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Rheinische Post: Irans Testwahl - Von GODEHARD UHLEMANN

Düsseldorf (ots)

Präsident Mahmud Ahmadinedschad ist kein
strahlender Sieger der Stadt- und Gemeinderätewahl im Iran. Das Lager
des ultrakonservativen Hardliners hat Verluste hinnehmen müssen, mit 
denen es so nicht gerechnet hat. Die Wahlen galten allgemein als Test
für seine Politik der Konfrontation mit dem Westen. Er liebt sie, 
doch das tun nicht alle Iraner. Ahmadinedschads schreckliche verbale 
Aufrüstung im Schatten atomarer Aufrüstung und seine Ankündigung, 
Israel von der Landkarte tilgen zu wollen, haben viele Iraner 
verunsichert. Sie wissen, dass auch sie in einem solchen Fall nicht 
ungeschoren davonkämen, und das ängstigt sie zu Recht. Irans Jugend, 
die weit über die Hälfte der Bevölkerung ausmacht, setzt auf 
Verbesserung der Lebensverhältnisse. Das hatte der Präsident einst 
vollmundig versprochen, doch nie gehalten. Sie erwarten eine moderate
Öffnung des Landes, um an der Globalisierung von Wissen und Chancen 
teilhaben zu können. Sie wollen keine fundamentalistisch begründete 
Abkapselung.
Dies spiegelt auch die Wahl des Expertenrates, des mächtigsten 
Gremiums im Land. Gemäßigte konservative Kräfte haben zugelegt. Irans
Entwicklung weckt Hoffnung, denn das Land ist wichtig auch für eine 
Friedenslösung in Nahost.

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Rückfragen bitte an:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

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