Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
PM Bundesstiftung Aufarbeitung: „JUGEND erinnert“ – Bund stellt insgesamt 5,9 Millionen Euro für Jugendprojekte zur Aufarbeitung des SED-Unrechts bereit
„JUGEND erinnert“ – Bund stellt insgesamt 5,9 Millionen Euro für Jugendprojekte zur Aufarbeitung des SED-Unrechts bereit
Staatsminister für Kultur und Medien Wolfram Weimer fördert weitere 17 Projekte im Rahmen des Bundesprogramms „JUGEND erinnert“, die sich mit dem SED-Unrecht auseinandersetzen. Nachdem er bereits im Sommer die Förderung von 15 Projekten zusagte, sollen damit insgesamt 32 Projekte mit einem Gesamtvolumen von rund 5,9 Millionen Euro aus dem Bundeskulturetat realisiert werden. „JUGEND erinnert“ wird von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur umgesetzt. Das Programm will Jugendlichen neue Zugänge zur Geschichte der kommunistischen Diktatur eröffnen.
Staatsminister Wolfram Weimer: „Die Aufarbeitung und Vermittlung des SED-Unrechts ist ein zentraler Bestandteil unserer Erinnerungskultur. 35 Jahre nach der Wiedervereinigung wächst eine junge Generation heran, die aktuell vielfache Bedrohungen von Freiheit und Demokratie bis hin zu einem Krieg auf europäischem Boden wahrnimmt. Mit unserem Bundesprogramm ‚JUGEND erinnert‘ wollen wir ganz gezielt diese jungen Menschen ansprechen und vielfältige, zeitgemäße Impulse für ihre historisch-politische Bildung setzen. Wir fördern damit nicht nur historisches Bewusstsein, sondern auch die aktive Teilhabe junger Menschen an unserem gesellschaftlichen Diskurs über Freiheit, Demokratie und Menschenrechte.“
Die Direktorin der Bundesstiftung Aufarbeitung Dr. Anna Kaminsky: „Die Vielfalt der Projekte zeigt, wie lebendig und kreativ junge Menschen sich mit der Geschichte der kommunistischen Diktatur auseinandersetzen. Ob im Theater, in digitalen Formaten oder im öffentlichen Raum – überall entstehen neue Zugänge, die die Geschichte greifbar und relevant für die Gegenwart machen. Besonders erfreulich: Die Projekte verteilen sich auf viele Regionen Deutschlands, nicht nur in Ost, sondern auch in West. Es ist großartig, wie Jugendliche Verantwortung für Erinnerung übernehmen und die Werte von Freiheit und Demokratie mit eigenen Worten und Formen weitertragen.“
Gedenkstätten, Kultur- und Bildungseinrichtungen konnten im Rahmen von „JUGEND erinnert“ Förderanträge bis zu einem Volumen von 200.000 Euro und einer Laufzeit von maximal drei Jahren einreichen. Die Auswahl der bewilligten Projekte beruht auf den Empfehlungen einer unabhängigen Jury. Ihr gehören Zeitzeuginnen und Zeitzeugen sowie Vertreterinnen und Vertreter aus Wissenschaft, Gedenkeinrichtungen und Jugendorganisationen an. Zu den ausgewählten Vorhaben gehören:
- Grenzmuseum Schifflersgrund (Asbach-Sickenberg): „Schifflersgrund inklusiv. Entwicklung von Angeboten und Strukturen für barrierearme Bildung im ländlichen Raum“
- Die Gesellschaft für eine bessere Zukunft BZ gGmbH (Berlin): „Jugend Erinnert Haus“ (AT)
- Theater o.N. e.V. (Berlin): „(un)erhört: Stimmen in der DDR - eine künstlerisch forschende Erinnerungsreise mit Schüler*innen und Zeitzeug*innen im Prenzlauer Berg“
- Vajswerk e.V. (Berlin): „Noch so jung, im Sommer 1962, als einer geht, eine bleibt, einer schießt“
- Menschenrechtszentrum Cottbus e.V./Gedenkstätte Zuchthaus Cottbus: „Cottbus History Hub“
- NEWKID e.V. (Dessau-Roßlau): „OSTBRONX“
- Museum für Russlanddeutsche Kulturgeschichte (Detmold): „Leben in doppelter Wirklichkeit - kommunistische Diktaturerfahrungen in vergleichender Perspektive“
- Erkenntnis durch Erinnerung e.V. Gedenkstätte Bautzner Straße Dresden: „[L]OST PLACES - ZWISCHEN SHOW- UND FREIRÄUMEN“
- Stiftung Automobile Welt Eisenach: „Traumland – Arbeitsmigrant*innen in der DDR und heute“
- Schotte e.V. (Erfurt): „„1984 - eine Diktatur“ Szenisch-Theatrale Auseinandersetzung von Jugendlichen für Jugendliche“
- Gedenkstätte Amthordurchgang e.V. (Gera): „Was vom Yellow Cake übrig blieb - Eine gesamtdeutsche Perspektive auf das nukleare kulturelle Erbe“
- Künstler für Andere e.V. - Thüringer Archiv für Zeitgeschichte "Matthias Domaschk" (Jena): „Kollektive Fuge - Vergessene Orte in Thüringen. Ein Bildungs- und Netzwerkprojekt“
- Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten (Oranienburg): „Doc.Lab: Kollaboratives dokumentarisches Labor für Jugendliche mit postsowjetischem Hintergrund“
- Landeszentrale für politische Bildung Mecklenburg-Vorpommern (Schwerin): „Unangepasst? (Jugend)Kultur in Diktatur. Stadtraumbezogene partizipative Bildungsarbeit in Verbindung mit der Neuentwicklung von analogen und digitalen Vermittlungsformaten“
- Grenzlandmuseum Eichsfeld e.V. (Teistungen): Iron Curtain Memories: „Vom Leben mit dem Eisernen Vorhang und den Auswirkungen der Geschichte“
- Universität Tübingen - Hector-Institut für Empirische Bildungsforschung: „„Explore-Explain-Expand“. Jugendliche und junge Erwachsene fit machen für einen reflektierten, kritische Orientierung ermöglichenden Umgang mit der SED-Diktatur.“
- Stiftung Europäische Jugendbildungs- und Jugendbegegnungsstätte Weimar: „Theaterprojekt „Zwischen Träumen und Wachen - Einblicke in das geteilte Deutschland““
Weitere Informationen finden Sie hier: www.jugend-erinnert.de.
Jonathan Harnisch
Pressereferent
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