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Nach der Auto-Klimastudie: Deutsche Umwelthilfe fordert "Schluss mit schneller, schwerer, stärker"

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Berlin (ots)

Dossier des Brüsseler Umweltdachverbands Transport & Environment 
bestätigt Klimaschutzrückstand deutscher Pkw-Hersteller - Statt 
Lobbyarbeit gegen EU-Klimaschutzpolitik verlangt DUH klare 
Ausrichtung der Politik auf klimagerechte Automobilität - 
Richtungsänderung in der Modellpolitik der Hersteller überfällig - 
Für wirkliche Fortschritte müssen die deutschen Autohersteller 
fortgeschrittene Effizienztechnologien mit weniger PS und 
Gewichtseinsparung verbinden
Die führenden deutschen Autohersteller sind nach wie vor weit 
davon entfernt, geplante Klimaschutzvorgaben der EU zu erfüllen. Um 
die unter maßgeblichem deutschen Lobbyeinfluss bereits abgeschwächte 
Forderung der EU-Kommission von 130 Gramm Kohlendioxid pro Kilometer 
(g CO2/km) bis 2012 zu erfüllen, muss der durchschnittliche 
Kraftstoffverbrauch neu zugelassener Pkw bei VW und BMW um 19 
Prozent, bei Daimler sogar um 24 Prozent sinken. Das geht aus einem 
heute in Brüssel veröffentlichten Dossier des europäischen 
Dachverbands ökologisch orientierter Umwelt- und 
Verkehrsorganisationen Transport and Environment hervor. Unter 18 
untersuchten EU-Ländern steht Deutschland beim Kraftstoffverbrauch 
bzw. den CO2-Emissionen neu zugelassener Pkw auf Rang 15.
"Statt wie in den vergangenen Monaten ein Trommelfeuer gegen die 
Pläne der EU-Kommission zu entfachen, müssen Bundesregierung und die 
Länderministerpräsidenten in den Autoländern Niedersachsen, Bayern 
und Baden-Württemberg ihren Herstellern klar machen, dass die 
deutsche Autoindustrie vor einem historischen Niedergang steht, wenn 
sie weiter dem Wettbewerb des schneller, schwerer, stärker hinterher 
rennt", sagte DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch. "Deutsche 
Autohersteller bauen immer noch viel zu oft Autos, die die Welt unter
den Bedingungen des Klimawandels nicht braucht."
Vor zehn Jahren hatten die europäischen Autohersteller zugesagt, 
die CO2-Emissionen ihrer Neuwagen bis 2008 auf 140 g/km abzusenken. 
Erreicht wurden im vergangenen Jahr nach der Untersuchung 168 Gramm. 
Resch erinnerte daran, dass die Hersteller nach Abgabe ihres 
Versprechens begannen, schwere Luxus Jeeps zu entwickeln, die 
Verbrauch und Emissionen auf viel zu hohem Niveau hielten. 
Gleichzeitig wurden Spritsparfahrzeuge wie der VW Lupo oder der Audi 
A2 wieder vom Markt genommen, statt sie kundengerecht 
weiterzuentwickeln.
BMW hatte von den untersuchten Autoherstellern den Verbrauch 
gegenüber dem Vorjahr am deutlichsten, nämlich um 7,3 % reduziert, 
bleibt aber dennoch mit durchschnittlich 170 g CO2/km weit entfernt 
von den eigenen Zielvorgaben und im Vergleich der vierzehn 
untersuchten Hersteller auf Rang zwölf. "Die Bayern haben mit ihrem 
relativen Erfolg gezeigt, was technisch möglich wäre, wenn man 
gleichzeitig die hoffnungslose Übermotorisierung reduzieren und 
Einsparungen beim Fahrzeuggewicht vornehmen würde", sagte Resch. Das 
BMW-Ergebnis zeige auch, dass das Umweltbundesamt mit seiner 
Einschätzung völlig richtig liege, wonach eine kurzfristige 
Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs um  ein Viertel mit heute 
bereits im Markt befindlicher Technik möglich wäre. Minderungswerte 
dieser Größenordnung seien schon ohne fortschrittliche Hybrid-Technik
möglich, wie sie bisher vor allem von japanischen Unternehmen 
eingesetzt wird. Deshalb sei es wichtig neben den EU-Zielen bis 2012 
auch ehrgeizige Ziele für das Jahr 2020 vorzugeben. "Ohne klare 
Zielvorgaben auf europäischer Ebene, werden wirkliche 
Richtungsänderungen in der Modellpolitik nicht stattfinden und die 
Klimaziele weit verfehlt", schloss Resch.

Pressekontakt:

Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer, Hackescher Markt 4, 10178
Berlin; Mobil.: 0171 3649170, Fax: 030 2400867-19, E-Mail:
resch@duh.de

Dr. Gerd Rosenkranz, Leiter Politik, Hackescher Markt 4, 10178
Berlin; Tel.: 0302400867-0, Mobil: 0171 5660577, Fax: 030 2400867-19,
E-Mail: rosenkranz@duh.de

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