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Open Air Kunst zum Anfassen beim Kunstsommer in Nantes ab 28. Juni 2025

Open Air Kunst zum Anfassen beim Kunstsommer in Nantes ab 28. Juni 2025
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Open Air Kunst zum Anfassen beim Kunstsommer in Nantes ab 28. Juni 2025: Das alljährliche Festival Le Voyage à Nantes bringt die Kunst auf die Straße

Im französischen Nantes schaut man Kunst nicht einfach nur an. In Nantes gehört die Kunst zum Alltag und zum Stadtbild wie der Weinberg und die Loire, und das meistens kostenfrei. Beim allsommerlichen Kunstfestival Le Voyage à Nantes, das sich über das gesamte Stadtgebiet erstreckt, können die Nanteser und ihre Gäste überdimensionale Kunstwerke hautnah erleben. Denn diese stehen vom 28. Juni bis zum 31. August nicht im Museum, sondern erheben sich aus dem Straßenpflaster, erklimmen Treppen oder spazieren an Säulen hoch.

Nantes ist das ganze Jahr über ein Freilichtmuseum – entlang einer grünen Linie, die durch die gesamte Stadt führt, lassen sich mehr als 120 Kunstwerke verschiedener Art entdecken, von der Skulptur über das Graffiti bis zu Installationen in den Bäumen der Stadt. Und jedes Jahr im Sommer kommen neue dazu. Denn Künstlerinnen und Künstler aus der ganzen Welt kreieren Werke für das Open Air Kunstfestival Le Voyage à Nantes, von denen einige ausgewählte am Ende zur permanenten Freiluft-Ausstellung an der grünen Linie hinzugefügt werden.

Mehr zur Open Air Kunst, die das ganze Jahr über zu sehen ist: https://www.levoyageanantes.fr/en/to-see/the-endless-journey/.

Von Spiegeln, Stiefeln und Schwangeren: Die neuen Kunstwerke des diesjährigen Festivals ab 28. Juni

Das Motto der diesjährigen Ausgabe von Le Voyage à Nantes lautet „L’Étrangeté“, die Seltsamkeit. Seltsam sind beispielsweise die Figuren des kolumbianischen Künstlers Iván Argote. Unter dem Titel „Antípodos“ scheinen zwei Bronzestatuen, deren Füße in die falsche Richtung zeigen, an beiden Seiten der Fußgängerzone Rue Maréchal Joffre der Schwerkraft zu trotzen. Eine erklimmt ein unscheinbares Gebäude, die andere läuft entspannt an der Seite der majestätischen Säule auf dem Platz Maréchal Foch hoch, auf der normalerweise eine Statue von Ludwig XVI thront. Diese hat Argote mit Spiegeln verkleidet, sodass sie von außen nicht mehr sichtbar scheint – denn in ihnen spiegelt sich der Himmel. Poetisch und humorvoll reflektiert das Werk so unsere Macht- und Erinnerungskultur und schlägt einen Perspektivwechsel vor.

Die französische Künstlerin Prune Nourry hat auf dem Platz Graslin ihre Spuren hinterlassen. Hier erhebt sich der Körper einer schwangeren Frau aus dem Boden. Gebaut aus gebogenem Metall, erinnert er gleichzeitig an Schiffsrümpfe – eine Hommage an die Vergangenheit der Stadt, die einst einen der größten Häfen Frankreichs beherbergte. Passend dazu trägt das Kunstwerk, das zum Laufen und Klettern einlädt, den Titel „Mothership“.

Auf der Place Royale hat der niederländische Künstler Willem de Haan sich des neoklassischen Brunnens von 1865 angenommen. Er symbolisiert mit acht Statuen Identität und Wohlstand der Stadt im 19. Jahrhundert, damals vor allem geprägt von der Schifffahrt mit großen Werften, globalem Handel und Industrie sowie Landwirtschaft und Weinbau. Willem de Haan stellt sich in seinem Werk die Frage, wie das heutige Selbstbild der Stadt aussieht, und ersetzt die Figuren kurzerhand durch Abbilder echter Nanteserinnen und Nanteser von heute, die mit ihrem Wirken neben Industrie und dem Dienstleistungssektor insbesondere Kultur und Mobilität ins Zentrum des Stadtbilds rücken. Zu diesem gehören damals wie heute auch fest die fünf Flüsse des Stadtgebiets: Erdre, Sèvre, Loiret, Cher und natürlich die Loire, Frankreichs längster und wildester Fluss, der kurz hinter Nantes in den Atlantik mündet. Treffend dazu nennt der Künstler Willem de Haan sein Werk „Latest Version“.

Der französische Bildhauer Romain Weintzem ist gleich mit zwei Werken bei Le Voyage à Nantes vertreten. „La Mauvaise Troupe“, die miese Truppe, findet sich am Gymnasium Clemenceau: Zottelig aussehende Wesen mit militärischem Muster, die statt Waffen jedoch Blasinstrumente tragen. Die Hermitage-Treppen erklimmen mehrere Paare militärisch anmutender Stiefel, angeführt von leuchtend roten Clownsschuhen – „Le Bruit des Bottes“, das Geräusch der Stiefel, heißt das Werk; ein im Französischen verwendeter Ausdruck für das Erstarken des Autoritarismus.

Weitere Informationen zu den Neuheiten bei Le Voyage à Nantes finden sich in englischer Sprache unter https://www.levoyageanantes.fr/en/events/the-summer-journey/.

Übernachten im Kunstwerk: Passende Unterkünfte für einen inspirierenden Nantes-Trip

Wer für das Festival nach Nantes reist, kann sich auch in seiner Unterkunft von Kunst umgeben lassen. Denn für vergangene Ausgaben von Le Voyage à Nantes haben Künstlerinnen und Künstler besondere Übernachtungsmöglichkeiten geschaffen und Hotelzimmer neu designt, in welchen man heute schlafen kann. Dazu zählt beispielsweise die Villa Cheminée, ein 16 Quadratmeter kleines Tiny House des japanischen Künstlers Tatzu Nishi. Dieses steht nicht etwa einfach in der Stadt, sondern thront auf einem 15 Meter hohen Turm mit Blick über die Loire.

Wer es geräumiger mag, findet im Château du Pé, einem Schloss aus dem 18. Jahrhundert auf halber Strecke zwischen Nantes und der Küste, gleich sechs Zimmer, die von verschiedenen Künstlerduos designt wurden. Betten unter Falltüren, Schmetterlinge an den Wänden, ein scheinbar leerer Raum, in dem alle Möbel in den Wänden versteckt werden können – eine Übernachtung im Château du Pé inspiriert und überrascht.

Nicht von Künstlern kreiert, aber dennoch absolut sehenswert ist das Hotel Sōzō im Zentrum von Nantes. Die 24 Zimmer des Vier-Sterne-Boutiquehotels finden sich in einer vollständig renovierten und neu gestalteten Kapelle aus dem 19. Jahrhundert. Hier verschmelzen Design und historische Architektur zu etwas ganz Neuem. Weitere Informationen gibt’s unter https://www.levoyageanantes.fr/en/accommodations/hotel-sozo/.

Alle Infos zu den von Künstlerinnen und Künstlern gestalteten Zimmern und Unterkünften finden sich unter https://www.levoyageanantes.fr/en/to-plan/to-sleep/artists-rooms/.

Die Reise nach Nantes: Eine Stadt erfindet sich neu

Modern und kreativ zeigt sich Nantes bereits seit den 1990er Jahren, als mit Le Voyage à Nantes die eigene Reise der Stadt von der Industriebrache zur innovativen, weltoffenen Metropolregion mit Freilicht-Kunst und grünen Oasen begann.

Denn das Kunstfestival Le Voyage à Nantes ist Teil des gleichnamigen Verbandes, zu dem neben dem Stadtmarketing und dem Kunstparcours bis Saint-Nazaire auch das ehemalige Werft-Gelände „Parc des Chantiers“ auf der Loire-Insel mitten in der Stadt gehört. Heute drehen hier zwischen Galerien und grünen Flussufern der berühmte zwölf Meter hohe Grand Eléphant und das Karrussel der Meereswelten ihre Runden. Die Insel-Maschinen „Machines der l’île“ sind kunstvolle, mehrere Meter hohe mechanische Figuren aus Holz und Metall, die ihre Inspiration sowohl in der industriellen Vergangenheit der Stadt als auch in den Geschichten ihres berühmtesten Sohnes, dem Schriftsteller Jules Verne, finden.

Le Voyage à Nantes zeigt in seiner Gesamtheit die Verbundenheit der Stadt mit ihrer Kulturszene, ohne die ihr Neubeginn nicht möglich gewesen wäre.

Hinkommen, rumkommen und übernachten

Nur zwei Stunden mit dem TGV von Paris entfernt, ist Nantes für deutsche Gäste ein ideales Ziel für einen City Trip. Direktflüge nach Nantes gibt es ab Frankfurt, Berlin, Hamburg und München. Im ein- bis siebentägigen City Pass ab 29€ sind der ÖPNV, Bootsfahrten auf der Loire sowie viele Sehenswürdigkeiten der Stadt bereits inklusive.

Hotels finden Reisende – von einer ehemaligen Kapelle bis zum Künstlerzimmer – auf der Website von Le Voyage à Nantes unter https://www.levoyageanantes.fr/en/to-plan/to-sleep/downtown-hotels/.

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