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Im Jahr 2004: Historisch höchste Energie-Nachfrage

Berlin (ots)

Rekordnachfrage hat die Energiemärkte angetrieben - Weltweit 
   höchstes Jahreswachstum für Energiemenge in 2004 - BP legt zum 54.
   Mal jährlichen statistischen Jahresbericht zur weltweiten Energie
   vor
Ein schneller Nachfrageanstieg nach allen Arten von Energie hat
2004 die Energiemärkte dominiert und zu steigenden Preisen geführt.
Außergewöhnlich hoch war der Bedarf von China. Das Ausmaß des
Nachfragewachstums war allerdings ein globales Phänomen, das den
10-Jahrestrend in jeder Region der Welt überstieg.
"Der gesamte Energieverbrauch weltweit ist 2004 um 4,3 %
gestiegen. Mengenmäßig ist es das größte je gemessene Jahreswachstum
an weltweitem Primärenergiekonsum und das höchste prozentuale
Wachstum seit 1984. Es ist außergewöhnlich, dass dieser
Nachfrageanstieg geographisch so großflächig verteilt war", sagte
Peter Davies, Chef-Volkswirt der BP, heute bei der Vorstellung des
"BP Statistical Review of World Energy 2005" in Berlin.
Der jährlich - seit  1951 - herausgegebene Bericht enthält
Datenreihen über die Produktion und den Konsum der Energie weltweit
bis einschließlich Ende 2004.
Während die chinesische Wirtschaft im Jahr 2004 um 9,5 % wuchs,
übertraf der Energiebedarf Chinas diese Zahl noch - bis zu 15,1 %
über das Jahr gerechnet. Innerhalb der letzten drei Jahre ist der
chinesische Energiebedarf um 65 % gestiegen, was mehr als die Hälfte
des weltweiten Bedarfswachstums in diesem Zeitraum ausmacht. China
verbraucht nun 13,6 % der Gesamtenergie weltweit und liegt nach den
USA mit 22,8 % an zweiter Stelle. Zum Vergleich: Deutschland braucht
nur 3,2 %, die EU 25 allerdings noch leicht mehr als China: 16,8 %.
Außerhalb von China stieg die Gesamtenergienachfrage um 2,8 % -
der bedeutendste prozentuale Anstieg seit 1996 und etwa das Zweifache
des Wachstums der zwei vorherigen Jahre. Während jede Region ein
überdurchschnittliches Wachstum zu verzeichnen hatte, stieg der
Bedarf von Ländern außerhalb der OECD (ohne China) um 4,8 %, ungefähr
drei Mal so schnell wie der von OECD-Ländern. Außerhalb von China war
Indien die einzige Quelle des Energiezuwachses außerhalb der OECD mit
einem Bedarfsanstieg von 7,2 %.
Erdöl: Der Ölverbrauch 2004 zeigte mit einem Zuwachs von 3,4 %
bzw. 2,5 Million Barrel pro Tag die schnellste Wachstumsrate seit
1978. Der steigende Bedarf aus China sorgte für mehr als ein Drittel
dieses Wachstums mit einem Anstieg von 15,8 %, also einer
zusätzlichen Menge von fast 900.000 Fass (159 Liter)/Tag.
In Deutschland ging der Ölverbrauch gegenüber 2003 um 1,2 %
zurück. Damit verbrauchte Deutschland 2,6 Million Fass/Tag bzw. 3,3
%. Am meisten verbrauchen nach wie vor die USA (24,9 %). Es folgen
dann mit großem Abstand China (8,2 %), Japan (6,4 %), Russland
(3,4%), Deutschland (3,3 %) und Indien (3,2 %).
Die Nachfrage war trotz der Rekordpreise, die über das Jahr
gerechnet bei durchschnittlich 38,3 $ pro Fass lagen, sehr hoch - mit
einer Steigerung von fast 33 % gegenüber 2003 und dem höchsten je
verzeichneten durchschnittlichen Tagespreis im Bericht (obwohl die
inflationsbereinigten Preise zwischen 1974 und 1985 noch höher
waren).
Die Ölförderung wurde gesteigert, um der Nachfrage gerecht zu
werden, und überschritt 2004 erstmals 80 Millionen Fass/Tag.
Außerhalb der OPEC stieg 2004 die Produktion um 965.000 Fass/Tag,
deutlich über dem 10-Jahres-Durchschitt. Die Produktion Russlands
stieg zum wiederholten Mal am schnellsten mit einer Fördermenge von
fast 750.000 Fass/Tag. Angola, Tschad, Ecuador, Äquatorialguinea und
Kasachstan verzeichneten alle ein Wachstum von mehr als 100.000
Fass/Tag. Der deutlichste Rückgang war in UK mit 230.000 Fass/Tag und
den USA mit 160.000 Fass/Tag zu verzeichnen.
Auch die OPEC-Produktion ist mit 8 % auf 32,9 Millionen Barrel/Tag
auf ein Allzeithoch gestiegen. Dies war der größte Anstieg der
OPEC-Produktion seit 1986. Hauptverantwortlich dafür war der Irak, wo
die Produktion um 677.000 Barrel/Tag auf 2 Millionen Barrel/Tag
anstieg. Danach folgten Saudi Arabien und Venezuela.
Erdgas: Der weltweite Gasverbrauch stieg 2004 um 3,3 % und lag
damit über dem 10-Jahresdurchschitt von 2,6 %. Trotz des stärkeren
wirtschaftlichen Wachstums war der Gasverbrauch in Nordamerika
gering. Darin spiegelte sich der Einfluss hoher Preise und milder
Temperaturen wieder. Außerhalb von Nordamerika stieg der Gasverbrauch
um 4,3 %. Deutschland lag mit einem Wachstum von 7,5 % deutlich über
dem Schnitt.
Die Gasförderung stieg in allen Regionen außer Nordamerika. In
Europa konnte der Anstieg in den Niederlanden, Russland und Norwegen
den Förderungsrückgang in UK mehr als ausgleichen. Pipelinetransporte
stiegen um mehr als 10 % an. Der Transport von LNG (verflüssigtem
Erdgas) stieg im letzten Jahr um 5,4 %. Er blieb allerdings unter der
Wachstumsrate von 2003.
Auch die Gaspreise stiegen. Der durchschnittliche Henry Hub
US-Gaspreis stieg auf 5,85 $ mBtu (millions British thermal units).
Auch dies war ein Rekord-Jahresdurchschnitt.
Kohle, Atom- und Wasserkraft: Der weltweite Kohleverbrauch stieg
um 6,3 %. Zwei Drittel dieses Anstiegs wurde allein durch China
verursacht. Abgesehen von China kam fast der gesamte Anstieg der
Nachfrage aus Asia Pacific. Die Preise für Kohle sind 2004 von allen
gehandelten fossilen Brennstoffen am schnellsten gestiegen, der
europäische Richtpreis stieg innerhalb des Jahres um 69 %,
angetrieben von Rückgängen von Kohleexporten aus China, Knappheit an
hochwertiger Kohle und steigenden Transportkosten.
Nach einem leichten Rückgang 2003 stieg die globale
Energieerzeugung aus Atomkraftwerken um 4,4 %. Auf die
Wiederinbetriebnahme von 2003 stillgelegten Anlagen in Japan ist die
Hälfte des Wachstums zurückzuführen. Weltweit sind Kapazität und
Effizienz gesteigert worden. Die US-Atomkraftproduktion stieg um 3,2
% auf ein neues Allzeithoch.
Die weltweite Energiegewinnung aus Wasserkraft stieg 2004
ebenfalls um 5 %. Besonders groß war mit einem Anstieg von 16,6 % das
Wachstum in China, was im Wesentlichen auf die Inbetriebnahme neuer
Wasserkraftwerke zurückgeht. Darüber hinaus sorgten stärkerer
Regenfall und die Erholung von Dürreperioden in Europa und Eurasien
für eine Steigerung.
Hinweis:
Der "BP Statistical Review of World Energy" ist in deutscher
Sprache auch im Internet erhältlich unter www.deutschebp.de. Die
Webseite stellt die enthaltenen Daten der gedruckten Ausgabe sowie
zusätzliche historische Daten, Tabellen, Themen und Hilfsmittel zur
Verfügung.

Pressekontakt:

Deutsche BP AG/ Bereich Presse & Externe Kommunikation
Rückfragen bei:
Ulrich Winkler, Dr. Claudia Braun
Tel: (0234) 315-4100
Fax: (0234) 315-2319
www.bp-presse.de

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