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Der Tagesspiegel: Verbraucherministerin Künast: Wirtschaft soll für dicke Kinder zahlen

Berlin (ots)

Die Wirtschaft soll nach dem Willen von
Verbraucherministerin Renate Künast (Bündnis 90/Die Grünen) für dicke
Kinder zahlen. Nach Informationen des Berliner "Tagesspiegel"
(Dienstagsausgabe) plant das Ministerium die Einrichtung eines Fonds,
an dem sich die Ernährungsindustrie beteiligen soll. Der Fonds solle
Aufklärungskampagnen über die Folgen der Fehlernährung bei Kindern
finanzieren, sagte die verbraucherpolitische Sprecherin der Grünen,
Ulrike Höfken, dem "Tagesspiegel". Wie viel Geld in diesen Fonds
fließen soll, ist aber noch offen. Das Verbraucherministerium
bestätigte die Pläne. "Es wird daran gearbeitet", sagte eine
Sprecherin der Zeitung. Die Industrie warnte vor einseitigen
Belastungen. "Es darf keine Fondslösung geben, die einseitig zu
Lasten der Wirtschaft geht", sagte der Vorsitzende des
Bundesverbandes der Ernährungsindustrie (BVE), Peter Traumann, der
Zeitung. Experten befürchten, dass durch ernährungsbedingte
Krankheiten wie Diabetes und Bluthochdruck enorme Kosten auf die
Gesundheitssysteme zukommen.
Darüber hinaus will das Ministerium in Kürze einen neuen,
verschärften Entwurf für ein Verbraucherinformationsgesetz vorlegen.
Er soll nach Auskunft der grünen Verbraucherpolitikerin Höfken den
Konsumenten auch einen zusätzlichen Informationsanspruch darauf
geben, wie die Produkte hergestellt wurden. Dabei geht es um
ökologische, ethische und soziale Standards. Die Auskunftspflicht
soll gegenüber Behörden und Unternehmen bestehen. "Der neue Entwurf
geht über die erste Fas-sung hinaus", sagte Höfken. Die Union hatte
den ersten Entwurf im Sommer 2002 im Bundesrat gestoppt. "Wenn das
Verbraucherministerium auf ihren Maximalforderungen besteht, werden
wir nicht zusammenkommen", warnte die verbraucherpolitische
Sprecherin der CDU, Ursula Heinen. Der beste Weg sei ohnehin eine
Selbstverpflichtung der Wirtschaft. Die Wirtschaft lehnt ein
Verbraucherinformationsgesetz ab.
Inhaltliche Rückfragen richten Sie bitte an:
Der Tagesspiegel, Ressort Wirtschaft, Telefon 030/26009-260
ots-Originaltext: Der Tagesspiegel

Rückfragen bitte an:

Der Tagesspiegel
Thomas Wurster
Chef vom Dienst
Telefon: 030-260 09-419
Fax: 030-260 09-622
Email: thomas.wurster@tagesspiegel.de

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