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VVG-Reform: Versicherer müssen nachsitzen

Hamburg (ots)

Ein Jahr nach Inkrafttreten der Novelle des
Versicherungsvertragsgesetzes (VVG) und der 
Versicherungsvermittlerverordnung verwenden Vermittler rund vier 
Prozent mehr Zeit für administrative Tätigkeiten. Der Grund: Um den 
Zeitplan für die Umsetzung der gesetzlichen Neuerungen zu halten, 
begnügen sich zwei von drei Assekuranzen mit manuellen Lösungen. Im 
Falle des Beratungsprotokolls kommen häufig einfache Formblätter zum 
Einsatz. Diese füllt der Vermittler vielfach sogar handschriftlich 
und nicht am Laptop aus, was den Zeitaufwand für die 
Antragsbearbeitung erheblich ansteigen lässt. Damit die geänderten 
Vorschriften für die Versicherungswirtschaft nicht zur 
Bürokratiefalle werden, investieren die Anbieter nun nachträglich in 
effizientere Abläufe, zusätzliche Leitfäden für den Außendienst sowie
neue Beratungssoftware. Die Investitionen belaufen sich 2009 auf 
mehrere Millionen Euro. Das ergibt eine aktuelle Markteinschätzung 
von Steria Mummert Consulting.
Für eine grundsätzliche Überarbeitung der Prozesslandschaft im 
Vorfeld der VVG-Reform blieb der Mehrheit der Versicherer zu wenig 
Zeit. "Viele Unternehmen haben knapp das rettende Ufer der 
Gesetzeskonformität erreicht. Die Abläufe zur Erfüllung der 
Beratungs- und Dokumentationspflichten sind zwar umgesetzt und 
entsprechen den gesetzlichen Anforderungen. Dafür sind die Prozesse 
deutlich umständlicher geworden, was die Kosten massiv nach oben 
treibt", erläutert Dr. Christian Schareck, Bereichsvorstand Insurance
von Steria Mummert Consulting.
Der Ombudsmann für Versicherungen, die unabhängige 
Schlichtungsstelle für Verbraucher, prangerte in seinem Jahresbericht
auch qualitative Mängel beim Protokollieren von Beratungsgesprächen 
nach dem neuen VVG an. Neue oder veränderte Pflichten - wie 
beispielsweise die Offenlegung des Vermittlerstatus als Makler oder 
Versicherungsvertreter - wurden häufig zu wenig trainiert. Dadurch 
fehlt vielen Mitarbeitern im Außendienst das Verständnis für den 
Zweck der neuen Dokumentationspflichten sowie die nötige Akzeptanz. 
Fehlerhafte oder eine nicht ausreichende Protokollierung von 
Beratungsgesprächen ist die Folge. Damit steigt wiederum das 
Beschwerdevolumen. Gleichzeitig entstehen durch eine fehlerhafte 
Dokumentation erhebliche haftungsrechtliche Risiken, wenn Kunden sich
falsch beraten fühlen.

Pressekontakt:

Steria Mummert Consulting
Birgit Eckmüller
Tel.: +49 (0) 40 22703-5219
E-Mail: birgit.eckmueller@steria-mummert.de

Faktenkontor
Jörg Forthmann
Tel.: +49 (0) 40 22703-7787
E-Mail: joerg.forthmann@faktenkontor.de

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