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Der Tagesspiegel: Bund will keinen IKB-Verkauf "um jeden Preis"

Berlin (ots)

Das Bundesfinanzministerium hat vor einem
voreiligen Verkauf der staatlichen Beteiligung an der kriselnden 
Mittelstandsbank IKB gewarnt. "Es gibt eine gute Chance, dass der 
Verkauf gelingt, aber der Bund wird sich nicht in die Hand der Bieter
begeben. Einen Verkauf um jeden Preis wird es nicht geben", sagte 
Finanzstaatssekretär Thomas Mirow (SPD) dem Tagesspiegel 
(Montagausgabe). Es gebe "drei sehr ernsthafte Interessenten", doch 
deren Vorstellungen, was die Rahmenbedingungen angehe, werde man noch
"intensiv prüfen müssen". Der Bund ist über die Kfw-Gruppe 
Großaktionär der IKB. Als Interessenten werden die schwedische SEB 
sowie Lone Star und Ripplewood aus den USA genannt.
Die Finanzkrise, die unter anderem die IKB schwer getroffen hat, ist 
nach Mirows Einschätzung keineswegs ausgestanden. "Wir werden auch in
den nächsten Quartalen sehen, dass die Finanzkrise tiefe Spuren in 
den Bilanzen der Banken hinterlässt", sagte Mirow, der Finanzminister
Peer Steinbrück (SPD) am 13./14. Juni beim G-8-Finanzministertreffen 
in Osaka vertritt. Der Rückgang des US-Wachstums sei zwar "offenbar 
nicht so scharf und weitreichend" wie erwartet. "Doch könnten sich 
die USA in einer längeren Phase schwachen Wachstums befinden. Die 
noch immer sinkenden Immobilienpreise mit den Folgen für das 
Konsumverhalten sind ein Indiz dafür." Auch die USA und 
Großbritannien, die von der Finanzkrise stark getroffen worden seien,
zeigten nun den Wunsch nach internationalen Maßnahmen, wie sie das 
Forum für Finanzstabilität empfohlen habe. "Wir sind ein wichtiges 
Stück vorangekommen", sagte Mirow. Es gebe vor Osaka in diesem Punkt 
ein "hohes Maß an Einigkeit". Gleichwohl dürfe man nicht zu viel von 
diesen Maßnahmen erwarten. Die Fantasie der Marktteilnehmer sei groß.
"Nachdem die US-Notenbank die Zinsen sehr stark gesenkt hat, wird es 
neue Versuche geben, über große Hebel und komplexe Risikomodelle 
höhere Rendite zu erwirtschaften. Hinzu kommt, dass die Rohstoff 
produzierenden Länder sehr viel Kapital akkumulieren," sagte er. "Es 
ist zu viel Geld unterwegs." Mirow wechselt Anfang Juli an die Spitze
der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBWE) in 
London. Auf seinen Posten im Bundesfinanzministerium rückt Jörg 
Asmussen.
Inhaltliche Rückfragen richten Sie bitte an:
Der Tagesspiegel, Ressort Wirtschaft, Telefon 030/26009-260

Pressekontakt:

Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-308
Fax: 030-260 09-622
cvd@tagesspiegel.de


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