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Rheinische Post: EU-Türkei-Krise

Düsseldorf (ots)

Von Godehard Uhlemann
Nun hat die Türkei ein großes Problem. Sie glaubte, die EU zum 
Nachgeben im Zypernstreit durch Halsstarrigkeit zwingen zu können, 
weil immer wieder gewichtige EU-Stimmen laut werden, die die eigenen 
EU-Partner vor einer Belastung der Beitrittsgespräche warnen. Ankara 
ging fest davon aus, dass ein EU-interner Streit um die 
Verhandlungspositionen mit der Türkei nutzbringend sei. Übersehen 
haben die türkischen Taktiker, dass die EU sich nicht wie ein Tanzbär
an der Nase herumführen lassen kann, ohne Glaubwürdigkeit und 
Selbstachtung zu verlieren. Nun wird Brüssel massiv reagieren. Mit 
welcher Intensität sich dies auf den Fortgang der Gespräche auswirken
wird, ist zu vermuten: Sie stehen jetzt am Rande des Abbruchs.
Die Türkei durchlebt Vorwahlzeiten. Ministerpräsident Erdogan tut 
wenig, um wachsende anti-europäische Gefühle einzufangen. Dass er 
sich durchrang, heute Papst Benedikt XVI. zum Auftakt seines Türkei 
Besuchs doch noch zu begrüßen, wird den Zypern-Eklat kaum 
entschärfen. Die Türkei will in die EU, nicht umgekehrt. Erdogans 
Aufgabe ist es, seine Landsleute darauf vorzubereiten und ihnen 
klarzumachen, dass sie für die EU einiges aufgeben und vor allem noch
vieles verändern müssen.

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Rückfragen bitte an:
Rheinische Post
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Telefon: (0211) 505-2303

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