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Rheinische Post: Die Spendenfalle - Von GERHARD VOOGT

Düsseldorf (ots)

Noch nie haben die Deutschen so viel gespendet
wie 2005 - obwohl viele Menschen weniger Geld in der Tasche haben als
früher. In Zeiten der Rezession haben die guten Herzen Konjunktur  
das ist die gute Nachricht. Die Schlechte: Rund eine Million Euro, so
schätzt das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen, fallen 
jährlich kriminellen oder unseriösen Sammlern in die Hände. Vorsicht,
Falle: Immer wieder tarnen sich politische Gruppierungen, die ihre 
Interessen durchsetzen wollen, als mildtätige Helfer. Sie profitieren
davon, dass die Spenden-Landschaft immer unübersichtlicher wird.
In Deutschland gibt es 600 000 gemeinnützige Vereine und mehr als 
13 000 Stiftungen. Wer legt das Geld am besten an? Die renommierten 
Organisationen? Oder die Nachbarin, die nach ihrer Fernreise Brillen 
für ein Kinderheim in Indien beschaffen will? Keine leichte 
Entscheidung.
Vor Weihnachten werden viele Haushalte mit Spendenaufrufen 
überflutet. Hungerbäuche, große Kinderaugen und reißerische Texte 
sollen an das Mitgefühl appellieren. Viele Spender ärgern sich zu 
Recht über solche Akquise: Das Geld, das die Helfer für Porto und 
Hochglanzbroschüren versickern lassen, wäre in den Notgebieten besser
angelegt.

Rückfragen bitte an:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

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