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Bundesregierung gefährdet Technologieführerschaft bei Solarenergie

Berlin (ots)

Gestiegene Rohstoffkosten lassen keinen Spielraum für eine
   schnellere Absenkung der Solarstromförderung
Die heute vom Bundeskabinett präsentierten Vorschläge zur 
schnelleren Absenkung der Solarstromförderung gefährden nach 
Auffassung des Bundesverbands Solarwirtschaft (BSW-Solar) das weitere
Wachstum und die internationale Technologieführerschaft der deutschen
Solarindustrie. Carsten Körnig, Geschäftsführer des BSW-Solar: 
"Gestiegene Rohstoff- und Finanzierungskosten lassen keinen Spielraum
für stärker sinkende Preise bei Solaranlagen. Die Bundesregierung 
darf daher die Solarstromförderung nicht noch schneller reduzieren. 
Im weiteren Verfahren zur Novellierung des 
Erneuerbaren-Energien-Gesetzes (EEG) hat die Bundesregierung zu 
entscheiden, ob die heimische Solarindustrie auf den internationalen 
Märkten wie bisher Lokomotive oder nur noch Zaungast sein soll."
Die Preise, der für die Herstellung von Solaranlagen benötigten 
Rohstoffe Aluminium, Stahl, Kupfer und Silber haben sich in den 
vergangenen fünf Jahren verdoppelt. Auch die Kosten für die 
Finanzierung von Solaranlagen mittels Krediten haben sich in den 
letzten Jahren deutlich erhöht. Diese Kostensteigerungen haben nach 
Angaben des BSW-Solar verhindert, dass sich Rationalisierungserfolge 
der Solarindustrie in vollem Umfang in sinkenden Preisen von 
Solaranlagen niederschlagen konnten.
Sollten die jetzt präsentierten Vorschläge der Bundesregierung im 
Rahmen des EEG-Erfahrungsberichts in der anstehenden EEG-Novelle 
umgesetzt werden, würde die Solarstromförderung ab dem Jahr 2009 für 
neue Photovoltaikanlagen auf dem Dach jährlich um sieben Prozent, ab 
2011 sogar um acht Prozent gesenkt werden. Zusätzlich ist für 2009 
eine einmalige Absenkung des Fördersatzes um einen Cent vorgesehen. 
Seit 2004 ist im EEG hingegen eine jährliche Absenkung der 
Solarförderung von nominal fünf Prozent verankert.
Der Anteil der von der Solarbranche beeinflussbaren Systemkosten 
beträgt derzeit aufgrund schlechter Rohstoff- und 
Finanzierungskonditionen lediglich rund 50 Prozent. Um die bestehende
Gesetzesvorgabe dennoch erfüllen zu können, müssen die 
Solarfabrikanten daher schon jetzt durch Rationalisierungsmaßnahmen 
und Forschungserfolge die Produktionskosten jährlich um rund zehn 
Prozent senken. Hinzu kommt, dass die Preise für den Ausgangsstoff 
Silizium auf Grund weltweiter Nachfrage konstant hoch sind und 
voraussichtlich nur langsam sinken werden.
Die bisherigen Vorgaben des EEG haben dazu geführt, dass die 
Durchschnittspreise für Photovoltaikanlagen in keinem anderen Land so
niedrig sind wie in Deutschland. Laut einer aktuellen Studie der 
Internationalen Energie Agentur lagen die Preise für 
Solarstromsysteme in Deutschland rund 20 Prozent unter den Preisen 
der Hauptwettbewerber Japan und USA und sogar 30 Prozent unter den 
Preisen, die auf dem spanischen Markt durchschnittlich erzielt 
wurden.
Bis zum Zeitpunkt, an dem Solarstrom in rund zehn Jahren in 
Deutschland mit dem Steckdosenpreis für konventionellen Strom 
konkurrieren kann, benötigt die Branche Investitionssicherheit, 
verlässliche Rahmenbedingungen und faire Zugangsvoraussetzungen am 
deutschen Heimatmarkt. Der BSW-Solar appelliert daher an die Politik,
den industriellen Aufbau einer leistungsfähigen Solarindustrie durch 
eine Verschlechterung der Marktbedingungen nicht zu gefährden und 
Arbeitsplätze aufs Spiel zu setzen.
Der Bundesverband Solarwirtschaft ist die Interessen- vertretung 
der Solarwirtschaft in Deutschland. Der BSW-Solar vertritt über 600 
Solarunternehmen

Pressekontakt:

Bundesverband Solarwirtschaft e. V (BSW-Solar)
Carsten Körnig, Geschäftsführer
Dr. Sebastian Fasbender, Pressesprecher
Tel.: 030 2977788 30
fasbender@bsw-solar.de

Original content of: Bundesverband Solarwirtschaft e.V., transmitted by news aktuell

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