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Börsen-Zeitung: Katzenjammer, Kommentar von Frank Bremser zur Lage an den Aktienmärkten

Frankfurt (ots)

Eine Terminankündigung der Nachrichtenagentur
Reuters für den Auftakt der neuen Woche dürfte die Anleger beruhigt 
haben: "Keine marktbewegenden Daten erwartet", war da zu lesen. Also 
noch einmal durchschnaufen, vielleicht auch in guter Laune, weil der 
Dax am Gründonnerstag endlich wieder die Marke von 4500 Punkten 
erreicht hatte - auch wenn er knapp darunter schloss.
Aber bei dieser kurzen Feiertagserholung wird es wohl auch 
bleiben, denn in der verkürzten Handelswoche nach Ostern geht es so 
richtig in die Vollen. Eine Flut von Konjunkturzahlen aus den USA - 
von Einzelhandelsumsätzen über Erzeugerpreise hin zu wichtigen 
Stimmungsbarometern wie dem Philadelphia Fed Index - werden zeigen 
müssen, wie dramatisch die Lage in der größten Volkswirtschaft der 
Welt ist oder eben nicht. Experten machen wenig Hoffnung auf gute 
Laune: Von Exporteinbrüchen ist da die Rede oder von einer 
daniederliegenden Binnennachfrage - nicht wirklich erbaulich. Etwas 
positiver könnte man für den US-Häusermarkt gestimmt sein, von dem es
ebenfalls Daten geben wird. Andererseits ist das Niveau, auf dem sich
die USA derzeit dort bewegen, so niedrig, dass eine eventuelle 
Besserung im Vergleich zu den Vormonaten allenfalls einem Streichholz
im dunklen Keller gliche. Und das Beige Book, der Konjunkturbericht 
der regionalen amerikanischen Notenbanken, sowie der World Economic 
Outlook des Internationalen Währungsfonds, dürften dieses Gesamtbild 
bestätigen. Und von Unternehmensseite? Da können Marktteilnehmer nur 
hoffen, dass es nicht allzu schlimm kommen wird - und das, obwohl mit
Citigroup, JPMorgan und Goldman Sachs gleich drei US-Banken mit ihren
Quartalsberichten zeigen müssen, ob sich die über den Erwartungen 
liegenden Ergebnisse, die Wells Fargo und Deutsche Bank haben 
anklingen lassen, auf die ganze Branche übertragen lassen. Zweifel 
sind angebracht. Und die ebenfalls anstehenden Berichte von General 
Electric, Intel, Nokia oder Philips sind auch nicht unbedingt 
Kandidaten für überbordenden Optimismus.
Dementsprechend bleibt also zu hoffen, dass sich die vorösterliche
Begeisterung an den Börsen in der neuen Handelswoche angesichts 
dieses hohen Enttäuschungspotenzials nicht in Katzenjammer verwandelt
und die Aktienmärkte wieder mit einer Talfahrt beginnen.
(Börsen-Zeitung, 10.4.2009)

Pressekontakt:

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Redaktion
Telefon: 069--2732-0
Weitere Informationen: www.boersen-zeitung.de

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