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Weser-Kurier: Der Bremer WESER-KURIER schreibt zum Thema Euro-Rettungsaktionen:

Bremen (ots)

Nun haben die Euro-Finanzminister den letzten Schritt zur Milliardenhilfe für die spanischen Banken getan, die durch eine selbstverschuldete Immobilienblase in Not geraten sind. Damit aber ist längst nicht die Gewähr gegeben, dass sich damit die Lage in der Euro-Zone etwas beruhigt. Im Gegenteil: Der Sommer des Euro-Missvergnügens dürfte wohl in die Verlängerung gehen. Kronzeuge dafür ist jener Mann, der lange Jahre Kanzlerin Angela Merkel in Wirtschaftsdingen beraten hat, dessen Ratschläge als Präsident der Bundesbank von ihr aber ignoriert werden. Jens Weidmann hat nämlich zu Wochenbeginn gefordert, man dürfe nicht nur auf eine Bankensanierung setzen, sondern müsse die Probleme breit angehen. Denn an der Wirtschaftsmisere mit ihrer hohen Arbeitslosigkeit sei nicht nur der Finanzsektor schuld. Die Gefahr, dass auch der spanische Staat unter den Euro-Rettungsschirm muss und dass als nächstes Land Italien um Hilfe nachfragen wird, ist nach wie vor groß. Denn die Finanzmärkte haben nach Wolfgang Schäubles Versicherung, dass für die Gewährung der Bankenhilfe der spanische Staat hafte, den Euro erst einmal auf Talfahrt geschickt. Kein Zweifel, dass sie weiter gegen die Südländer spekulieren und auf diese Weise versuchen werden, die Regierungen der Euro-Zone so unter Druck zu setzen, dass sie die nächste rote Linie überschreiten. Und die heißt direkte Bankenhilfe. Dann aber wird der wachsende Euro-Groll in der Bevölkerung auch in den Bundestag überschwappen. Denn die klare Mehrheit für die Spanien-Hilfe täuscht über die wachsenden Bauchschmerzen hinweg, die viele Abgeordnete inzwischen haben. Sie haben noch einmal der Versicherung Schäubles Glauben schenken wollen, die Hilfe für Spanien sei strengstens konditioniert, marode Banken würden abgewickelt und Spanien sei mit seinen Strukturreformen insgesamt auf einem guten Weg. Wenn aber statt der Gläubiger wieder die Steuerzahler in der Euro-Zone für Banken haften, die sich verzockt haben, ist dieser Glaube dahin.

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