Von den Wurzeln in den Stamm: Erlensterben durch Algenpilz
Wo Sümpfe, Flüsse und Seen die Landschaft prägen, fühlen sich bestimmte Baumarten besonders wohl. Darunter Erlen: Als Pionierpflanzen wachsen sie an nährstoffarmen Standorten, die für andere Bäume nicht geeignet sind. Eine der häufigsten Arten, auf die man in Berlin treffen kann, ist die Schwarz-Erle. Mit einer Höhe von bis zu 30 Metern ist sie nicht nur ein imposanter Anblick, sondern verbessert auch den Boden und erfüllt eine befestigende Funktion entlang von Ufern.
Leider macht vielen Exemplaren eine Krankheit zu schaffen: Das Erlensterben. Ein Scheinpilz greift die Wurzeln an und lässt den Baum langsam absterben. Ist der Schaden vorangeschritten, hilft oft nur noch eine Baumfällung, um Gefahren zu vermeiden. Einen betroffenen Baum fällen zu lassen ist eine Entscheidung, die gut abgewogen werden sollte.
Baumspezifische Krankheiten und Schädlinge
Es gibt eine Vielzahl an Schädlingen und Krankheiten. die auf spezifische Baumarten spezialisiert sind. Zu den weitläufig bekanntesten Beispielen zählen unter anderem:
- Eichenprozessionsspinner (an Eichen)
- Rußrindenkrankheit (an Ahornen)
- Rosskastanienminiermotte (an Rosskastanien)
- Brandkrustenpilz (an Linden, Buchen, Birken und teilweise anderen Baumarten)
Durch den zunehmenden Hitze- und Trockenstress sind die Abwehrmechanismen der Bäume ohnehin geschwächt. Mit dem Ergebnis, dass immer mehr Bäume erkranken und – je nach Einschätzung – eine sicherheitsbedingte Baumfällung durchgeführt werden muss.
Phytophtora verursacht Wurzelhalsfäule der Erlen
Das Erlensterben wird durch einen Eipilz, welcher kein echter Pilz ist, der Art „Phytophtora“ verursacht. Eine Besonderheit der Phytophthora ist, dass sie sich im Wasser verbreitet – bis zum Wurzelbereich der feuchtigkeitsliebenden Erlen. Dort dringt er über Wunden am Stammfuß oder direkt über die Feinwurzeln ein, um anschließend unter der Rinde am Stamm empor zu wachsen. Der Schaderreger entzieht lebenden Zellen Wasser, Zucker und andere Nährstoffe, wodurch das befallene Gewebe abstirbt. An den betroffenen Stellen tritt ein dunkler, teerartiger Schleim aus. Durch die Rindenschäden wird die Versorgung der Krone unterbrochen, zuerst an einzelnen Stellen bis hin zum vollständigen Stammumfang. Während die Krone immer lichter wird, steht dem Baum immer weniger Energie zur Verfügung. Auch, weil der Wurzelbereich in Mitleidenschaft gezogen wird. In Folge der Schwächung haben es andere Folgeschaderreger wie Pilze leichter, in den Baum einzudringen.
Manchmal gelingt es Erlen, befallenes Gewebe erfolgreich abzuschotten und größere Schäden zu vermeiden. Eine professionelle Baumfällung durch erfahrene Fachkräfte kommt dann in Frage, wenn die Stand- und Bruchsicherheit nicht mehr gewährleistet werden kann. Unter Berücksichtigung der Verkehrssicherheit und des Artenschutzes kann der Erhalt als Habitatbaum in Erwägung gezogen werden, statt den Baum fällen zu lassen.
Geschützte Laubbäume: Baumfällung gemäß Baumschutzverordnung
Erlen sind durch die Berliner Baumschutzverordnung geschützt. Vorausgesetzt, dass der Stammumfang mindestens 80 cm in einer Messhöhe von 130 cm beträgt. Einen solchen Baum fällen zu lassen, ohne eine Genehmigung einzuholen, wäre ein ordnungswidriger Verstoß gegen den Baumschutz. Für eine sichere Baumfällung mitsamt Antragstellung bei den zuständigen Behörden ist es besser, sich an einen Fachbetrieb wie die Baumpflege Kasper zu wenden. Während die SKT-zertifizierten Baumkletterer auf Fällarbeiten per Seilklettertechnik spezialisiert sind, kann der Einsatz einer Hebebühne notwendig werden. Und zwar dann, wenn der Baum nicht mehr stabil genug ist, um den Kletterern zuverlässigen Halt zu geben. Setzt die Ausnahmegenehmigung eine oder mehrere Ersatzpflanzungen voraus, werden auch diese aus einer Hand übernommen.
Präventivmaßnahmen, die spezifisch auf das Erlensterben ausgerichtet sind, gibt es nicht. Wie so oft liegt der Schlüssel darin, seine Bäume regelmäßig kontrollieren zu lassen und ihre natürlichen Abwehrkräfte durch eine schonende Baumpflege zu stärken.
Baumpflege Kasper GmbH Reckeweg 2 13591 Berlin Telefon: 030 33776966 E-Mail: info@baumpflege-kasper.de Webseite: https://www.baumpflege-kasper.de