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Mitteldeutsche Zeitung: Auslandseinsatz der Bundeswehr Eufor-Truppe könnte länger im Kongo bleiben

Halle (ots)

Die im Wesentlichen aus deutschen und französischen
Soldaten bestehende EUFOR-Truppe in der Demokratischen Republik Kongo
wird länger als geplant im Land bleiben, wenn sich die 
Sicherheitslage wegen der Stichwahl am 29. Oktober entscheidend 
verschlechtern sollte. Das berichtet die in Halle erscheinende 
"Mitteldeutsche Zeitung" (Dienstag-Ausgabe) unter Berufung auf 
EUFOR-Kreise in der Hauptstadt Kinshasa. Grundlage ist demzufolge 
eine Vereinbarung zwischen beiden Ländern "auf höchster politischer 
Ebene", die offiziell nicht publik gemacht wird. Nach Informationen 
des Blattes drängt die UN-Friedenstruppe MONUC auf eine Verlängerung 
des Einsatzes.
Das Mandat endet planmäßig am 30. November. Die Bekanntgabe des 
Wahlergebnisses ist für den 19. November geplant, die Amtseinführung 
des neuen Präsidenten für den 10. Dezember. Nach Einschätzung nahezu 
aller Beobachter ist das Risiko, dass sich der jeweilige 
Wahlverlierer mit seiner Niederlage nicht abfinden und bewaffnete 
Anhänger in Marsch setzen wird, erheblich. Zur Stichwahl stehen 
Präsident Joseph Kabila und sein Vize-Präsident Jean-Pierre Bemba. 
Beide verfügen über tausende Kämpfer.
Während der französische Oberstleutnant Stéphane Pau sagte, die 
kommenden Wochen könnten heikel werden, "wir können nicht einfach so 
gehen", hielt der deutsche EUFOR-Sprecher Peter Fuss gegenüber dem 
Blatt an der offiziellen Darstellung fest: "Ab dem 30. November ist 
Schluss. Wir sind dann raus aus dem Geschäft."
Die Repräsentantin der CDU-nahen Konrad-Adenauer-Stiftung in 
Kinshasa, Andrea Ostheimer, sagte der "Mitteldeutschen Zeitung": "Es 
wäre sinnvoll, das Mandat bis Januar zu verlängern. Der Prozess ist 
im November nicht abgeschlossen. Ich finde es sehr unklug, sich in 
einem solchen Augenblick zurückzuziehen." Am Mittwoch wird es in der 
deutschen Botschaft Kinshasa ein Treffen zur Klärung der Frage geben,
wie sich die Deutschen bei einer Zuspitzung der Situation verhalten 
werden. Im August war es im Zuge des ersten Wahlganges zu gewaltsamen
Auseinandersetzungen gekommen, von denen neben Ostheimer der deutsche
Botschafter Reinhard Buchholz betroffen war.

Rückfragen bitte an:

Mitteldeutsche Zeitung
Chefredakteur
Jörg Biallas
Telefon: 0345/565-4025

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