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Lausitzer Rundschau: Lausitzer Seenland, Tourismuskonzept und IGA 2017 Über den Schatten springen

Cottbus (ots)

Es mag ein Wink mit dem Zaunspfahl gewesen sein,
als Brandenburgs Infrastrukturminister Reinhold Dellmann (SPD) der 
Lausitz gestern in Senftenberg bescheinigte, im Tourismus nicht 
zukunftsorientiert aufgestellt zu sein. Das trifft nicht nur für den 
Süden des Landes zu. Insgesamt ist die Landesregierung mit der 
zerklüfteten Verbandsstruktur in den Regionen - auf die sie keinen 
Einfluss hat - unzufrieden. Doch Südbrandenburg ist dabei, ein 
Tourismuskonzept für das länderübergreifende Lausitzer Seenland 
festzuschreiben. Die damit verbundenen Chancen, auch organisatorisch,
zu nutzen - darauf zielt die Kritik des Ministers. Denn jetzt den 
Grundstein für zukunftsfähige Strukturen zu legen, diese Chance darf 
nicht verpasst werden.
Ehrenamtlich arbeitende Zweckverbände auf sächsischer wie 
brandenburgischer Seite haben bisher Beachtliches zuwege gebracht. 
Doch als Marketinginstrumente der Zukunft taugen sie in der 
bisherigen Form nicht. Ein professionelles Gremium, ein Dach über dem
Seenland, scheint unerlässlich.
Dass Sachsen jetzt seinen Hut mit einer Seenland-Bewerbung für die 
Internationale Gartenbauausstellung (IGA) 2017 in den Ring werfen 
will, ist unter diesen Vorzeichen mindestens in zweierlei Hinsicht 
bedeutsam: Zum einen bietet sich hiermit eine Chance, das Lausitzer 
Seenland zu einem Zeitpunkt zu präsentieren, wo alle ehemaligen 
Tagebaue geflutet und durch schiffbare Kanäle miteinander verbunden 
sind. Das, was es weder auf der Mecklenburger Seenplatte noch im 
Fränkischen Seenland gibt, wäre hier vorzeig- und benutzbar. Die IGA 
würde zweifellos im Vorfeld, während und infolge der Schau zu 
Tourismus-Effekten führen, die vereinzelte Marketingaktionen weit in 
den Schatten stellen. Brandenburg, das 2012 die Bundesgartenschau im 
Havelland ausrichtet und wo sich vier Städte aus der Lausitz für die 
Landesgartenschau 2013 bewerben, hielt sich hier realistischerweise 
zurück.
Dass der Landkreis Kamenz nun vorangehen und das gesamte Seenland 
mitziehen will, würde zum anderen ein Modell für ein touristisches 
Zusammengehen über Ländergrenzen voraussetzen. Wenn aber in 
Vorbereitung einer IGA ein länderübergreifendes Gremium geschaffen 
werden müsste, das Seenland-Interessen insgesamt vertritt, dann fragt
sich allerdings, warum die Akteure vor Ort nicht schon heute über 
ihren Schatten springen können.

Pressekontakt:

Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481231
Fax: 0355/481247
lr@lr-online.de

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