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Deutsche Umwelthilfe stellt Strafanzeige gegen DaimlerChrysler wegen Diesel-Smart

Berlin (ots)

Autokonzern hatte im Juni die DUH mit juristischen
Schritten zur Abgabe einer Unterlassungserklärung gezwungen, als 
diese den Verzicht auf geregelten Rußfilter im neuen Diesel-Smart 
enthüllte - Smart-Sprecher bestätigt, dass der Kleinwagen mehr 
Feinstaub ausstößt als ein moderner Stadtomnibus - Appell an 
Umweltminister und Oberbürgermeister, gegen Schmutz-Smart zu 
protestieren
Berlin, 28. November 2006: Die Deutsche Umwelthilfe e. V. (DUH) 
wirft dem DaimlerChrysler-Konzern vor, im Juni diesen Jahres mit 
falschen Behauptungen eine frühzeitige Debatte über die mangelnde 
Abgasreinigung des neuen Diesel-Smart unterbunden zu haben. Das 
Unternehmen war damals juristisch gegen die DUH vorgegangen, nachdem 
die Umweltorganisation öffentlich gemacht hatte, dass der neue 
Diesel-Smart - wie sein Vorgänger - über keinen geregelten 
Dieselpartikelfilter verfügen werde. Mit dem Argument, die 
Entscheidung sei noch nicht gefallen, hatte der Stuttgarter Konzern 
die DUH zur Abgabe einer "strafbewehrten Unterlassungserklärung" 
gezwungen. Unter Androhung einer Strafzahlung von 5001 EUR war fortan
der DUH untersagt zu behaupten, dass der neue Smart keinen 
Partikelfilter erhalte, und somit den zukünftigen Euro 5 Grenzwert 
für Partikel nicht einhält.
Über fünf Monate hinweg war somit die DUH nicht mehr in der Lage, 
diese ihr aus internen Kreisen bekannt gemachte Entscheidung von 
DaimlerChrysler öffentlich anzuprangern. Erst Anfang November 
verdichteten sich die Hinweise derart, dass sich die DUH trotz 
Fortbestand der Unterlassungserklärung in einer Pressekonferenz am 9.
November 2006 entschloss, den Rußskandal beim neuen Smart bekannt zu 
machen. Weil die inzwischen bestätigte Entscheidung den Verdacht 
begründet, dass der Verzicht auf den geregelten Dieselpartikelfilter 
zum fraglichen Zeitpunkt tatsächlich längst gefallen war, stellt die 
DUH nun Strafanzeige gegen den Autohersteller wegen aller in Betracht
kommenden Delikte, insbesondere wegen Betrugs. Der DUH ist durch das 
von DaimlerChrysler angestrengte Verfahren seinerzeit ein nicht 
unerheblicher finanzieller Schaden entstanden.
"Es bedeutet eine neue Qualität in der öffentlichen 
Auseinandersetzung, wenn ein Konzern wie DaimlerChrysler einem 
Umwelt- und Verbraucherschutzverband mit juristischen Tricks zu 
untersagen versucht, unbequeme Fakten zu veröffentlichen. Über Monate
hinweg konnte die DUH potenzielle Smart-Käufer nicht über die 
Rußwerte dieses "Dreckspatzes von Mercedes" informieren. In dieser 
Auseinandersetzung geht es nicht um Rechthaberei. Wir glauben 
vielmehr, dass die Konzernspitze ihre Entscheidung noch einmal 
überdacht hätte, wenn damals schon der Sturm der Entrüstung über die 
skandalöse Entscheidung losgebrochen wäre, den wir heute erleben. Im 
Ergebnis wäre das der Gesundheit der Menschen in den Städten zugute 
gekommen", begründete DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch das 
juristische Vorgehen.
Am gestrigen (Montag) Abend hat Smart-Pressesprecher Hubert Kogel 
gegenüber dem TV-Magazin Report Mainz auch den DUH-Vorwurf, der neue 
Diesel-Smart stoße mehr Dieselruß aus als ein moderner Stadtbus, 
ausdrücklich bestätigt. Auf die Report-Frage, ob diese Behauptung 
zutreffe, antwortete Kogel, der neue Diesel-Smart werde ausgestattet 
sein "mit einem offenen System, das schmutziger ist als ein 
geschlossenes System" und auf nochmalige Report-Nachfrage nach dem 
Stadtbus mit geregeltem Dieselpartikelfilter bestätigte 
Smart-Sprecher diese Frage mit: "Also ja".
Mit dem Verzicht auf die in Neu-Pkw inzwischen gängige 
Abgasreinigungstechnik ausgerechnet in einem Stadtwagen unterläuft 
der DaimlerChrysler-Konzern die Bemühungen der Städte und Kommunen, 
die Feinstaubbelastung entlang den Hauptverkehrsadern wirksam zu 
reduzieren. "Das Vorgehen von DaimlerChrysler rechtfertigt den 
Vorwurf der fortgesetzten Luftvergiftung", so Resch.
Nachdem Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) und der 
verkehrspolitische Sprecher der grünen Bundestagsfraktion, Winfried 
Hermann, die Smart-Verantwortlichen bereits aufgefordert haben, ihre 
Entscheidung gegen den vollwirksamen Filter im Diesel-Smart zu 
revidieren, ruft die DUH nun die Umweltminister der Länder  und die 
Oberbürgermeister der vom Feinstaubproblem betroffen Kommunen auf, es
den Bundespolitikern gleich zu tun. "Machen Sie DaimlerChrysler-Chef 
Dieter Zetsche klar, dass der Diesel-Smart unverkäuflich bleiben 
wird, solange er bei Ihrem Kampf gegen die Feinstaubmisere Teil des 
Problems und nicht Teil der Lösung bleibt", sagte Resch.

Pressekontakt:

Für Rückfragen:

Jürgen Resch, Deutsche Umwelthilfe e. V., Bundesgeschäftsführer,
Hackescher Markt 4, 10178 Berlin; Tel.: Mobil: 0171 3649170, Fax: 030
258986-19, E-Mail: resch@duh.de

Dr. Cornelia Ziehm, Deutsche Umwelthilfe e. V., Leiterin
Verbraucherschutz und Recht, Hackescher Markt 4, 10178 Berlin; Tel.:
030 258986-0, Fax: 030 258986-19, Mobil: 0160 5337376, E-Mail:
ziehm@duh.de

Dr. Gerd Rosenkranz, Deutsche Umwelthilfe e. V. - Leiter Politik,
Hackescher Markt 4, 10178 Berlin; Tel.: 030 258986-0, Fax: 030
258986-19, Mobil: 0171 5660577, E-Mail: rosenkranz@duh.de

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