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Der Tagesspiegel: Bahn-Chef Grube warnt Regierung vor weiteren Kürzungen bei der Schiene

Berlin (ots)

Berlin - Die Bundesregierung wird bei den Investitionen in die Schiene keine weiteren Einsparungen vornehmen. Das habe ihm Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) versichert, sagte Bahn-Chef Rüdiger Grube dem "Tagesspiegel" (Montagausgabe). "Herr Ramsauer hat mir versichert, dass weder bei Neubauvorhaben noch beim Erhalt des Schienennetzes Einsparungen stattfinden", erklärte er. Vergangene Woche hatte die Koalition beschlossen, von der Bahn ab 2011 eine Dividende von 500 Millionen Euro im Jahr zu verlangen. Grube nannte es angesichts der Gewinne des Staatskonzerns "verständlich, dass der Eigentümer eine Dividende sehen will". Der Manager sprach sich dafür aus, das Geld für neue Bahn-Projekte auszugeben. Allerdings fürchte er, "dass die Koalition damit Löcher bei anderen Verkehrsträgern stopfen könnte". Schließlich behandle der Staat die Bahn immer noch schlechter als Auto und Flugzeug. Dagegen kündigte Grube Widerstand an. "Das darf nicht sein, und da werde ich mich weiter zu Wort melden." In den kommenden Jahren werde allein der Schienen-Güterverkehr um die Hälfte zunehmen. "Das ist mit der heutigen Infrastruktur nicht zu schaffen. Ich warne deshalb davor, an Zukunftsinvestitionen zu sparen", sagte er dem Blatt. Die Dividende wird Grube zufolge dazu führen, dass die Bahn ihre Schulden langsamer als bislang abbauen kann. Man habe die Schulden auf zuletzt 14,7 Milliarden Euro gesenkt. "Wäre es mit dem bisherigen Tempo weitergegangen, hätten wir 2011 oder 2012 die Schulden auf das Niveau des Eigenkapitals bringen können. Das wird angesichts der Dividende nun nicht mehr gehen", bedauerte Grube. Die wirtschaftliche Entwicklung der Bahn in diesem Jahr bezeichnete Grube als "gut". In den ersten fünf Monaten habe es beim Schienengüterverkehr ein Plus von 14 Prozent gegeben, "gut unterwegs" sei man auch im Personenverkehr. "Auch in der Logistik geht es wieder bergauf", berichtete er. In der Luftfracht sei die Transportmenge um 20 Prozent gestiegen, bei der Landfracht um 9,5 Prozent und bei der Seefracht um 30 Prozent.

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