bedürfnisse der jungen Generation beim Hitzeschutz in Niedersachsen künftig stärker zu berücksichtigen. Lesen Sie mehr in unserer Pressemeldung.
Freundliche Grüße
Ihr Presseteam der DAK-Gesundheit Niedersachsen
Kinder in Niedersachsen sind bei Hitze besonders gefährdet
- DAK-Kinder- und Jugendreport untersucht erstmals die Auswirkungen des Klimawandels auf die Gesundheit
- Bei Temperaturen über 30 Grad steigt bei Kindern in Niedersachsen das Risiko für Hitzeschäden um das 11-Fache
- DAK-Landeschef Vennekold fordert mehr Hitzeschutz für Kinder
Kinder in Niedersachsen sind bei Hitze besonders gefährdet. Ab 30 Grad steigt bei ihnen das Risiko für behandlungsbedürftige Hitzeschäden wie Sonnenstiche, Krämpfe oder Erschöpfungssymptome um das 11-Fache. Bereits ab 25 Grad lassen sich negative Auswirkungen auf die Gesundheit nachweisen. Das sind die Kernergebnisse des aktuellen DAK-Kinder- und Jugendreports „Gesundheitsrisiko Hitze“ für Niedersachsen. Für die bislang landesweit einmalige wissenschaftliche Untersuchung wurden Abrechnungsdaten der DAK-Gesundheit mit Umweltfaktoren verknüpft. Ferner wurden in einer repräsentativen Forsa-Befragung Minderjährige und ihre Eltern in Norddeutschland befragt. Experten sehen in den Ergebnissen des DAK-Reports eine Bestätigung der bisherigen wissenschaftlichen Erkenntnisse: Kinder sind in Hitzeperioden gesundheitlich besonders gefährdet. DAK-Landeschef Dirk Vennekold fordert, die Bedürfnisse der jungen Generation beim Hitzeschutz in Niedersachsen künftig stärker zu berücksichtigen.
Für die aktuelle DAK-Sonderanalyse im Rahmen des Kinder- und Jugendreports untersuchten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von Vandage und der Universität Bielefeld Abrechnungsdaten von rund 77.700 Kindern und Jugendlichen bis einschließlich 17 Jahren, die bei der DAK-Gesundheit in Niedersachsen versichert sind. Analysiert wurden über fünf Millionen Versorgungskontakte pro Jahr und insgesamt über 328.500 niedersächsische Temperaturdaten des Deutschen Wetterdienstes von 2017 bis 2022. Zusätzlich wurden 199 Eltern und deren Kinder in Norddeutschland von Forsa zum Thema Hitze befragt.
„Unser aktueller Kinder- und Jugendreport leistet Pionierarbeit. Zum ersten Mal untersucht die DAK-Gesundheit umfassend die Zusammenhänge von Hitze und Kindergesundheit in Niedersachsen“, sagt DAK-Landeschef Dirk Vennekold. „Die Uhr tickt. Die Zukunft macht uns Sorgen, da ein Temperaturrekord dem nächsten folgt. Auch bei uns im Norden. Hitzeschutz ist Kinderschutz. Wir brauchen einen wirksamen Hitzeschutz von der Kita bis zur Schule, vom Spielplatz bis zum Fußballplatz. Kinder dürfen bei der Konzeption und Umsetzung von Hitzeschutzplänen nicht zu kurz kommen.“
Schulkinder am stärksten von Hitzeschäden betroffen
Die DAK-Auswertung zeigt, dass an Hitzetagen in Niedersachsen jährlich mehr als 200 Kinder und Jugendliche mit Hitzeschäden behandelt werden – zum Beispiel mit Sonnenstichen, Hitzekrämpfen oder Erschöpfungssymptomen. Dabei nimmt für Kinder das Risiko für behandlungsbedürftige Hitzeschäden mit steigenden Temperaturen zu: ab 25 Grad um das 10-Fache und ab 30 Grad um das 11-Fache. Schulkinder sind in Niedersachsen am stärksten betroffen: Ihr Risiko ist sogar rund 15-fach erhöht. Bei Hitze besonders gefährdet sind in Niedersachsen auch Neugeborene und Säuglinge: An Hitzetagen steigt ihr Risiko, aufgrund von Atmungsstörungen behandelt zu werden, um 19 Prozent.
„Der DAK-Report bestätigt bisherige wissenschaftliche Erkenntnisse: Kinder sind in Hitzeperioden gesundheitlich besonders gefährdet“, sagt Dr. Maria Albers, Mitglied der Arbeitsgruppe Pädiatrie der Deutschen Allianz Klimawandel und Gesundheit e.V. (KLUG). „Wir brauchen einen adäquaten Hitzeschutz an allen Orten, an denen sich Kinder aufhalten können. Zentral hierfür ist das konsequente Umsetzen der Klimaschutzmaßnahmen zur raschen Begrenzung der Erderwärmung. Nur so können die zukünftig zu erwartende Zunahme von Hitzeperioden und die dadurch bedingten gesundheitlichen Gefahren für Kinder eingeschränkt werden.“
Hitzeschäden: viele Beschwerden, wenig Arztbesuche
Schlafprobleme, Kopfschmerzen, Müdigkeit, Appetitlosigkeit und Kreislaufbeschwerden: 82 Prozent der Kinder in Norddeutschland haben laut eigener Aussage bei Hitze gesundheitliche Probleme. Das ist das Ergebnis der Forsa-Umfrage im Auftrag der DAK-Gesundheit. 199 Kinder und deren Eltern wurden in den Bundesländern Bremen, Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein befragt. Die Sicht der Kinder wird von ihren Eltern bestätigt. So nehmen 79 Prozent der Eltern wahr, dass ihre Kinder bei Hitze leiden.
Hitzeschutz: Kinder und Eltern fühlen sich gut informiert
Die Eltern-Kind-Befragung von Forsa zeichnet ein deutliches Bild: 82 Prozent der Kinder im Norden geben an, dass sie sich sehr gut oder gut über Hitzeschutzmaßnahmen informiert fühlen. Die Sicht der Eltern bestätigt die Selbstauskunft der Kinder: 83 Prozent der Eltern sagen, dass ihre Kinder sehr gut oder eher gut informiert sind.
„Es ist erfreulich, dass sich der überwiegende Teil der Kinder so gut über Hitzeschutzmaßnahmen informiert fühlt“, so Dr. Michael Hubmann, Präsident des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzt*innen e. V. (BVKJ). „Verhaltensweisen wie ausreichend trinken, kühle Orte aufsuchen, luftige Kleidung tragen und Wohnräume kühl halten, sind entscheidend, um hitzebedingte Schäden zu vermeiden.“
Klimaschutz: Eltern sind weniger zufrieden als im Bund
Steigende Temperaturen und Rekordsommer: Die Eltern-Kind-Befragung zeigt, dass sich ein Viertel der Eltern und Kinder große Sorgen macht, dass die Folgen des Klimawandels ihrer Gesundheit schaden könnten. Knapp die Hälfte der norddeutschen Kinder sind zudem der Meinung, dass Politik, Industrie, Öffentlichkeit und Schulen noch zu wenig für den Klimaschutz tun. Bei Eltern im Norden ist diese Meinung verbreiteter: Hier sehen 58 Prozent das Engagement für mehr Klimaschutz als zu gering an. Im Bund sind es 52 Prozent.
Offizielle Statistiken über die Häufigkeit von Hitzetagen gibt der Deutsche Wetterdienst nur bundesweit bekannt. Die DAK-Auswertung zeigt, dass im Analysezeitraum von 2018 bis 2022 in Niedersachsen an 3,2 Prozent aller Tage die Temperatur über 30 Grad lag. Damit liegt Niedersachsen unter dem Bundesschnitt von 4,1 Prozent.
Die DAK-Gesundheit ist mit 5,5 Millionen Versicherten die drittgrößte Krankenkasse Deutschlands und engagiert sich besonders für Kinder- und Jugendgesundheit. Insgesamt sind bei der Krankenkasse in Niedersachsen rund 532.000 Menschen versichert.
Freundliche Grüße
Ann-Kathrin Wucherpfennig DAK-Gesundheit Unternehmenskommunikation/Public Relations Pressesprecherin Niedersachsen
Ellernstr. 40, 30175 Hannover Tel.: 0511 897499-1161 Handy: 0175 5192060 Fax: 040 33470-063125 ann-kathrin.wucherpfennig@dak.de www.dak.de www.dak.de/presse www.facebook.com/dakonline www.x.com/dakgesundheit www.instagram.com/dakgesundheit www.youtube.com/dakgesundheit www.pinterest.com/dakgesundheit