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Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur

Unternehmerische Erfahrungen mit der Treuhandanstalt: Hallenser kommen zu Wort

Unternehmerische Erfahrungen mit der Treuhandanstalt: Hallenser kommen zu Wort

Anlässlich des 35. Jahrestags der Gründung der Treuhandanstalt am 17. Juni 1990 veröffentlicht die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur 21 Videointerviews mit Unternehmerinnen und Unternehmern, die ab 1990 ehemalige DDR-Betriebe übernommen haben. Die Gespräche erweitern das Treuhand-Dossier auf der Website der Stiftung, das inzwischen eine umfassende Sammlung von Zeitzeugenstimmen und Materialien zum Thema bietet.

„Die neuen Interviews zeigen, wie unmittelbar und widersprüchlich die wirtschaftliche Transformation erlebt wurde – nicht theoretisch, sondern als Alltag voller Entscheidungen, Verantwortung und Risiken“, erklärt Dr. Anna Kaminsky, Direktorin der Bundesstiftung Aufarbeitung. „Unsere Sammlung lädt dazu ein, die Arbeit der Treuhand differenziert zu betrachten und auch Klischees zu hinterfragen, die sich in den 1990er Jahren verfestigt haben.”

Ein Teil der Interviewten kam nach dem Mauerfall in die DDR, um Unternehmen zu erwerben oder als Investoren tätig zu werden. Andere übernahmen die Betriebe, in denen sie zuvor selbst gearbeitet hatten – als technische Leiter, Direktoren oder Selbstständige. Manche konnten ihre Unternehmen langfristig etablieren, andere scheiterten.

Mit der friedlichen Revolution und dem Mauerfall bemüht sich Rainer Thiele um die Reprivatisierung der Firma Kathi Rainer Thiele GmbH in Halle mit Erfolg. Heute ist die Firma Marktführer ihrer Branche im Osten Deutschlands.

Paul Morzynski knüpft 1990 erste Kontakte zu Unternehmen in der DDR. Zwei Jahre später kauft er die älteste Schokoladenfabrik Deutschlands – Halloren Schokoladenfabrik in Halle. In den Jahren darauf saniert er das Unternehmen und führt es an die Börse. Bis 2017 ist er Aufsichtsratsvorsitzender.

Ziel der Veröffentlichung ist es, diese individuellen Perspektiven sichtbar zu machen und die Debatte über die Treuhandanstalt um unternehmerische Erfahrungen zu erweitern. Dabei geht es nicht um pauschale Urteile, sondern um die historische Einordnung von Entscheidungen und Handlungsweisen im Kontext einer komplexen Umbruchsituation.

Die Interviews und begleitenden Podcastfolgen sind kostenfrei abrufbar unter: https://www.bundesstiftung-aufarbeitung.de/de/recherche/dossiers/die-treuhandanstalt/treuhandbetriebe/interviews

Jonathan Harnisch

Pressereferent

Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur

Kronenstraße 5 | 10117 Berlin | Tel. 030 / 31 98 95 225

j.harnisch@bundesstiftung-aufarbeitung.de | www.bundesstiftung-aufarbeitung.de | facebook.com/BundesstiftungAufarbeitung

Datenschutz: www.bundesstiftung-aufarbeitung.de/datenschutz

Unsere aktuelle Ausstellung „Frauen im geteilten Deutschland“: www.bundesstiftung-aufarbeitung.de/frauenausstellung

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