Deutscher Verkehrssicherheitsrat e.V.
Tag der Ersten Hilfe: DVR schlägt Alarm – Deutschland verlernt das Helfen
Deutscher Verkehrssicherheitsrat (DVR) e.V.
Pressemitteilung
Tag der Ersten Hilfe: DVR schlägt Alarm – Deutschland verlernt das Helfen
Berlin, 11. September 2025
Zum Internationalen Tag der Ersten Hilfe am 13. September schlägt der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR) Alarm: Viele Ersthelferinnen und Ersthelfer sind im Ernstfall nicht mehr handlungsfähig, berichten Rettungskräfte immer wieder. Ihr Wissen ist veraltet, lebensrettende Maßnahmen werden vergessen – eine gefährliche Lücke, die Leben kosten kann.
Erste Hilfe rettet Leben
„Erste Hilfe rettet Leben – aber nur, wenn man sie beherrscht“, warnt DVR-Präsident Manfred Wirsch. „Wer seinen Kurs vor 20 oder 30 Jahren gemacht hat, ist heute im Ernstfall meist überfordert. Auffrischung ist keine Kür, sondern Pflicht.“ Der DVR appelliert an alle Verkehrsteilnehmenden, regelmäßig einen Erste-Hilfe-Kurs zu belegen.
Neue Standards
Die Standards in der Ersten Hilfe haben sich geändert: Für Laien ist Mund-zu-Mund-Beatmung kaum noch relevant. Entscheidend sind heute vier Kernelemente: Herzdruckmassage, stabile Seitenlage, Druckverband und – bei Vorhandensein – der Einsatz eines Defibrillators.
„Es geht um Leben und Tod – nicht nur um ein bisschen Theorie. Nur wer ruhig und sicher handelt, kann im entscheidenden Moment helfen“, so Wirsch.
Nachfrage zu gering
Zwar bieten Hilfs- und Rettungsorganisationen sowie Bildungsanbieter bundesweit Erste-Hilfe-Kurse an – doch die Nachfrage bleibt deutlich hinter dem Bedarf zurück. Viele Menschen aktualisieren ihr Wissen zu selten. „Wir brauchen ein Umdenken: Eine regelmäßige Erste-Hilfe-Auffrischung muss eine Selbstverständlichkeit werden“, betont Wirsch.
Ersthelfer brauchen Unterstützung
Doch Ausbildung allein reicht nicht. Wer an einer Unfallstelle hilft, braucht Unterstützung. „Andere Verkehrsteilnehmende müssen Ersthelfende schützen: vorsichtig vorbeifahren, wenn bereits genügend Menschen helfen, und bei stockendem Verkehr konsequent die Rettungsgasse freihalten“, betont Wirsch. „Ersthelferinnen und Ersthelfer dürfen nicht allein gelassen werden.“
DVR-Appell
Der DVR appelliert an alle Verkehrsteilnehmenden: Wissen auffrischen. Rücksicht nehmen. Helfen. Denn: Jeder kann plötzlich in die Situation kommen, Hilfe leisten zu müssen – oder selbst auf Hilfe angewiesen zu sein. Wer vorbereitet ist, rettet Leben.
Über den DVR:
Der DVR ist Deutschlands unabhängiger Vorreiter und Kompetenzträger in allen Belangen der Straßenverkehrssicherheit. Mit dem Ziel der Vision Zero („Niemand kommt um, alle kommen an.“) setzt er sich für die gemeinsame Verantwortung aller Gesellschaftsgruppen ein, um den Straßenverkehr sicher zu machen. Durch die hohe Sachkenntnis und die Erfahrung seiner Mitglieder bildet der DVR ein effizientes Netzwerk für Verkehrssicherheit.
Christoph Rieger Pressesprecher Abteilung Kommunikation Deutscher Verkehrssicherheitsrat (DVR) e. V. Jägerstraße 67-69 10117 Berlin Telefon: 030-22 66 77 1-30 E-Mail: CRieger@dvr.de Web: www.dvr.de