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Statistisches Bundesamt: SPERRFRISTMELDUNG: Freigabe , 23.11.2004, 08:00 Uhr
Statistisches Bundesamt: SPERRFRISTMELDUNG: Freigabe , 23.11.2004, 08:00 Uhr
Ausführliche Ergebnisse zur Wirtschaftsleistung im 3. Quartal 2004 - Teil 1

Wiesbaden (ots)

ACHTUNG SPERRFRISTMELDUNG: Freigabe , 23.11.2004, 08:00 Uhr
Teil 1 Wie das Statistische Bundesamt bereits in
seiner Schnellmeldung am 11. November mitgeteilt hat, ist das
Bruttoinlandsprodukt, der Wert der in Deutschland erwirtschafteten
Leistung, im dritten Quartal 2004 gegenüber dem Vorquartal – saison-
und kalenderbereinigt – real leicht um 0,1% gestiegen. Es ist damit
deutlich schwächer gestiegen als in den ersten beiden Quartalen des
Jahres (jeweils + 0,4%).
Bruttoinlandsprodukt real (saison- und kalenderbereinigte Werte
nach Census X-12-ARIMA): Veränderung gegenüber dem Vorquartal:
2003                          2004
   1.Vj    2.Vj    3.Vj    4.Vj      1.Vj    2.Vj    3.Vj
 – 0,4%  – 0,2%  + 0,3%  + 0,3%    + 0,4%  + 0,4%  + 0,1%
Ausschlaggebend für das schwache Wirtschaftswachstum im dritten
Quartal 2004 gegenüber dem Vorquartal waren – anders als in den vier
vorangegangenen Quartalen – rückläufige Exporte (– 1,1%). Zusammen
mit einer relativ starken Zunahme der Importe (+ 4,3%) führte dies zu
einem negativen Wachstumseffekt des Exportüberschusses
(Außenbeitrag). Positive Wachstumsimpulse kamen dagegen von der
starken Zunahme der inländischen Verwendung (+ 2,1%).
Entscheidend für den Anstieg der inländischen Verwendung im
Berichtsquartal gegenüber dem zweiten Quartal 2004 waren die kräftig
gestiegenen Ausrüstungsinvestitionen (+ 4,1%) und ein starker
Vorratsaufbau. Auch gegenüber dem Vorquartal höhere Investitionen in
sonstige Anlagen (+ 2,0%, größtenteils bestehend aus Computersoftware
und Urheberrechten) und gestiegene staatliche Konsumausgaben (+ 0,6%)
trugen positiv zur Wirtschaftsleistung im dritten Quartal 2004 bei,
während die Bauinvestitionen (– 0,8%) zum dritten Mal im laufenden
Jahr zurückgingen. Die privaten Konsumausgaben stagnierten auf dem
Niveau des Vorquartals.
Die folgenden Ausführungen beziehen sich auf den unbereinigten
Vorjahresvergleich:
Im dritten Quartal 2004 kam es gegenüber dem entsprechenden
Vorjahresquartal zu einem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts um real
1,3%. Damit lag die Zuwachsrate etwas niedriger als in den ersten
beiden Quartalen dieses Jahres (+ 1,5% im ersten Quartal und + 1,9%
im zweiten Quartal 2004). Die Wirtschaftsleistung im dritten Quartal
2004 war nicht durch einen Kalendereffekt beeinflusst; im zweiten
Quartal 2004 hätte sich unter Ausschluss des Kalendereffekts ein
Wachstum um 1,4% und im ersten Quartal 2004 um 0,8% ergeben (jeweils
gegenüber dem entsprechenden Vorjahreswert).
Bruttoinlandsprodukt in Preisen von 1995 (Ursprungswerte):
Veränderung gegenüber dem Vorjahr:
2003                          2004
1.Vj    2.Vj    3.Vj    4.Vj      1.Vj    2.Vj    3.Vj
 + 0,4%  – 0,7%  - 0,3%  + 0,2%    + 1,5%  + 1,9%  + 1,3%
Die Wirtschaftsleistung im dritten Quartal 2004 wurde von 38,5
Mill. Erwerbstätigen erbracht, das waren 101 000 Personen oder 0,3%
mehr als ein Jahr zuvor. Die Zahl der Erwerbslosen (internationale
Abgrenzung) nahm im dritten Quartal 2004 gegenüber dem entsprechenden
Vorjahreszeitraum um 91 000 Personen oder 2,4% auf 3,9 Mill. Personen
zu. Der Anteil der Erwerbslosen an den Erwerbspersonen insgesamt
erhöhte sich damit von 9,0% im dritten Quartal 2003 auf 9,1% im
Berichtsquartal.
Die Arbeitsproduktivität, gemessen als Bruttoinlandsprodukt in
Preisen von 1995 je Erwerbstätigen, nahm im Vorjahresvergleich im
dritten Quartal 2004 um 1,0% zu, je Erwerbstätigenstunde gerechnet
erhöhte sie sich um 1,3%. Der stärkere Anstieg der Produktivität je
Arbeitsstunde ergab sich vor allem durch eine Zunahme von
Teilzeitbeschäftigungen (insbesondere Mini-Jobs).
Auf der Entstehungsseite des Bruttoinlandsprodukts erhöhte sich
die Bruttowertschöpfung in konstanten Preisen im dritten Quartal 2004
gegenüber dem entsprechenden Quartal des Vorjahres in fast allen
Wirtschaftsbereichen. Den größten Anstieg gab es im Produzierenden
Gewerbe ohne Baugewerbe (+ 4,2%), gefolgt von Land- und
Forstwirtschaft, Fischerei (+ 3,3%), Handel, Gastgewerbe und Verkehr
(+ 1,7%), Finanzierung, Vermietung und Unternehmensdienstleister
(+ 1,1%) sowie öffentliche und private Dienstleister (+ 0,0%).
Lediglich im Baugewerbe nahm die Bruttowertschöpfung im Vergleich zum
Vorjahr deutlich ab (– 3,5%).
Auf der Verwendungsseite des Bruttoinlandsprodukts (in Preisen von
1995) sorgte im Vorjahresvergleich ein starker Anstieg der
inländischen Verwendung (+ 2,0%) bei einem rückläufigen
Exportüberschuss (negativer Beitrag zum Wirtschaftswachstum in Höhe
von 0,6%-Punkten) für die Zunahme des Bruttoinlandsprodukts um 1,3%.
Der deutliche Anstieg der inländischen Verwendung im dritten
Quartal 2004 gegenüber dem entsprechenden Vorjahresquartal war
gekennzeichnet durch gestiegene Bruttoinvestitionen, die insbesondere
auf einen starken Vorratsaufbau zurückzuführen waren (positiver
Beitrag zum Wirtschaftswachstum in Höhe von 2,4%- Punkten). Die
Investitionen in Bauten (– 3,4%) waren rückläufig und haben trotz
höherer Investitionen in sonstige Anlagen (+ 3,5%, vor allem
Computersoftware und Urheberrechte) und in Ausrüstungen (+ 3,0%) zu
einem Rückgang der Bruttoanlageinvestitionen (– 0,6%) geführt. Die
Konsumausgaben des Staates (+ 0,1%) lagen nur wenig über dem Niveau
des Vorjahresquartals. Die privaten Konsumausgaben gingen im fünften
Quartal in Folge zurück. Der schwächere Exportüberschuss im dritten
Quartal 2004 ergab sich durch einen kräftigen Import-Anstieg (+
10,4%), der den Anstieg der Exporte (+7,3%) deutlich übertraf. Dabei
waren es vor allem die Importe und Exporte von Waren, die im
Vergleich zum Vorjahresquartal zunahmen.
In jeweiligen Preisen war im dritten Quartal 2004 das
Bruttoinlandsprodukt um 2,1% und das Bruttonationaleinkommen um 2,5%
höher als vor einem Jahr. Das Volkseinkommen stieg im Berichtsquartal
um 2,6%, das Arbeitnehmerentgelt ging zurück (–  0,6%), was zu einem
spürbaren Anstieg der – residual ermittelten –  Unternehmens- und
Vermögenseinkommen (+ 10,3%) führte. Das verfügbare Einkommen der
privaten Haushalte legte im dritten Quartal um 1,3% zu. Die Sparquote
der privaten Haushalte erhöhte sich von 9,3% im dritten Vierteljahr
2003 auf 9,4% im Berichtsquartal.
Über die Erstberechnung des dritten Quartals 2004 hinaus wurden
auch die bisher veröffentlichten Ergebnisse für das erste und zweite
Quartal 2004 überarbeitet und – soweit erforderlich – revidiert.
Solche laufenden Revisionen erfolgen routinemäßig, um neu verfügbare
statistische Informationen schnellstmöglich einbeziehen zu können.
Diese und weitere Ergebnisse der Volkswirtschaftlichen
Gesamtrechnungen können im Internet (http://www.destatis.de)
abgerufen werden. Außerdem werden in der Fachserie 18
„Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen“, Reihe 3
„Vierteljahresergebnisse der Inlandsproduktsberechnung“,
Bestellnummer 2180300-04323 (Vertriebspartner: SFG-Servicecenter
Fachverlage, Part of the Elsevier Group, Postfach 43 43, 72774
Reutlingen, Telefon: +49 (0) 7071/935350, Telefax: +49 (0)
7071/935335, E-Mail:destatis@s-f-g.com) tiefer gegliederte Ergebnisse
veröffentlicht. Diese Veröffentlichung ist auch online im
Statistik-Shop des Statistischen Bundesamtes unter
http://www.destatis.de/shop kostenfrei erhältlich.
Weitere Auskünfte erteilt:	
VGR-Infoteam,
Telefon: (0611) 75-2626,
E-Mail:  vgr-bip-auskunft@destatis.de
- Ende Teil 1 -
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