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KonTEXT Leseprojekt der HM erhält HRK-Preis „Hochschulen mittendrin“ für gesellschaftliches Engagement >> SPERRFRIST 26.11, 12 Uhr

KonTEXT Leseprojekt der HM erhält HRK-Preis „Hochschulen mittendrin“ für gesellschaftliches Engagement >> SPERRFRIST 26.11, 12 Uhr
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Lesen als „Strafe“ verhängen inzwischen immer mehr Jugendrichter in ganz Deutschland. Dazu hat das Leseprojekt KonTEXT der Hochschule München (HM) maßgeblich beigetragen, in dem Studierende der HM und LMU mit straffällig gewordenen Jugendlichen lesen und an deren Selbstreflexion arbeiten. Das Projekt erhält dafür den diesjährigen Preis „Hochschulen mittendrin“ der Hochschulrektorenkonferenz (HRK).

SPERRFRIST 26. NOVEMBER 2021, 12 UHR

München, 25. November 2021 – Straffällig gewordene Jugendliche lesen gemeinsam mit Studierenden Romane und setzen sich mit deren Inhalten auseinander. Das KonTEXT Leseprojekt der HM von Prof. Dr. Caroline Steindorff-Classen feiert dieses Jahr zehnjähriges Bestehen und erhält für das soziale Projekt, das die dritte Hochschulaufgabe des Transfers sowie das Profil der HM umsetzt, den mit 25.000 Euro dotierten Preis „Hochschule mittendrin“. Die Hochschulrektorenkonferenz (HRK), der ZEIT Verlag sowie die Robert Bosch Stiftung schreiben diesen Preis jährlich aus.

KonTEXT Leseprojekt

KonTEXT ist ein primär studentisches soziales Projekt an der HM, das einen Beitrag zur Förderung von straffälligen und gefährdeten jungen Menschen leistet. Das Projekt verfolgt, bezogen auf die jungen Menschen, einen Bildungsanspruch. Die Straftaten, die zum Kontakt mit dem Leseprojekt führen, reichen von geringfügigen Vermögensdelikten über Aggressions- und Drogenstraftaten bis hin zur Verbreitung von verfassungsfeindlichen Inhalten im Internet. Die Arbeitsweise im Projekt besteht in einer Begegnung von Teilnehmenden und Studierenden auf Augenhöhe, um den Raum und die Voraussetzungen für einen unvoreingenommenen, offenen und vertrauensvollen Austausch in einer Atmosphäre wechselseitigen Respekts zu schaffen.

„Mit dem KonTEXT Leseprojekt hat die Hochschule in Zusammenarbeit mit verschiedenen Akteuren der Stadt ein Angebot entwickelt, das einen wichtigen Beitrag für die Gesellschaft leistet, zudem das zivilgesellschaftliche Engagement aller beteiligten Hochschulmitglieder stärkt und sich durch seine Verknüpfung mit innovativen Lehrformen gut in die Gesamtausrichtung der Hochschule einfügt und diese in besonderer Weise mit ‚ihrer‘ Stadt verbindet“, so Ralf Kellershohn von der Hochschulrektorenkonferenz über die Begründung der Jury.

„Lesen statt Besen“

Hervorgegangen ist das Projekt im Jahr 2011 aus einer studentischen Initiative. Die gängige jugendstrafrechtliche Erziehungsmaßnahme der „Sozialstunden“ geriet damals zunehmend in die Kritik. Zunächst wurden Lesegruppen von Studierenden im Justizvollzug angeboten. Auf Grundlage der gesammelten Erfahrungen wurden Leitfäden für diese und weitere Projektangebote entwickelt. Mit der „Leseweisung“, wie sie später Studierende unter dem Dach von KonTEXT entwickelten, zeichnete sich für Richter an den umliegenden Amtsgerichten eine Alternative zu den Sozialstunden im Bereich der Jugendhilfe ab, die inzwischen regelmäßig verhängt wird.

Ziele des Leseprojekts

Bis heute vermitteln Studierende den Jugendlichen durch die gemeinsame Lektüre von Romanen und die anschließende Diskussion des Gelesenen Denkanstöße und Anregungen, regen Lern- und Reflexionsprozesse an und fördern Toleranz und grundrechtskonforme Werthaltungen. Damit verbunden zielt das Projekt darauf ab, das Interesse der jungen Menschen an Büchern zu wecken.

„Ich freue mich sehr, dass die Hochschule mit KonTEXT den Preis für gesellschaftliches Engagement gewinnen konnte. Durch diese Auszeichnung wird das Engagement von sehr vielen Studierenden und weiteren Unterstützern des Projekts in und außerhalb der Hochschule gewürdigt. Für mich ist der Preis Anerkennung und zugleich Ansporn, das Projekt in unterschiedliche Richtungen weiterzuentwickeln. Ich möchte den Transfer, den wir damit im Einklang mit dem Markenkern der Hochschule leisten, mit hoffentlich mehr personellen und finanziellen Mitteln ausweiten,“ sagt Prof. Dr. Caroline Steindorff-Classen, die Initiatorin des Projekts und Professorin der Fakultät für angewandte Sozialwissenschaften der HM.

„Hochschule mittendrin“ Preis für gesellschaftliches Engagement

Hochschulen konzentrieren sich in ihrem Kern auf Lehre und Forschung. Politik, Wirtschaft und Gesellschaft erwarten inzwischen aber fast selbstverständlich von den Hochschulen auch Angebote der Weiterbildung, der Gründungsförderung und des Wissenstransfers. Viele Hochschulen suchen zudem den direkten Dialog mit verschiedenen Gruppen der Gesellschaft – zur Festigung einer Vertrauensbasis, die essenziell für die Wissenschaftsfreiheit ist. Der Preis für gesellschaftliches Engagement „Hochschulen mittendrin“ nimmt diese besonderen Herausforderungen in den Fokus. Er zeichnet Aktivitäten von Hochschulen aus, die besonders positiv und sichtbar in die Gesellschaft wirken und somit als Vorbilder fungieren. Die Projekte können von Hochschulleitung, Verwaltung, Fakultäten/Fachbereichen oder einzelnen Hochschulmitgliedern entwickelt, angestoßen und umgesetzt werden.

Gerne vermitteln wir einen Interviewtermin mit Prof. Dr. Caroline Steindorff-Classen sowie Projektbeteiligten.

Kontakt: Christiane Taddigs-Hirsch unter 089 1265-1911 oder per Mail.

Weitere Informationen: Auf der Projektseite von KonTEXT sind Informationen zum Projekt sowie eine Ausstellung von Beiträgen der Jugendlichen einzusehen.

50|200 Years Applying Science
Unter diesem Motto feiert die Hochschule München (HM) ein doppeltes Jubiläum. 50 Jahre, da die HM im Jahr 1971 aus sieben Münchner Ingenieurschulen und höheren Fachschulen als Fachhochschule München (FH) gegründet wurde. 200 Jahre, weil die Baugewerkschule – mit der Feiertagsschule als Vorgängerin – als Vorläuferinstitution der Fakultäten für Architektur, Bauingenieurwesen und Geoinformation vor 200 Jahren ihren regulären Vorlesungsbetrieb aufnahm. Alle Informationen zu Jubiläumsprojekten und -veranstaltungen im Wintersemester 2021/22 sind auf der Jubiläums-Webseite der HM unter hm.edu/jubilaeum zu finden.
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Die  Hochschule München ist mit rund 500 Professorinnen und Professoren, 750 Lehrbeauftragten und rund 18.000 Studierenden eine der größten Hochschulen Deutschlands. In den Bereichen Technik, Wirtschaft, Sozialwissenschaften und Design bietet sie über 85 Bachelor- und Masterstudiengänge an. Exzellent vernetzt am Wirtschaftsstandort München, pflegt sie enge Kontakte zur Berufspraxis und engagiert sich in anwendungsbezogener Lehre und Forschung. Die Hochschule München wurde bei EXIST III, IV und EXIST Potentiale als Gründerhochschule ausgezeichnet. Neben Fachkompetenzen vermittelt sie ihren Studierenden unternehmerisches und nachhaltiges Denken und Handeln. Ausgebildet im interdisziplinären Arbeiten und interkulturellen Denken sind ihre Absolventinnen und Absolventen vorbereitet auf eine digital und international vernetzte Arbeitswelt. In Rankings zählen sie zu den Gefragtesten bei Arbeitgebern in ganz Deutschland.
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