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Sozialverband Deutschland (SoVD)

SoVD: Strukturreform statt Leistungskürzungen in der Pflegeversicherung

Berlin (ots)

Der Sozialverband Deutschland (SoVD) hat anlässlich
der Vorschläge der Rürup-Kommission zur Neuordnung der
Pflegeversicherung vor Leistungsverschlechterungen in der Pflege
gewarnt. "Es macht keinen Sinn und ist auch nicht nachvollziehbar,
wenn die Kommission einerseits die Sätze für die stationäre Pflege in
den Pflegestufen I und II drastisch kürzt und andererseits
Leistungsverbesserungen und Dynamisierung der Pflegesätze empfiehlt,"
betonte SoVD-Vizepräsident Sven Picker am Rande der ersten
Präsidiumssitzung in der neuen Bundesgeschäftsstelle in Berlin-Mitte.
Der SoVD ist vor wenigen Tagen von Bonn in die Hauptstadt umgezogen,
wo er bereits 1917 gegründet worden war.
Das Rürup-Konzept zur Pflege sei nichts anders als ein
Umverteilungsmodell, kritisierte Picker. Einigen Pflegebedürftigen
würden die Leistungen zusammen gestrichen, andere, vor allem zu Hause
betreute und Demenzkranke, könnten mit besseren Leistungen rechnen.
Man könne nicht die Pflegequalität der einen drastisch
verschlechtern, um mit dem so gesparten Geld anderen zu helfen. Das
sei ein inhumanes Konzept und keine akzeptable Antwort auf die
Notwendigkeit, eine wachsende Zahl von pflegebedürftigen Menschen
möglichst optimal zu versorgen. Kürzungen bei der teuren Heimpflege
würden im Übrigen dazu führen, dass die stationär betreuten
Pflegebedürftigen wieder verstärkt auf Sozialhilfe angewiesen seien.
"Damit wird ein zentrales Ziel der Pflegeversicherung ins Gegenteil
verkehrt," warnte Picker.
Der SoVD fordert eine Reform, die auch die Pflegestrukturen
ausbaut und verbessert, betonte der SoVD-Vizepräsident. Hierbei müsse
die Stärkung der ambulanten Pflege im Vordergrund stehen. Insoweit
könne der SoVD der Rürup-Kommission zustimmen. Aber es reiche nicht
aus, wie die Kommission vorschlage, die Geldleistungen für die
häusliche Pflege anzuheben. "Wir brauchen alternative Wohn- und
Pflegekonzepte für pflegebedürftige Menschen und ihre Angehörigen.
Die Möglichkeiten des betreuten Wohnens müssen ebenso ausgebaut
werden wie Wohngemeinschaften und spezielle Hilfestrukturen zur
Betreuung Demenzkranker," verlangte Picker.
V.i.S.d.P.: Hans-Jürgen Leutloff

Pressekontakt:

Hans-Jürgen Leutloff
SoVD-Bundesverband
Abteilung Sozialpolitik
Stralauer Str. 63
10179 Berlin
Tel.: 030/72 62 22 120/121
Fax: 030/72 62 22 328
E-Mail: hans-juergen.leutloff@sovd-sozialpolitik.de

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