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Rheinische Post: Deutschland ist nicht Italien

Düsseldorf (ots)

Von Reinhold Michels
Wir Deutsche mögen "die italienischen Momente im Leben", aber doch
bitteschön nicht bei den Staatsgeschäften. Wenn eine ausländische 
Zeitung über diese Nachwahl-Tage mit ihrem unübersichtlichen Markt 
der Möglichkeiten schreibt, deutsche Politik sei plötzlich sexy 
geworden, verstehen wir das hoffentlich nicht als Kompliment. "Die 
Lage ist hoffnungslos, aber nicht ernst"  ein solcher Satz belegt 
romanische Leichtigkeit; uns indes ist er fremd, zumal es jetzt mehr 
denn je darum geht, Deutschland politisch, wirtschaftlich und sozial 
mit Unterstützung einer handlungsfähigen Regierung wieder auf starke 
Beine zu stellen.
Es ist kein Zeichen deutscher Hast, vielmehr von ungebrochener 
Vitalität, wenn bereits in der ersten Nachwahl-Woche aus Wirtschaft 
und Gesellschaft Stimmen laut werden, die auf zielstrebiges Tempo bei
der Regierungsbildung drängen. Man muss noch einmal Bundespräsident 
Horst Köhler zitieren, der ausspricht, was viele Bürger denken: "Das 
Land steht vor gewaltigen Aufgaben, und es braucht eine Regierung, 
die ihre Ziele mit Stetigkeit und Nachdruck verfolgen kann." Zur 
Wahrheit gehört, dass es zuerst die zwischen Reformlust und 
Sozialängsten schwankenden Wahlberechtigten waren, welche die 
Regierungsbildung schwierig gemacht haben. Das entschuldigt nicht 
wochenlanges Tarnen, Tricksen und Täuschen von Schröder, Merkel und 
Co.

Rückfragen bitte an:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-230§

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