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Medien-Info: Tarifrunde Touristik: ver.di stimmt Abschluss zu – erster Tarifvertrag seit 2018 tritt in Kraft

Tarifrunde Touristik: ver.di stimmt Abschluss zu – erster Tarifvertrag seit 2018 tritt in Kraft

Mit einer deutlichen Mehrheit von fast 90 Prozent haben sich die Mitglieder der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) für die Annahme des Tarifergebnisses in der Touristik ausgesprochen. Dieser Empfehlung ist die Bundestarifkommission jetzt gefolgt und votierte am Dienstag für den Abschluss des neuen Flächentarifvertrags mit der Arbeitgeberseite, dem Deutschen Reiseverband - Tarifgemeinschaft (DRV-T). Betroffen sind rund 3.000 Beschäftigte im Reisebüro- und Reiseveranstalterbereich. Erstmals seit 2018 gibt es damit wieder einen gültigen Tarifvertrag in der Branche.

Damit erhöhen sich die Gehälter bei der DERTOUR sowohl im Reisebüro als auch bei Veranstaltern zum 1. März 2026 zwischen 4,6 Prozent und – durch die Mindesterhöhung auf 2.381 Euro – sogar um bis zu 37,8 Prozent. Grund ist, dass die unteren Gehälter der Alttabelle inzwischen weit unterhalb des gesetzlichen Mindestlohns gelegen hatten. In Bezug auf die Gehaltstabellen aus dem Jahr 2018, als das letzte Mal verhandelt worden war, sind dies Steigerungen um 12,1 Prozent bis 42,8 Prozent: Die lediglich freiwilligen Erhöhungen von Arbeitgeberseite aus den vergangenen Jahren sind damit tarifvertraglich fixiert, die bisher flexible Stufe 5 wird dauerhaft in die Entgelttabelle überführt. Nach sieben Jahren ohne tarifvertragliche Sicherheit gibt es so wieder eine gemeinsame, rechtssichere Grundlage für die Gehälter – auch als Basis für kommende Verhandlungen. Im Gegenzug wird im Reisebürobereich eine neue, vom persönlichen Umsatz abhängige Zulage eingeführt.

Der Tarifvertrag läuft bis zum 31. Dezember 2026. Da bei der TUI 4 U die Gehälter in der Vergangenheit schon über die jetzt vereinbarten Erhöhungen hinaus angehoben worden waren, erhalten die Kolleginnen und Kollegen dort eine Einmalzahlung von 400 Euro, bei Teilzeitbeschäftigung anteilig.

„Wir müssen hinnehmen, dass die Gehaltsentwicklung in den meisten Fällen deutlich hinter der Inflation zurückbleibt“ konstatierte ver.di-Verhandlungsführerin Sonja Austermühle. „Dennoch ist dieser Abschluss ein wichtiger Schritt, um den Weg zu spürbar besseren Arbeitsbedingungen in der Touristik zu ebnen. Die Beschäftigten haben eine Anerkennung verdient, die auch beim Gehalt ihren Ausdruck findet.“ Die Gewerkschafterin hob hervor, dass der Einsatz der Beschäftigten in der Tarifrunde und insbesondere die Beteiligung am ersten bundesweiten Reisestreik im Sommer wieder Bewegung in die monatelangen Verhandlungen gebracht hätten. „Das hat der Arbeitgeberseite deutlich gemacht, dass sie noch einmal deutlich aufbessern müssen: Arbeitskampf wirkt!“ Durch die kurze Laufzeit bis Ende 2026 stünden die nächsten Verhandlungen bereits bevor. „Die kommende Runde wird herausfordernd“, erklärte Austermühle. „Um hier nachhaltig erfolgreich zu sein, werden wir noch mehr Rückhalt und Engagement der Kolleginnen und Kollegen brauchen.“

Bei Fragen: Sonja Austermühle, ver.di-Verhandlungsführerin und Bundesfachgruppenleiterin Besondere Dienstleistungen, +49 151 2673 7712

V.i.S.d.P.

Jan Thomsen 
ver.di-Bundesvorstand
Paula-Thiede-Ufer 10
10179 Berlin

Tel.: 030/6956-1011, -1012
E-Mail:  pressestelle@verdi.de
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