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NEPS Corona & Bildung: Corona führt zu Mehrfachbelastung für Mütter in Familie und Beruf

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Zum Muttertag

Corona: Mehrfachbelastung für Mütter in Familie und Beruf

Mama macht das schon! Dieses Credo gilt in Zeiten von Corona noch mehr als sonst. Das Bamberger Leibniz-Institut für Bildungsverläufe (LIfBi) hat mit einer Zusatzbefragung im Nationalen Bildungspanel (NEPS) gezeigt, welchen Mehrfachbelastungen Mütter während der Pandemie im Familien- und im Berufsleben ausgesetzt sind.

Auswertungen der Corona-Zusatzbefragungen im Nationalen Bildungspanel (NEPS) aus dem Frühjahr 2020 zeigen, dass Mütter in der Corona-Pandemie in mehrfacher Hinsicht belastet sind. Ob beim Homeschooling, bei der Betreuung von Kleinkindern oder als Arbeitnehmerinnen – oft sind es die Frauen, die familiäre Mehrfachbelastungen der vergangenen Monate hauptsächlich schultern. Zwei Beispiele:

Kinderbetreuung & Homeschooling: Ein Drittel der Mütter betreut alleine

Die Daten zeigen, dass in der Krise vor allem Müttern die zentrale Rolle bei der Betreuung zukam –und damit bei schulpflichtigen Kindern auch im Homeschooling. Bei allen untersuchten Familien betreuten Mütter ihre Kita- oder Schulkinder während der Pandemie häufiger alleine als Väter. So waren bei Familien mit Kindern bis 14 Jahren im Frühjahr 2020 zu einem Drittel Mütter die alleinigen Betreuungspersonen. Zwar beteiligten sich Väter auch an der Kinderbetreuung – oft aber nur gemeinsam mit der Mutter oder unterstützt von Dritten. Und sogar wenn beide Elternteile beruflich ähnlich stark belastet waren, haben Frauen im ersten Corona-Lockdown die Kinderbetreuung häufiger allein übernommen.

Beruf: Längere Arbeitszeit bei Müttern

Die Zusatzerhebungen des LIfBi zeigten auch, dass für einige Befragtengruppen die Arbeitszeit in der Corona-Krise gestiegen ist. Insbesondere die Gruppe der Mütter mit Kindern arbeitete während des ersten Lockdowns deutlich mehr als zuvor. Dies zeigt: Die Belastung von Müttern ist nicht nur durch geschlossene Schulen und Betreuungseinrichtungen gestiegen. Auch in der Arbeitswelt erleben Mütter in Folge der Corona-Pandemie eine zusätzliche Belastung, die in der bisherigen Diskussion noch nicht thematisiert wurde.

Alle Ergebnisse der Auswertung finden sich in den Auswertungen „ Kinderbetreuung in der Corona-Krise – Wer betreut, wenn Schulen und Kitas schließen?“ und „ Erwerbsleben in der Corona-Krise: Welche Rolle spielen Bildungsunterschiede?“, der in der Reihe „NEPS: Corona & Bildung“ auf www.lifbi.de/Corona mit weiteren Hintergrundinformationen zum Download bereit steht

  Über das NEPS und die Zusatzbefragung

Das Nationale Bildungspanel (NEPS), das am Leibniz-Institut für Bildungsverläufe (LIfBi) in Bamberg beheimatet ist, besteht aus sechs großen Teilstudien, den sogenannten Startkohorten. Diese umfassen insgesamt mehr als 60.000 getestete und befragte Personen von der Geburt über Ausbildungs- und Erwerbsphase bis hinein in die Nacherwerbsphase sowie 40.000 zusätzlich befragte Personen aus deren Umfeld, etwa Eltern und pädagogisches Fachpersonal. Die Stichproben der Startkohorten wurden repräsentativ für ganz Deutschland gezogen. Die so erhobenen Daten werden anonymisiert und Bildungsforschenden weltweit zugänglich gemacht.

Das NEPS wird getragen von einem interdisziplinär zusammengesetzten, deutschlandweiten Exzellenznetzwerk, in dem zwölf renommierte Forschungsinstitute zusammenarbeiten. Geleitet wird das NEPS von Prof. Dr. Cordula Artelt vom Leibniz-Institut für Bildungsverläufe in Bamberg.

Durch die Zusatzbefragung im Mai und Juni 2020 wurden die aktuellen Erlebnisse und Eindrücke der NEPS-Teilnehmenden in der Zeit zwischen dem Beginn der Beschränkungen und den ersten Lockerungen während der Corona-Krise ermittelt und so gemeinsam mit den anderen Längsschnittsdaten des NEPS für die Bildungsforschung nutzbar gemacht. Die Daten wurden gewichtet und poststratifiziert, um Verzerrungen in der Stichprobe auszugleichen.

In den Zusatzerhebungen wurden vier große Themenbereiche des Lebensalltags abgefragt: aktuelle Erwerbssituation, Alltag und Lernen, Vertrauen in Politik und Gesellschaft sowie Gesundheit und Wohlbefinden. Die so erhobenen Daten lassen sich heranziehen, um ein differenziertes Bild der Corona-Auswirkungen auf die Bildungsbiografien der Befragten zu erhalten.

Über das Leibniz-Institut für Bildungsverläufe (LIfBi)

Das Leibniz-Institut für Bildungsverläufe (LIfBi) an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg untersucht Bildungsprozesse von der Geburt bis ins hohe Erwachsenenalter. Um die bildungswissenschaftliche Längsschnittforschung in Deutschland zu fördern, stellt das LIfBi grundlegende, überregional und international bedeutsame, forschungsbasierte Infrastrukturen für die empirische Bildungsforschung zur Verfügung.

Kern des Instituts ist das Nationale Bildungspanel (NEPS), das am LIfBi beheimatet ist und die Expertise eines deutschlandweiten, interdisziplinären Exzellenznetzwerks vereint. Weitere Großprojekte, an denen das LIfBi beteiligt oder führend ist, sind die Geflüchtetenstudie ReGES, das schulbezogene Inklusionsprojekt INSIDE, die Förderstudie für benachteiligte Kinder und Familien BRISE oder die regionale Studie zu Bildung in Oberfranken BiLO.

Grundlage dafür sind die eigenen Forschungs- und Entwicklungsarbeiten, insbesondere die fundierte Instrumenten- und Methodenentwicklung für längsschnittliche Bildungsstudien, von der auch andere Infrastruktureinrichtungen und -projekte profitieren.

BILDMATERIAL:

  • NEPS-Logo ( Download)
  • LIfBi-Logo ( Download)
  • LIfBi Außenansicht Wilhelmspost( Download)Verwendung nur unter Angabe von: Foto: Jürgen Schabel/Universität Bamberg

PRESSEKONTAKT:

Dr. Florian Mayer
Telefon: +49 951 863-3573
Mobil: +49 172 911 82 84
E-Mail:  kommunikation@lifbi.de 

www.lifbi.de/Kommunikation

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