All Stories
Follow
Subscribe to Rheinische Post

Rheinische Post

Rheinische Post: Blaues Auge?

Düsseldorf (ots)

von Georg Winters
Juristen könnten vermutlich endlos darüber streiten, ob 
Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann bei der Übernahme durch Vodafone 
Mannesmann-Vermögen veruntreut hat. Aber wen interessierte das noch, 
wenn der zweite Prozess gar nicht statt fände, weil sich alle vorher 
einig wären?
Die Deutsche Bank vermutlich am wenigsten. Kommt ihr oberster Manager
Ackermann mit einem blauen Auge davon, wird sie das lächelnd 
quittieren, für ihren Spitzenmann die Geldbuße zahlen und zur 
Tagesordnung übergehen. Sie müsste sich keine Gedanken machen, wer 
die Lücke schließen könnte, die Ackermann im Falle einer Verurteilung
hinterließe, und sie müsste nicht mit dem Makel leben, einen 
Kriminellen an der Spitze gehabt zu haben.
Mit der Bank hat auch Ackermann selbst, der vor drei Wochen noch 
aussah wie der große Verlierer, wieder eine bessere Perspektive. 
Egal, wie lange sein Vertrag bei der Deutschen Bank läuft  wenn er 
ohne Vorstrafe aus der Affäre rauskommt, kann er sich mit 60 beruhigt
anderen Aufgaben zuwenden. In nicht allzu ferner Zeit würde die Welt 
Mannesmann als eine unerquickliche Episode im Leben des Managers zur 
Kenntnis nehmen. Die Deutsche Bank dagegen ist nachhaltig von 
Ackermann geprägt worden.

Rückfragen bitte an:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

Original content of: Rheinische Post, transmitted by news aktuell

More stories: Rheinische Post
More stories: Rheinische Post
  • 11.01.2006 – 05:00

    Rheinische Post: SPD-Fraktionsvize Kressl kritisiert Kompromiss bei Betreuungskosten

    Düsseldorf (ots) - SPD-Fraktionsvize Nicolette Kressl (SPD) hat den Kompromiss bei den Betreuungskosten für Kinder kritisiert. "Ich halte es für eine falsche Entscheidung, dass es nicht bei dem ursprünglichen Vorschlag geblieben ist, die Kosten für Kinderbetreuung ab dem ersten Euro steuerlich abzugsfähig zu machen", sagte sie der "Rheinischen Post" ...

  • 10.01.2006 – 20:14

    Rheinische Post: Gemeinnutz vor Prozess-Seligkeit

    Düsseldorf (ots) - Von Reinhold Michels Die Prozessbeteiligten in der Strafsache, die seit Hauptverhandlungs-Beginn im Januar 2004 "Mannesmann"-Verfahren heißt, sind anscheinend auf einem prozessökonomisch und rechtlich vernünftigen Weg. Wenn die Richter am Landgericht Düsseldorf ein Einsehen haben; wenn der sperrige Angeklagte Klaus Esser als Hauptauslöser des fulminanten Börsenbooms der späten ...

  • 10.01.2006 – 20:11

    Rheinische Post: Reine Stilfrage

    Düsseldorf (ots) - Von Robert Peters Man kann es sich leicht machen und die Meinung der Panikforscher als Panikmache abtun. Man kann die Stiftung Warentest als Beschmutzer des Nests der deutschen Fußball-Familie denunzieren. Und man kann der Stiftung den Versuch unterstellen, auf der WM-Welle zur größtmöglichen öffentlichen Beachtung zu surfen. Dazu würde nicht nur an zahlreichen Stammtischen der Republik ein eifrig zustimmendes Nicken des Kopfes geschehen. ...