All Stories
Follow
Subscribe to Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen e.V.

Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen e.V.

Soziale Vermieter: Unternehmen sollten vermehrt Werkswohnungen errichten

VNW-Direktor Andreas Breitner:

  1. Bezahlbarer Wohnraum in der Nähe des Arbeitsplatzes hilft bei der Suche nach Fachkräften.
  2. Sozialpolitische Verantwortung der Unternehmen erstreckt sich über das Angebot von Jobs hinaus.
  3. Länder und Kommunen sollten spezielle Förderprogramme für Werkswohnungen auflegen.
  4. Kommunen sollten Grundstücke zur Verfügung stellen. Langfristig rechnet sich das durch Ansiedlungen und höhere Steuereinnahmen.

36/2024

Kiel/Schwerin/Hamburg. Die sozialen Vermieter Norddeutschlands haben die Unternehmen aufgefordert, verstärkt in Werkswohnungen zu investieren.

„Aktuell klagen vielen Unternehmen, dass es ihnen an Fachkräften fehlt“, sagt Andreas Breitner, Direktor des Verbands norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW). Vor allem an wirtschaftlich erfolgreichen Standorten fehle der Zuzug von Fachkräften, weil es dort an bezahlbarem Wohnraum mangele.

„Werkswohnungen könnten zur Lösung der Probleme maßgeblich beitragen“, sagt der VNW-Direktor. „Fachkräfte müsste sich nicht auf eine oftmals frustrierende Wohnungssuche begeben, und zugleich könnten Wirtschaftsunternehmen mit bezahlbarem Wohnraum locken.

Auch betriebswirtschaftlich seien Werkswohnungen interessant, sagt VNW-Direktor Andreas Breitner. „So stellen Genossenschaften seit mehr als 120 Jahren unter Beweis, dass ein Wohnungsunternehmen auch mit günstigen Mieten dauerhaft wirtschaftlich gesund sein kann. Ein Unternehmen wie Northvolt wiederum, das derzeit in Heide in Dithmarschen eine Batteriefabrik aufbaut, könnte so sichern, dass zum Produktionsstart ausreichend Arbeitskräfte am Standort leben.“

Unternehmen tragen auch eine soziale Verantwortung

Die öffentliche Hand subventioniere die Ansiedlung von Northvolt mit Milliardenbeiträgen, sagt der VNW-Direktor. „Dadurch trägt Northvolt eine soziale Verantwortung, der sie durch ausreichend Werkswohnungen gerecht werden könnte. Ein gutes Wohnumfeld dürfte zudem zur Zufriedenheit der eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beitragen.“

Gerade für Familien mit Kindern könnte es den Wechsel in ländlichen Regionen erleichtern, wenn ausreichend familiengerechter und bezahlbarer Wohnraum vorhanden sei, sagt VNW-Direktor Andreas Breitner. „So schön und spannend Großstädte sind - Familien mit Kindern zieht es oftmals in ländliche Regionen “

Werkswohnungen können kostensparend errichtet werden

Werkswohnungen sollten nach den Worten von VNW-Direktor Andreas Breitner kostensparend in standardisierter Modulbauweise errichtet werden. „Einmal genehmigt würden diese Wohnungen auch an anderen Standorten entstehen und so die Baukosten nachhaltig sinken.“

Einer aktuellen Studie zufolge könnten in Deutschland jedes Jahr rund 10.000 Mitarbeiterwohnungen entstehen. Industriebetriebe, die kaum Homeoffice anbieten können, würden von Werkswohnungen besonders profitieren. „Bei Northvolt in Heide, wo künftig einmal rund 5000 Menschen arbeiten sollen, ist der Bedarf immens“, sagt VNW-Direktor Andreas Breitner.

Öffentliche Förderprogramme notwendig

In vielen ländlichen Regionen Norddeutschlands schlummere erhebliches wirtschaftliches Potenzial, fügt der VNW-Direktor hinzu. „Die Landesregierungen könnten durch geeignete Förderprogramme für Werkswohnungen Unternehmen animieren, sich dort anzusiedeln.

Die Bundesregierung wiederum könnte bei der Lohnsteuer Mietvorteile für Mieterarbeiterinnen und Mitarbeiter gewähren. Die Kommunen wiederum könnten Unternehmen bevorzugt Grundstücke zur Verfügung stellen, wenn darauf bezahlbare Werkswohnungen errichtet würden.“

Aus Sicht der Stadtkämmerer seien Werkswohnungen „ein sicheres Geschäft“, sagt VNW-Direktor Andreas Breitner. „Unternehmen beschäftigen oft gut bezahlte Fachkräfte, die ihre Einkommenssteuer vor Ort bezahlen.“

25/04/2024

Der Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW) vertritt in Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein insgesamt 443 Wohnungsgenossenschaften und Wohnungsgesellschaften. In den von ihnen verwalteten 742.000 Wohnungen leben rund 1,5 Millionen Menschen. Die durchschnittliche Nettokaltmiete pro Quadratmeter liegt bei den VNW-Unternehmen bei 6,41 Euro. Der VNW ist der Verband der Vermieter mit Werten.

V.i.S.P.: Oliver Schirg, Verband Norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW), Referat Kommunikation, Telefon: +49 40 52011 226, Mobil: +49 151 6450 2897, Mail: schirg@vnw.de

More stories: Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen e.V.
More stories: Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen e.V.
  • 16.04.2024 – 15:14

    Soziale Vermieter zur vorgezogenen Gründachpflicht in Hamburg

    35/2024 Der Hamburger Senat hat am Dienstag die sogenannte Klimaschutzstärkungsverordnung verabschiedet. Danach wird die Photovoltaik-Pflicht, diePflicht zu Installation und Betrieb von Photovoltaikanlagen bei wesentlichen Dachumbauten auf dieses Jahr vorgezogen. Es gelte jetzt eine Mindestbelegungsfläche von 30 Prozent Bruttodachfläche bei Neubau bzw. der Nettodachfläche bei wesentlichen Umbauten des Daches. Dazu ...

  • 14.04.2024 – 13:24

    Soziale Vermieter zur Wohnungsbauförderung in Mecklenburg-Vorpommern

    VNW-Direktor Andreas Breitner 1. Die Landesregierung hat die Zeichen der Zeit erkannt. 2. Geld ist nicht alles. Auch der Rückbau muss besser gefördert werden. 3. Mietpreisbremsen sind politischer Aktionismus. 4. Klimaneutralität im Wohnungssektor bis 2045 ist ohne öffentliche Hilfe unbezahlbar. 34/2024 Für die öffentliche Förderung des bezahlbaren Wohnens in ...

  • 11.04.2024 – 15:03

    Soziale Vermieter: Wir brauchen kreativere und pragmatischere Lösungen

    1. VNW-Direktor Andreas Breitner kritisiert die Verlängerung der Mietpreisbremse und lehnt eine weitere Senkung der Kappungsgrenze ab. 2. Wohnungsunternehmen benötigen mehr Zuverlässigkeit bei der Förderung des Bau von bezahlbaren Wohnungen. 3. Mehr Experimentierfreude wagen und weniger detaillierte Vorschriften. 33/2024 Schwerin/Hamburg/Kiel. Die sozialen ...