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SoVD lehnt Sonderabschluss für Sonderschüler ab

Berlin (ots)

Anlässlich der heute beginnenden
Kultusministerkonferenz erklärt SoVD-Präsident Adolf Bauer:
Der SoVD lehnt den von der Kultusministerkonferenz geplanten 
Sonderabschluss für "Sonderschüler" entschieden ab. Statt die 
Ausgrenzung von behinderten und lernbehinderten Schülern weiter zu 
verfestigen, brauchen wir endlich einen Aufbruch für ein inklusives 
Bildungssystem, in dem behinderte und nicht behinderte Kinder 
gemeinsam lernen.
Die Kultusministerkonferenz will für Schüler von Förderschulen 
künftig einen Schulabschluss "Förderschwerpunkt Lernen" einführen. 
Damit würde ein neuer Schulabschluss noch unterhalb des 
Hauptschulabschlusses geschaffen. Das verschleiert die Tatsache, dass
Förderschüler ausgegrenzt werden. Ein Sonderabschluss ist 
diskriminierend und wäre gerade zum jetzigen Zeitpunkt das völlig 
falsche Signal.
Der Vorschlag für einen Sonderabschluss für Förderschüler läuft 
der UN-Behindertenrechtskonvention völlig zu wider. Die 
Bundesrepublik hat sich mit der Unterzeichnung der UN-Konvention dazu
verpflichtet, dass der gemeinsame Schulbesuch behinderter und nicht 
behinderter Kinder nicht länger die Ausnahme ist, sondern zur Regel 
wird. Wir rufen die Kultusministerkonferenz auf, neue Wege zu 
beschreiten und mit der Verwirklichung eines inklusiven 
Bildungssystems zu beginnen.
Der Vorschlag eines Sonderabschlusses geht an den eigentlichen 
Problemen vorbei und würde lediglich zu einer geschönten 
Schulabbrecher-Statistik führen. Derzeit verlassen drei Viertel der 
Abgänger von Förderschulen diese ohne einen anerkannten 
Schulabschluss. Mit dem neuen Sonder-Schulabschluss würde diese 
Abbrecherquote per Federstrich geschönt, ohne dass sich die 
Bildungschancen der Kinder tatsächlich verbessert hätten.
V.i.S.d.P.: Dorothee Winden

Pressekontakt:

Kontakt:
Dorothee Winden
SoVD-Bundesverband
Pressestelle
Stralauer Str. 63
10179 Berlin
Tel.: 030/72 62 22 129/ Sekretariat -123
Fax: 030/72 62 22 328
E-Mail: pressestelle@sovd.de

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