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Lausitzer Rundschau: Zum Verkauf der Sachsen LB Schadensbegrenzung

Cottbus (ots)

In der dramatischen Geschichte um die sächsische
Landesbank ist das staunende Publikum derzeit nicht vor 
Überraschungen gefeit. Mal lässt der Finanzminister mitteilen, die 
Liquiditätsprobleme der Sachsen LB seien gelöst, die Bank sei wieder 
in sicherem Fahrwasser. Doch nur wenige Tage später ist alles ganz 
anders: In einem spektakulären Notverkauf muss die Bank im Laufe nur 
eines Wochenendes nach Baden-Württemberg abgegeben werden, um die 
Schäden für den Freistaat Sachsen in Grenzen zu halten. Man darf sich
fragen, ob die Regierung es wirklich nicht besser wusste oder ob sie 
die Öffentlichkeit getäuscht hat - und was von beidem schlimmer wäre.
Grob fahrlässig erscheint es allemal.
Scheibchenweise dringt nun auch ans Licht, dass nicht für etwa 500 
Beschäftigte Arbeitsplatzgarantien abgegeben wurden, sondern 
lediglich für die 360 Mitarbeiter am Standort in Leipzig. Ohnehin 
sind die Risiken, die jetzt möglicherweise beim Land verbleiben, 
offenbar größer als zunächst angenommen - und sie sind letztlich noch
gar nicht voll abzusehen. Zu groß ist das Rad, das die kleine 
Landesbank am großen amerikanischen Immobilienmarkt gedreht hat.
Ministerpräsident Georg Milbradt und sein Finanzminister Horst Metz 
(beide CDU) mühen sich nun trotz der gravierenden Managementpannen 
der Bank und trotz des Imageschadens für das Land, den Verkauf noch 
als Erfolgsgeschichte darzustellen. Obwohl die Bank fast einen 
Totalschaden erlitten hat und sie noch vor wenigen Wochen einen 
deutlich höheren Betrag hätte erzielen können. Die Hypothekenkrise 
mag ein Grund für das Desaster sein. Doch dahinter steht auch die 
Frage, ob man ein öffentlich-rechtliches Kreditinstitut überhaupt mit
so großen Summen spekulieren lässt und ob man die richtigen Leute 
dafür hat?
 Dahinter steht auf jeden Fall aber eine politische Verantwortung, 
der sich der Regierungschef Milbradt und sein Finanzminister nun zu 
stellen haben.

Pressekontakt:

Rückfragen bitte an:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481231
Fax: 0355/481247
lr@lr-online.de

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