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VNW-Direktor Andreas Breitner warnt den Hamburger Senat, sich daran zu beteiligen, die Modernisierungsumlage weiter zu reduzieren

1/2022

Hamburgs Bürgermeister Dr. Peter Tschentscher hat die Wohnungsbaustrategie des rot-grünen Senats bestätigt. Die Ursache für den zuletzt massiven Anstieg der Mieten seien unter anderem die hohe Zahl an Modernisierungen und energetischen Sanierungen, massiv gestiegene Baukosten und eine hohe Neuvermietungsquote, sagte der Erste Bürgermeister der Deutschen Presseagentur dpa. Zugleich deutete Tschentscher an, dass er eine Verringerung der Modernisierungsumlage für sinnvoll hält.

Dazu erklärt Andreas Breitner, Direktor des Verbands norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW):

„Angesichts der Herausforderungen des Klimaschutzes kann ich den Senat nur davor warnen, sich daran zu beteiligen, die Modernisierungsumlage weiter zu reduzieren. Man kann nicht auf der einen Seite höhere energetische Standards sowie Barrierefreiheit verlangen und andererseits eine Miete erwarten, die schon vor zwanzig Jahren gezahlt wurde. Dr. Tschentscher kennt diesen Zusammenhang und deutet wider besseren Wissens an, dass er eine Verringerung der Modernisierungsumlage für sinvoll hält. Kein Mensch kommt auf die Idee, bei einem Autohändler ein 2022 hergestelltes Auto zu einem Preis zu bekommen, den es bereits im Jahr 2000 gekostet hat.“

Die Verantwortlichen in Regierung und Parlament müssen den Menschen die Wahrheit sagen: Klimaschutz und modernisierte Wohnungen gibt es nicht zum Nulltarif. Allein um die Klimaschutzziele Deutschlands zu erreichen, müssen Wohnungsunternehmen erheblich in die Sanierung ihrer Wohnungen investieren. Die derzeit gezahlten Mieten reichen nicht aus, diese Investitionen zu stemmen.

Als soziale Vermieter haben die VNW-Unternehmen stets die Belastbarkeit ihrer Mieterinnen und Mieter im Blick. Daher sollte Hamburgs Erster Bürgermeister eher über eine verbesserte öffentliche Förderung nachdenken, anstatt eine weitere Kürzung der Modernisierungsumlage ins Spiel zu bringen. Wenn in Hamburg weiter neu gebaut, saniert und modernisiert werden soll, müssen die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen dafür passen.

Hamburg hat eine Gründachstrategie entwickelt und will Gebäudeeigentümer zur Umsetzung verpflichten. Ziel ist es, mindestens 70 Prozent der Neubauten und geeignete, zu sanierende Dächer zu begrünen. Zwar stellt die Umweltbehörde bis 2024 rund 3,5 Millionen Euro an Fördermitteln bereit. Die Kosten für die Wohnungsunternehmen dürften aber deutlich höher liegen. Auch eine Maßnahme, die die Mieten verteuern wird.

Zudem hat der Senat eine Solardachpflicht beschlossen hat. Diese sieht vor, dass vom kommenden Jahr an auf Dächern von Neubauten Photovoltaikanlagen installiert werden müssen. Für bestehende Gebäude, bei denen das Dach erneuert wird, gilt die Pflicht von 2025 an. Das alles wird viel Geld kosten und – wenn nicht ausreichend gefördert - zwangsläufig zu weiteren erheblichen Mietsteigerungen führen. Daran aber kann niemandem gelegen sein.

Die im VNW organisierten sozialen Vermieter tragen mit ihren niedrigeren Mieten zu einer Dämpfung des Mietenanstiegs in Hamburg bei. Im Durchschnitt liegt die monatliche Neuvermietungsmiete bei den Hamburger VNW-Unternehmen derzeit bei 8,06 Euro pro Quadratmeter – also deutlich unter dem Hamburger Schnitt von 9,29 Euro pro Quadratmeter. Bei den Genossenschaften sind es 8,18 Euro pro Quadratmeter und bei den Gesellschaften (SAGA) 7,89 Euro pro Quadratmeter. Die im VNW organisierten Genossenschaften und Gesellschaften vermieten fast jede zweite Wohnung in Hamburg. Entsprechend groß ist ihr Einfluss auf den Hamburger Mietendurchschnitt.“

2022/01/02

Der Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW) vertritt in Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein insgesamt 400 Wohnungsgenossenschaften und Wohnungsgesellschaften. In den von ihnen verwalteten 686.000 Wohnungen leben rund 1,5 Millionen Menschen. Die durchschnittliche Nettokaltmiete pro Quadratmeter liegt bei den VNW-Unternehmen bei 6,20 Euro. Der VNW ist der Verband der Vermieter mit Werten.

V.i.S.P.: Oliver Schirg, Verband Norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW), Referat Kommunikation, Telefon: +49 40 52011 226, Mobil: +49 151 6450 2897, Mail: schirg@vnw.de

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