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Rheinische Post: Doping-Wettbewerb

Düsseldorf (ots)

Von Robert Peters
Im Internet klagt die Radsport-Branche. Nicht über schwarze 
Schafe, die beim Doping erwischt wurden. Sondern über die Probleme, 
sich die geeigneten Mittelchen einigermaßen preisgünstig zu besorgen.
Von Unrechtsbewusstsein keine Spur.
Auch die schnellsten Läufer dieser Welt scheinen es für normal zu 
halten, Wettkämpfe nicht nur auf den Stadionbahnen, sondern auch im 
Doping-Labor auszutragen. Ausgerechnet der Weltrekordler und 
Olympiasieger Justin Gatlin ist dabei aufgefallen.
Das frühe Karriere-Ende hat der 24-Jährige, der vor fünf Jahren schon
mal erwischt worden war, offenbar als Berufsrisiko einkalkuliert. Das
gehört sich so in der zynischen Rekordfabrik des Hochleistungssports.
In ihr verdienen neben den Sportlern auch düstere Hintermänner, 
Trainer und Ärzte, deren Berufs-Ethos nicht allzu hoch entwickelt 
sein kann. Ihnen mit einem Anti-Doping-Gesetz und Gefängnis-Strafen 
zu drohen, ist richtig.
Aber es wird den Doping-Sumpf sicher nicht austrocknen. Der 
Industriezweig Profisport wird ein Gesetz nur als Verschärfung des 
Wettbewerbs zwischen Fahndern und Dopern verstehen. Und der Zuschauer
muss sich fragen, ob er der eigenen Begeisterung für Sportler noch 
trauen darf. Wahrscheinlich nicht.

Rückfragen bitte an:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

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