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Lausitzer Rundschau: Die USA und die Weltklimakonferenz Vergesst Bush!

Cottbus (ots)

Es haben sich hier viele bewegt. Es ist ein
starkes Signal. So frohlockte G8-Präsidentin Angela Merkel in 
Heiligendamm, nachdem sie sich mit George W. Bush auf ein Dokument 
zum Klimaschutz geeinigt hatte. Die Bundeskanzlerin darf sich 
getäuscht fühlen. Es ist angesichts des zutiefst frustrierenden 
Verlaufs der UN-Klimakonferenz von Bali an der Zeit, den Stab zu 
brechen. Nicht über die USA. In diesem Land steckt mehr Weitsicht, 
als viele denken. Aber über ihren derzeitigen Präsidenten. Noch zwölf
Monate, dann ist dieser weltpolitische Irrläufer aus Texas nicht mehr
im Amt.
Stärke, Konkurrenz und nationaler Egoismus beherrschen das Denken 
Bushs. In einer multipolaren Welt, die Lösungen für die globalen 
Probleme nur gemeinsam, auf gleicher Augenhöhe, finden kann und also 
die internationale Zusammenarbeit systematisch stärken muss, ist 
diese Haltung Gift. Bush hat die Rolle der Vereinten Nationen 
geschwächt, wo es nur ging. Beim Irak-Krieg, beim Internationalen 
Gerichtshof, beim Klimaschutz. "Wir rufen alle Parteien auf, sich 
aktiv und konstruktiv an der UN-Klimakonferenz in Indonesien im 
Dezember 2007 zu beteiligen." Diesen Satz hat der US-Präsident an der
Ostsee unterschrieben - und nie ernst gemeint.
Auf Bali haben sich die Schwellenländer mehr bewegt als die USA. Die 
Haltung "Ihr müsst erst was tun, bevor wir uns rühren", diese Haltung
des Pokerns und Verschiebens hat ausgerechnet der größte Emittent 
eingenommen. Das brachte die Konferenz an den Rand des Scheiterns. 
Verbindliche Ziele für die Reduktion von Treibhausgasen gibt es 
nicht, nur langfristige Absichtserklärungen. Die Blockadestaaten 
müssen noch keine konkreten Klimaschutzprogramme auflegen und das war
ihr Ziel. Es ist wie mit dem Raucher, der schwört, er wolle aufhören,
nur eben morgen noch nicht. Und immer ist morgen.
Nach Bush ist vor der Hoffnung auf eine andere amerikanische 
Administration. Immerhin ist der Weg für künftige Klimaabkommen nicht
verbaut worden. Deutschland und Europa sind vorbildlich aufgetreten, 
die Schwellenländer sind verhandlungsbereit und die 
Entwicklungsländer warten verzweifelt auf schnelle Schritte. Die 
Mehrheit der Welt ist vernünftiger als der amerikanische Präsident. 
Aber es geht jetzt wieder kostbare Zeit verloren, die manchem Kind, 
das jetzt gerade geboren ist, durch Wasserknappheit und Versteppung 
ein Leben in Elend bringen wird. Das ist der bittere Preis der 
Unvernunft, die sich nur mit Geduld überwinden lässt.

Pressekontakt:

Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481231
Fax: 0355/481247
lr@lr-online.de

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