Drastischer Anstieg bei Zulassung von "mautfreien" Lastkraftwagen Bündnis: "Schnellstens Maut für alle Lkw ab 7,5 Tonnen"
Berlin (ots)
Berlin. Eigentlich sollte die Lkw-Maut helfen, den
Güterverkehr von der Straße auf die Schiene zu verlagern. Nun ist es
amtlich: Die 12-Tonnen-Gewichtsgrenze führt teilweise sogar zu mehr
Lkw-Verkehr auf Deutschlands Straßen. Der Grund: Immer mehr
Spediteure entscheiden sich für Lkw mit einem zulässigen
Gesamtgewicht unter 12 Tonnen, also für "mautfreie" Lkw. Die 2005
eingeführte LKW-Maut gilt nur für schwere Lkw ab 12 Tonnen.
"Was vorher in einem einzigen Lkw transportiert worden ist, wird
durch die 12-Tonnen-Maut-Grenze vermehrt auf kleinere Lkw verteilt.
Die Zahl der Lkw-Fahrten nimmt dadurch zu. Umweltpolitisch ein Trend
in die völlig falsche Richtung", kritisierte der stellvertretende
Allianz pro Schiene-Vorsitzende Michael Gehrmann.
Wie der ADAC in der März-Ausgabe der "motorwelt" unter Berufung auf
Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamtes berichtet, ist die Zahl der
Neuzulassungen für mautfreie Lkw (10-12 Tonnen) von 2002 bis Ende
2005 um 86 % gestiegen, während die Zulassungen mautpflichtiger Lkw
von 12-14 Tonnen im selben Zeitraum um 61% abgenommen hat. Die
Zulassung der mautpflichtigen Lkw mit einem zulässigen Gesamtgewicht
von 14-16 Tonnen ging um 26 Prozent zurück.
Der stellvertretende Allianz pro Schiene-Vorsitzende forderte
angesichts des Zulassungsbooms für mautfreie Lkw den Bund auf,
"schnellstens eine Maut für alle Lkw ab 7,5 Tonnen einzuführen". Die
neue EU-Wegekostenrichtlinie ("Eurovignettenrichtlinie") eröffne
diesen Spielraum, den Deutschland "auch vor dem Hintergrund der
aktuellen Klimaschutzdebatte unverzüglich nutzen sollte - zumal der
umweltverträgliche Schienengüterverkehr für alle Fahrten eine
Schienenmaut zahlen muss".Die Allianz pro Schiene ist das Bündnis in Deutschland zur Förderung des umweltfreundlichen und sicheren Schienenverkehrs. In dem Bündnis haben sich 15 Non-Profit- Verbände zusammengeschlossen: die Umweltverbände BUND, NABU und NaturFreunde Deutschlands, die Verbraucherverbände Pro Bahn, DBV und VCD, die Automobilclubs ACE und ACV, die drei Bahngewerkschaften TRANSNET, GDBA und GDL sowie die Eisenbahnverbände BDEF, BF Bahnen, VBB und VDEI. Die Mitgliedsverbände vertreten mehr als 2 Millionen Einzelmitglieder. Unterstützt wird das Schienenbündnis von 70 Unternehmen der Bahnbranche.
Pressekontakt:
Rückfragen bitte an:
Allianz pro Schiene
Maximilian v. Beyme
Telefon: 030/2462599-20
Fax: 030/2462599-29
maximilian.beyme@allianz-pro-schiene.de
Original content of: Allianz pro Schiene, transmitted by news aktuell