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VNW-Direktor Andreas Breitner zu einer Studie über die Entwicklung von Einkommen und Mieten: "Wohnen in Norddeutschland ist bezahlbarer geworden. Wohnen muss aber bezahlbar bleiben."

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27/2022

Der Zentralverband der Deutschen Haus-, Wohnungs- und Grundeigentümer hat jüngst eine Studie veröffentlicht, in der für die Jahre 2015 bis 2020 die Lohnentwicklung der Entwicklung der Mieten gegenübergestellt werden. Grundlage für die Lohnentwicklung sind die Angaben der Bundesagentur für Arbeit zu sozialversicherungspflichtigen Bruttoarbeitsentgelten. Die Angaben zu den Mieten basieren auf Daten des Instituts F+B.

Dazu erklärt Andreas Breitner, Direktor des Verbands norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW):

„Das Wohnen in Norddeutschland ist in den vergangenen fünf Jahren bezahlbarer geworden. Das geht aus der Studie von Haus & Grund hervor. Demnach sind in fast allen Kreisen und kreisfreien Städten im Norden in dem untersuchten Zeitraum die Löhne stärker gestiegen als die Mieten. Damit hat sich sie die Einkommenssituation für viele Hunderttausend Menschen verbessert.

Diese Entwicklung ist der guten Wirtschaftskonjunktur und der Qualität der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zu verdanken. Die Ergebnisse der Studie widerlegen jene, die von einer dramatischen Verschlechterung der Wohnsituation reden und mit Begriffen wie ‚Wohnungsnot‘ oder ,Mietenexplosion‘ Ängste unter den Menschen schüren wollen.

Die Studie zeigt ferner, dass es nicht reicht, allein die Entwicklung der Mieten zu betrachten, wenn man über die richtige Wohnungspolitik nachdenkt. Vielmehr ist es unverzichtbar, den Anstieg der Mieten ins Verhältnis zur Entwicklung von Löhnen und Gehälter zu setzen. Die Haus-&-Grund-Studie belegt: gute bezahlte Jobs ermöglichen gutes Wohnen.

Der Studie zufolge musste in fast allen norddeutschen Kreisen und kreisfreien Städten ein durchschnittlicher Beschäftigter in Vollzeit für die gleiche Wohnung im Jahr 2020 einen geringeren Anteil seines Lohnes aufwenden als im Jahr 2015. Besonders hoch fällt die Verringerung bei den Bestandsmieten aus, weil diese langsamer steigen als Neuvertragsmieten. Aber auch im Vergleich mit den Letzteren ist der Lohnanstieg höher.

Vergleich Lohnentwicklung – Bestandsmieten

Setzt man die Entwicklung von Löhnen und Bestandsmieten in Bezug, so ist die positive Veränderung in den Landkreisen Vorpommern-Greifswald (18,6 Prozent), Vorpommern-Rügen (17,2 Prozent) und Mecklenburgische Seenplatte (15,1 Prozent) am größten. Am geringsten ist die positive Veränderung in Flensburg (2,9 Prozent), dem Landkreis Schleswig-Flensburg (4,6 Prozent und im Landkreis Nordfriesland (4,8 Prozent). In Hamburg liegt der Wert bei 5,7 Prozent.

Vergleich Lohnentwicklung – Neuvertragsmieten

Setzt man die Entwicklung von Löhnen und Neuvertragsmieten in Bezug, so ist die positive Veränderung am größten in den Landkreisen Vorpommern-Greifswald (19,7 Prozent), Vorpommern-Rügen (17 Prozent) und Mecklenburgische Seenplatte. Am geringsten ist die positive Veränderung hier in Ostholstein (2,2 Prozent), in Kiel und im Landkreis Schleswig-Flensburg mit jeweils drei Prozent. Hamburg liegt hier bei 8,8 Prozent. Einzig im Landkreis Plön sind die Mieten zwischen 2015 und 2020 etwas weniger bezahlbar geworden.

Trotz Lohnsteigerungen gibt es Haushalte mit Wohnungsproblemen

Als soziale Vermieter haben wir es oft mit Menschen zu tun, die über ein geringes Haushaltseinkommen verfügen. Die in der Studie veröffentlichten Zahlen sind Durchschnittswerte. Das bedeutet, dass es auch Haushalte gibt, die von den gestiegenen Einkommen nicht profitierten und für die es schwieriger geworden ist, eine bezahlbare Wohnung zu finden.

Die 295 im VNW organisierten Wohnungsgenossenschaften und -gesellschaften haben in den vergangenen fünf Jahren in Norddeutschland 11.900 bezahlbare Wohnungen errichtet. Ein großer Teil davon waren Sozialwohnungen. Im selben Zeitraum wurden rund 11,7 Milliarden Euro in den Neubau, die Instandhaltung und die Modernisierung von Wohnraum investiert.

Gegenwärtig liegt die monatliche Netto-Kaltmiete bei VNW-Unternehmen im Durchschnitt bei 6,20 Euro pro Quadratmeter. Im Jahr 2016 waren es 5,61 Euro pro Quadratmeter. Führt man diese Zahlen mit der Lohnentwicklung zusammen, kann von einer ‚Mietenexplosion‘ keine Rede sein kann.

Wohnraum muss bezahlbar bleiben

Allerdings müssen wir weiter wachsam sein und darauf achten, dass der Neubau von Wohnraum bezahlbar bleibt. Hier die richtigen Förderinstrumente zu finden und diese finanziell auskömmlich auszustatten, ist die wichtigste Aufgabe der Politik. Gerade angesichts der Herausforderungen des Klimaschutzes.

Bezahlbares Wohnen und Klimaschutz dürfen nur gemeinsam gedacht werden. Das bedeutet: die Politik sollte nicht auf ordnungsrechtliche Maßnahmen wie eine Mietpreisbremse oder einen Mietenstopp setzen, sondern eine ausreichende Förderung von energetischer Sanierung auflegen und alles unternehmen, die anhaltende Steigerung der Baukosten in den Griff zu bekommen.“

Eine regionale Aufschlüsselung der Ergebnisse für das Verbandsgebiet des VNW ist dieser Pressemitteiung angehängt.

Die Studie des Zentralverbands der Deutschen Haus-, Wohnungs- und Grundeigentümer können Sie hier nachlesen.

2022/02/20

Der Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW) vertritt in Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein insgesamt 405 Wohnungsgenossenschaften und Wohnungsgesellschaften. In den von ihnen verwalteten 686.000 Wohnungen leben rund 1,5 Millionen Menschen. Die durchschnittliche Nettokaltmiete pro Quadratmeter liegt bei den VNW-Unternehmen bei 6,20 Euro. Der VNW ist der Verband der Vermieter mit Werten.

V.i.S.P.: Oliver Schirg, Verband Norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW), Referat Kommunikation, Telefon: +49 40 52011 226, Mobil: +49 151 6450 2897, Mail: schirg@vnw.de

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