Hochschule Bremerhaven holt Raum27 auf die Geburtstags-Bühne
50 Jahre jung wird die Hochschule Bremerhaven in diesem Jahr. Das wird ordentlich gefeiert: mit Partys, Theater, Konzerten und Mini-Vorlesungen für alle. Am 16. August gibt es zeitgleich zur SAiL eine große Geburtstagsparty auf dem Theodor-Heuss-Platz. Auf der Bühne: Raum27! Die zwei Musiker, die sich in einer Bremerhavener Schule gefunden haben, verraten im Interview, auf was sie sich bei ihrem Heimspiel am meisten freuen.
Am 16. August spielt Ihr open air auf dem Bremerhavener Theodor-Heuss-Platz zum 50. Geburtstag der Hochschule Bremerhaven - zeitgleich ist auch die SAiL und zusätzlich zu vielen einheimischen Fans werden Tausende Besucher:innen in der Seestadt sein. Was bedeutet es Euch, im Herzen der Stadt ein Konzert zu geben, in der alles für Euch begann? Worauf freut Ihr Euch am meisten?
Raum27: Wir freuen uns natürlich immer, wenn Konzerte in der Heimat stattfinden. Man ist dann auch ein klein wenig aufgeregter als sonst, schließlich sind dann auch Friends und Family da und begutachten, was wir denn überhaupt immer so machen, wenn wir eigentlich jede Woche unterwegs sind und aus deren Sicht „nie Zeit haben“. Besonders ist aber auch, dass die SAiL nun nach langer Zeit wieder stattfindet und man das letzte Mal, als sie 2015 stattfand, „gefühlt“ noch ein Kind war.
Wir haben die Ehre, Euch als Highlight unseres Hochschul-Geburstagsjahrs live zu erleben ... Ihr seid selbst Studierende? Wo und was studiert Ihr? Und wie bringt Ihr Vorlesungen, Aufnahmen und gut 70 Gigs im Jahr unter einen Hut?
Tristan: Wir sind neben der Musik tatsächlich unterschiedliche Wege gegangen damals. Ich studiere noch, das ist richtig, aber eben auch so, dass es das RAUM27-Projekt nicht beeinflusst. Es wirkt wahrscheinlich schnell so, als wäre das eine Art „High-Performer-Attitüde“, und ich studiere wie alle und hab nebenbei noch drei Start-Ups. Doch was man auf Social Media oft sieht, darf man bitte nicht falsch verstehen. Das Studium wird zwar noch betrieben und auch oft für Social-Media-Content genutzt, aber eigentlich schaff' ich gerade so ein Modul pro Semester und ich versuche, es entspannt zu Ende zu bringen - damit Mama stolz ist! -, was schon eine gewisse Semesterzahl ansammelt. Das ist aber natürlich mit dem Privileg einhergehend, dass die Musik auch so gut läuft. Dass das nicht die Normalität und Realität von Studierenden abbildet, ist mir bewusst und ist alles andere als selbstverständlich.
Mathis: Ich habe damals eine Ausbildung angefangen, wo die Coronajahre so reingespielt haben, dass ich die tatsächlich auch abschließen konnte. Nach eineinhalb Jahren in Teilzeit - schon damals wegen der Musik - wurde dann aber auch allmählich klar, dass die Musik so viel Zeit abverlangt, dass es nicht mehr realistisch ist, beides unter einen Hut zu kriegen, und Körper und Psyche das lange mitmachen. Raum27 sorgt nun also schon seit über einem Jahr dafür, dass wir davon leben können. Dies ist ein großes Privileg, was uns jeden Tag bewusst ist, und dafür sind wir sehr dankbar.
Kriege, Krisen, Klimakollaps: Die Welt gerät in letzter Zeit aus den Fugen: Welches Unterrichts- beziehungsweise Studienfach brauchen wir Menschen, braucht die Welt, um ein besserer Ort zu werden?
Raum27: Dies ist eine sehr tiefgründige Frage und lässt sich sicher auch nicht mit „dem einen Fach“ beantworten. Von politischen Richtungen, über die Psychologie des Menschen bis hin zu digitalen und ethischen Grundinhalten sollte alles dabei sein. Um mal einen Baustein von unzähligen zu nennen, sowas wie "Medienkompetenz“, vor allem schon im frühen Schulalter, scheint wichtiger denn je zu sein. Man hat das Gefühl, dass viele Themen und Gründe für diese ganzen Krisen zwar längst bekannt sind, vor allem jedoch die sozialen Medien wie eine Art Brandbeschleuniger wirken können. Fakten, fundierte Quellen und wissenschaftliche Studien zählen dann halt einfach nicht mehr, sondern die "eigene Sicht und Meinung“, welche lediglich durch Fakenews und Populismus gefüttert wird. Man sollte reflektieren können, dass gezielte Algorithmen dafür sorgen, dass Menschen sich ihre scheinbare eigene Realität, mit ihren ganz eigenen Narrativen, immer weiter und ganz schnell festigen können, und man wirklich gefangen wird in seiner medialen Bubble.
Unglaublich, aber ist so: Ihr habt an Eurer Bremerhavener Schule im Musikraum - eben im Raum 27 - gejammt und mit dem Musikmachen angefangen, damit Tristan 15 Punkte im Abi bekommt. Ein Guerilla-Konzert auf dem Campingplatz vom Deichbrand-Festival brachte Euch ein Jahr später dann wirklich und wahrhaftig auf die Deichbrandbühne. Gespielt habt Ihr bei sämtlichen Festivals, tretet am 16. August beim Hochschulgeburtstag in Bremerhaven auf und spielt am 27. Dezember hier im Apollo ... Wo tretet Ihr lieber auf - auf der großen Festivalbühne oder im Club und warum?
Raum27: Wir spielen beides sehr gerne. Auf Festivals kann man vor allem neue Menschen erreichen und so eine Art Bewerbungsmappe präsentieren. Schließlich sind echte Konzerterlebnisse immer noch die direkteste und beste Art, eine Band kennen- und lieben zu lernen. Bei eigenen Shows holt man sich aber eben auch alle diese tollen Menschen auf einem Haufen und hat einfach eine richtig gute Zeit. Wir haben eine der liebsten Communitys, bei eigenen Shows, auf die wir sehr stolz sind, und was immer wieder als sehr positives Feedback zu uns zurückkommt. Denn genau das möchten wir immer erreichen. Ein Safe- Space für alle Menschen, in dem es mal für ein paar Stunden nur um eins geht – Musik!
Das Konzert von Raum27 findet am Samstag, 16.08.2025, ab 20 Uhr, auf dem Bremerhavener Theodor-Heuss-Platz statt. Der Eintritt ist frei, die Hochschule Bremerhaven bittet aber um Ihre Spende - vor Ort oder an
Hochschule Bremerhaven
Deutsche Bundesbank
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BIC: MARKDEF1250
Vielen Dank und viel Spaß!
Mit Begeisterung studieren, lehren und forschen – dafür steht die Hochschule Bremerhaven seit 50 Jahren. In mehr als 20 praxisnahen und innovativen Studiengängen profitieren die rund 3.000 Studierenden von der engen Zusammenarbeit mit der regionalen Wirtschaft und modernen Lehr- und Lernansätzen. Die zahlreichen Forschungsaktivitäten der „Hochschule am Meer“ wurden bereits vielfach ausgezeichnet und unterstützen nachhaltige Entwicklungen in der Region und darüber hinaus.
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