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Schlafapnoe-Syndrom: Elisabeth B. lebt seit zehn Jahren mit einem Zungenschrittmacher

Schlafapnoe-Syndrom: Elisabeth B. lebt seit zehn Jahren mit einem Zungenschrittmacher
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Premiere und Einzelfall zugleich

Schlafapnoe-Syndrom: Elisabeth B. lebt seit zehn Jahren mit einem Zungenschrittmacher

Elisabeth B. litt lange, ohne es zu wissen, am obstruktiven Schlafapnoe-Syndrom. Nach einem Herzinfarkt meldete sie sich im Bucher Schlaflabor. Dort wurde viel getestet, doch nichts funktionierte. Die Expert:innen im Helios Klinikum Berlin-Buch gaben nicht auf. Dank, der Implantation eines Zungenschrittmachers kann die Bernauerin wieder ruhige und erholsame Nächste erleben.

In Deutschland leiden rund 24 Millionen Menschen an einer obstruktiven Schlafapnoe. Die Betroffenen schnarchen nicht nur, teilweise kommt es in der Nacht zu mehr als 30 Atemaussetzern pro Stunde, die bis zu 90 Sekunden andauern können. „Im Prinzip ist das obstruktive Schlafapnoe-Syndrom eine Volkskrankheit“, erklärt Dr. med. Dominik Jasulaitis, Oberarzt der HNO-Klinik im Helios Klinikum Berlin-Buch und Facharzt für HNO-Heilkunde sowie Anästhesie, „Die Bevölkerung wird immer älter, die Lebenserwartung wird höher. Und zunehmendes Alter ist ein erheblicher Risikofaktor bei dieser Erkrankung. Je älter die Patienten werden, desto wahrscheinlicher ist es, dass sie vom obstruktiven Schlafapnoe-Syndrom betroffen sind. Und wenn es dann nicht therapiert wird, steigt auch das Risiko einer Folgeerkrankung.“ Zu diesen zählen etwa ein dauerhaft erhöhter Blutdruck, Demenz, Parkinson, ein Schlaganfall, Herzinsuffizienz oder, wie im Falle von Elisabeth B., ein Herzinfarkt. Die heute 78-jährige Bernauerin war die erste Patientin im Helios Klinikum Berlin-Buch, der vor mittlerweile zehn Jahren ein Zungenschrittmacher implantiert wurde. Sie erinnert sich: „Ich habe unheimlich doll geschnarcht. Mein Mann hat mich immer darauf aufmerksam gemacht und ich bin auch morgens oft mit einem sehr trockenen Mund aufgewacht und war am Nachmittag ständig müde. Meinte Tochter hat schon immer gesagt: Mutti, du musst ins Schlaflabor und dich untersuchen lassen, das kann auch ein Auslöser für einen Herzinfarkt sein. Darum habe ich mich aber eigentlich nie groß gekümmert.“ Bis im Jahr 2014 schließlich eintrat, wovor Elisabeth B.s Tochter gewarnt hatte: ihre Mutter erlitt einen Herzinfarkt. „Nach dem Infarkt war ich dann schon besorgt und habe mich im Anschluss an die Kur in einem Schlaflabor angemeldet“, erzählt Elisabeth B., „Und so bin ich schließlich nach Buch gekommen.“

Testphase im Schlaflabor

Im Schlaflabor der Poliklinik im Helios Klinikum Berlin-Buch wurde Elisabeth B. von Kristin Stenzel (Medizinische Technologin für Funktionsdiagnostik) und ihrem Team betreut. Die Expertin erklärt: „Wir haben mit der Patientin viel getestet, weil lange Zeit nichts funktioniert hat. Begonnen haben mit den herkömmlichen Beatmungsverfahren wie CPAP und BiPAP. Dann haben wir den Porsche unter unseren Geräten herausgeholt, die Auto Servo Ventilation. Mit jedem Gerät wurde es aber eher schlimmer statt besser. Wir haben uns dann mit dem damaligen Oberarzt zusammengesetzt und gemeinsam überlegt, was wir machen können.“ Schließlich führten die Expert:innen eine Propofol-Schlaf-Videoendoskopie durch. „Wir haben die Patientin in einen Kurzschlaf versetzt und mit einem Endoskop durch die Nase geschaut, was passiert, wenn sie schläft und wo der Rachen zusammenfällt“, erläutert Kristin Stenzel. Die Endoskopie brachte endlich Licht ins Dunkel: Die besonders große Zungengrundmandel der Patientin drückte bei Überdruck stetig auf den Kehlkopf und war somit der Auslöser für die Atemaussetzer und das Schnarchen. „Für uns stand dann fest, dass der Patientin keine herkömmliche Atemtherapie hilft und als Konsequenz eigentlich nur die Implantation eines Zungenschrittmachers bleibt“, resümiert die Expertin.

Premiere und Einzelfall zugleich

Für Kristin Stenzel ist Elisabeth B. Diagnose Premiere und Einzelfall zugleich. Sie sagt: „In den 12 Jahren, die ich jetzt im Schlaflabor arbeite, ist sie bis heute die einzige Patientin, bei der wir diese Besonderheit festgestellt haben. 90 % unserer Patienten kommen mit einer Maske und den herkömmlichen Beatmungsverfahren gut zurecht.“ Elisabeth B. half jedoch erst die Implantation des Zungenschrittmachers, der ihr im Herbst 2015 eingesetzt wurde. Dr. med. Jasulaitis erklärt: „Ein Zungenschrittmacher ist ein etwa 8x4 cm großes Aggregat, das wie ein Herzschrittmacher aussieht und unterhalb des Schlüsselbeins rechts unter die Haut implantiert wird. Dann gibt es eine Stimulationssonde, die unter der Haut am Hals nach oben geführt und dort über einen kleinen zweiten Schnitt an die Teile des Zungenmuskelnervs Nervus Hypoglossus angeschlossen wird, die für die Vorwärtsbewegung der Zunge zuständig sind. Anschließend wird noch eine Sensorelektrode angebracht, die zwischen Ein- und Ausatmung unterscheidet. Früher waren insgesamt drei Schnitte nötig, während heute zwei Schnitte genügen, da die Sensorelektrode direkt im Bereich des Implantatbetts zwischen die Rippen gelegt wird.“ Um für den Eingriff in Frage zu kommen, müssen Patient:innen bestimmte Kriterien erfüllen. So darf der BMI 35 nicht überschreiten, der AHI (Apnoe- Hypopnoe Index) muss zwischen 15 und 65 liegen und es muss eine Propofol-Schlaf-Videoendoskopie durchgeführt werden. In der Praxis lässt sich der eingesetzte Zungenschrittmacher dann relativ einfach bedienen. Elisabeth B. bestätigt: „Ich schalte das Gerät über eine Fernbedienung ein. Nach circa 30 Minuten geht es dann los. Wenn ich dann noch nicht eingeschlafen bin, mache ich das Gerät nochmal aus und kurze Zeit später wieder an. Das klappt sehr gut.“

Nachsorge in Buch

Das Ziel einer Zungenschrittmacher-Implantation ist es, die Atemaussetzer auf unter 20 pro Stunde zu reduzieren und je nach individuellem Vorbefunden mindestens zu halbieren. „Bei der Patientin ist uns das gelungen“, bestätigt Dr. med. Jasulaitis, „Bei der letzten Kontrolle haben wir einen Wert von 10 Atemaussetzern pro Stunde festgestellt. Damit sind wir zufrieden. Dennoch muss man sagen, dass die Schrittmachertherapie nach der Überdrucktherapie immer noch als Zweitlinientherapie eingestuft wird, da ein operativer Eingriff natürlich mit Risiken verbunden ist.“

Elisabeth B. kommt einmal pro Jahr zur Kontrolle nach Buch. Dieses Jahr ist es soweit – die Batterie ihres Zungenschrittmachers ist fast leer und wird unter örtlicher Betäubung ausgewechselt. Für die Nachsorge ist sie in Buch in den besten Händen. Kristin Stenzel bestätigt abschließend: „Im Raum Berlin haben wir uns als großes und zuverlässiges Nachsorgezentrum für Hypoglossusnerv- Stimulator (Zungenschrittmacher) etabliert und betreuen auch viele Patienten aus anderen Kliniken. Wir merken auch in der Sprechstunde im Schlaflabor, dass es viel Bedarf gibt, und helfen Betroffenen in Zusammenarbeit mit den Kollegen aus der HNO-Klinik gerne dabei, wieder gut und erholsam schlafen zu können.“

Das Helios Klinikum Berlin-Buch ist ein modernes Krankenhaus der Maximalversorgung mit über 1.000 Betten in mehr als 60 Kliniken, Instituten und spezialisierten Zentren sowie einem Notfallzentrum mit Hubschrauberlandeplatz. Jährlich werden hier mehr als 55.000 stationäre und über 144.000 ambulante Patienten mit hohem medizinischem und pflegerischem Standard in Diagnostik und Therapie fachübergreifend behandelt, insbesondere in interdisziplinären Zentren wie z.B. im Brustzentrum, Darmzentrum, Hauttumorzentrum, Perinatalzentrum, der Stroke Unit und in der Chest Pain Unit. Die Klinik ist von der Deutschen Diabetes Gesellschaft als „Klinik für Diabetiker geeignet DDG“ zertifiziert. Zudem ist die Gefäßmedizin in Berlin-Buch dreifach durch die Fachgesellschaften der DGG (Deutsche Gesellschaft für Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin), der DGA (deutsche Gesellschaft für Angiologie) und der DEGIR (deutsche Gesellschaft für interventionelle Radiologie) als Gefäßzentrum zertifiziert.
Gelegen mitten in Berlin-Brandenburg, im grünen Nordosten Berlins in Pankow und in unmittelbarer Nähe zum Barnim, ist das Klinikum mit der S-Bahn (S 2) und Buslinie 893 oder per Auto (ca. 20 km vom Brandenburger Tor entfernt) direkt zu erreichen.

Helios gehört zum Gesundheitskonzern Fresenius und ist Europas führender privater Gesundheitsdienstleister mit rund 128.000 Mitarbeitenden. Zu Fresenius Helios gehören die Helios Gruppe in Deutschland sowie Quirónsalud in Spanien und Lateinamerika. Rund 26 Millionen Menschen entscheiden sich jährlich für eine medizinische Behandlung bei Helios. 2024 erzielte das Unternehmen einen Gesamtumsatz von mehr als 12,7 Milliarden Euro.

In Deutschland verfügt Helios über mehr als 80 Kliniken, rund 220 Medizinische Versorgungszentren (MVZ) mit etwa 570 kassenärztlichen Sitzen, sechs Präventionszentren und 27 arbeitsmedizinische Zentren. Helios behandelt im Jahr rund 5,5 Millionen Menschen in Deutschland, davon mehr als 4 Millionen ambulant. Seit seiner Gründung setzt Helios auf messbare, hohe medizinische Qualität und Datentransparenz und ist bei über 90 Prozent der Qualitätsziele besser als der bundesweite Durchschnitt. In Deutschland beschäftigt Helios rund 78.000 Mitarbeitende und erwirtschaftete im Jahr 2024 einen Umsatz von rund 7,7 Milliarden Euro. Sitz der Unternehmenszentrale ist Berlin.

Quirónsalud betreibt 57 Kliniken, davon sieben in Lateinamerika, rund 130 ambulante Gesundheitszentren sowie über 300 Einrichtungen für betriebliches Gesundheitsmanagement. Jährlich werden hier rund 20 Millionen Patient:innen behandelt, davon mehr als 19 Millionen ambulant. Quirónsalud beschäftigt rund 50.000 Mitarbeitende und erwirtschaftete 2024 einen Umsatz von mehr als 5 Milliarden Euro.

Pressekontakt:

Christina McMullin

Senior PR & Marketing Managerin

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