Deutscher Verkehrssicherheitsrat e.V.
Rausch auf Rädern: DVR fordert härtere Cannabis-Sanktionen
Deutscher Verkehrssicherheitsrat (DVR) e.V.
Pressemitteilung
Rausch auf Rädern: DVR fordert härtere Cannabis-Sanktionen
Berlin, 19. November 2025
Am 21. November stimmen die Bundesländer im Bundesrat über zwei Initiativen ab, die die Verkehrssicherheit im Zusammenhang mit Cannabis erhöhen sollen: einen Beschluss zum Verbot des Mischkonsums von Cannabis und Alkohol am Steuer sowie eine Änderung des Medizinal-Cannabisgesetzes. „Beide Initiativen sind wichtige Schritte auf dem Weg zu einem verantwortungsvollen Umgang mit Cannabis im Straßenverkehr. Die Landesregierungen müssen diese Initiativen jetzt konsequent unterstützen“, sagt Manfred Wirsch, Präsident des Deutschen Verkehrssicherheitsrates (DVR).
Mischkonsum muss in die Fahrerlaubnis-Verordnung aufgenommen werden
Der DVR warnt eindringlich vor den Gefahren des Mischkonsums am Steuer. Die Kombination von Cannabis und Alkohol erhöht das Unfallrisiko erheblich. Zwar gilt seit Inkrafttreten des Konsumcannabisgesetzes (KCanG) ein THC-Grenzwert für Kraftfahrende, doch besonders beim Mischkonsum bestehen weiterhin große Unsicherheiten.
Der DVR fordert daher eine klare Nulltoleranz beim Mischkonsum, die als Ordnungswidrigkeit geahndet werden muss. Entsprechend muss Mischkonsum auch in die Fahrerlaubnis-Verordnung (FeV) aufgenommen werden, damit Behörden bei Zweifeln an der Fahreignung rechtssicher handeln können. Vor diesem Hintergrund begrüßt der DVR ausdrücklich den Entschließungsantrag, der von Brandenburg und Thüringen in den Bundesrat eingebracht wurde.
Mischkonsum ist lebensgefährlich
„Mischkonsum am Steuer ist unberechenbar und lebensgefährlich“, betont Manfred Wirsch. „Die Bundesratsinitiative ist ein überfälliger Weckruf: Die Teillegalisierung von Cannabis darf die Verkehrssicherheit nicht gefährden.“
Cannabisverschreibung nur mit ärztlicher Begleitung
Am Freitag stimmt der Bundesrat außerdem über eine Änderung des Medizinal-Cannabisgesetzes ab. Hintergrund ist, dass die Zahl der Verschreibungen von medizinischem Cannabis steigt. Teilweise erfolgt die Verschreibung über Onlineplattformen – und oft ohne persönlichen Arztkontakt, ohne fortlaufende fachärztliche Begleitung und ohne leitliniengerechte Abklärung alternativer Therapien. Dies erhöht das Risiko, dass Menschen mit hohem THC-Spiegel im Blut am Straßenverkehr teilnehmen und sich selbst oder andere gefährden. Die Bundesregierung will diesen Missbrauch zu Recht erschweren. Der DVR appelliert an die Länder im Bundesrat sowie anschließend an den Bundestag, die Bundesregierung dabei zu unterstützen.
Cannabis per Klick gefährdet alle
„Medizinalcannabis per Klick im Internet gefährdet alle im Straßenverkehr“, erklärt Manfred Wirsch. „Wir müssen sicherstellen, dass Patientinnen und Patienten, die Cannabis aus medizinischen Gründen benötigen, ärztlich begleitet werden.“
Weiterführende Informationen
Zum DVR Blickpunkt: Cannabis im Straßenverkehr (2024)
Zur Kampagne: „High lässt fahren“ (2024)
Zur Initiative: „#mehrAchtung“
Bildmaterial
Porträtfotos von Manfred Wirsch sind unter diesem Link abrufbar.
Über den DVR
Der DVR ist Deutschlands unabhängiger Vorreiter und Kompetenzträger in allen Belangen der Straßenverkehrssicherheit. Mit dem Ziel der Vision Zero („Alle kommen an. Niemand kommt um.“) setzt er sich für die gemeinsame Verantwortung aller Gesellschaftsgruppen ein, um den Straßenverkehr sicher zu machen. Durch die hohe Sachkenntnis und die Erfahrung seiner Mitglieder bildet der DVR ein effizientes Netzwerk für Verkehrssicherheit.
Kontakt
Christoph Rieger Pressesprecher Abteilung Kommunikation Deutscher Verkehrssicherheitsrat (DVR) e.V. Jägerstraße 67-69 10117 Berlin +49 (0)30 2 26 67 71 - 30 CRieger@dvr.de www.dvr.de