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Baugenehmigungen: Wohnungsbau weiter im Tief - Keine Spur von Trendwende

Berlin (ots)

Die heute vom Statistischen Bundesamt veröffentlichten Zahlen für die Baugenehmigungen im Juni 2025 kommentiert Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe (ZDB):

"Auch wenn wir im Juni erfreulicherweise ein Plus von knapp 1.400 genehmigten Wohneinheiten gegenüber dem Vorjahresmonat verzeichnen (plus 7,9 Prozent), bleibt die Performance im ersten Halbjahr 2025 insgesamt schwach. Mit von Januar bis Juni genehmigten 109.760 Wohnungen liegt das Plus zum Vorjahr nur bei knapp drei Prozent. Im Juni 2021 und 2022 wurden zum Halbjahr jeweils noch über 185.000 Wohnungen genehmigt. Von diesem Niveau sind wir weit entfernt. Statt eines Aufschwungs erleben wir das alte Muster: ein leichtes Auf und Ab auf historisch niedrigem Niveau. Es gibt derzeit keinen Impuls, der den Wohnungsbau aus der Krise holen könnte. Besonders deutlich wird das mit Blick auf den Mehrfamilienhausbau, dem Segment des Mietwohnungsbaus. Hier stagniert das Niveau bei gut 57.300 Wohnungen. Zum Halbjahr 2021 und 2022 waren es jeweils noch über 90.000 genehmigte Wohnungen.

Während Milliarden in Infrastrukturprojekte fließen - was zweifellos wichtig ist - bleibt der Wohnungsbau das Stiefkind der Investitionspolitik. Trotz akuter Wohnungsnot, vor allem in wachsenden Städten, tritt er auf der Stelle. Bauherren halten sich zurück: Hohe Kosten und hohe Zinsen lassen Projekte wanken oder scheitern.

Unser Appell bleibt: Damit wieder mehr Menschen bauen können, braucht es jetzt ein neues EH 55-Plus-Programm - eine Förderung, die den Effizienzhausstandard 55 mit einer 100 Prozent regenerativen Heizlösung kombiniert, etwa Wärmepumpe, Pelletheizung oder Fernwärme. Und: Dieses Programm muss für neue Projekte offen sein, nicht nur für bereits genehmigte.

Der Bundestag entscheidet im Herbst über die Haushalte 2025/2026. Dort muss die Förderpolitik nachjustiert werden. Mit durchschnittlich 26 Monaten Vorlauf bis zur Fertigstellung einer Wohnung wäre die Legislatur dann fast vorbei. Deswegen heißt es: Jetzt handeln!

Jedes Zögern verschärft den Wohnungsmangel und treibt Mieten weiter nach oben. Das bringt Menschen an ihre Belastungsgrenze - und birgt erheblichen gesellschaftlichen Sprengstoff. Wohnen darf nicht zum Luxusgut werden.

Es ist höchste Zeit, dass mehr Wohnungen auf den Markt kommen. Es ist höchste Zeit, für den zweiten Bauturbo, der das Bauen einfacher und günstiger macht."

Pressekontakt:

Iris Rabe
Leiterin Stabsstelle Kommunikation und Presse
Zentralverband Deutsches Baugewerbe
Kronenstr. 55-58
10117 Berlin
Telefon 030-20314-409, Fax 030-20314-420
eMail rabe@zdb.de

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