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Es wird der Versenkung der «Wilhelm Gustloff» gedacht

Berlin (ots)

Das deutsche Schiff «Wilhelm Gustloff» wurde am 30. Januar 1945 von einem sowjetischen U-Boot in der Ostsee versenkt. In einem Post wird behauptet, dass kein «Vertreter der Bundesrepublik» jemals der Menschen gedacht habe, die dabei ums Leben kamen.

BEWERTUNG: Es hat offizielle Gedenkfeiern an Jahrestagen des Untergangs der «Wilhelm Gustloff» gegeben. Darüber hinaus wurde im Bundestag an die Opfer erinnert. Zudem gibt es offizielle Gedenktage für die Opfer von Flucht und Vertreibung.

FAKTEN: Die «Wilhelm Gustloff» kam im Zweiten Weltkrieg unter anderem als Truppentransporter zum Einsatz. Am 30. Januar 1945 befanden sich mehr als 10 000 Menschen an Bord - vor allem deutsche Flüchtlinge sowie Verwundete und Angehörige der Marine. Mehr als 9000 von ihnen kamen ums Leben, als das Schiff sank. (http://dpaq.de/W2pvE)

Eine offizielle Gedenkfeier gab es beispielsweise am 40. Jahrestag der Versenkung. An dieser nahm für die schleswig-holsteinische Landesregierung die damalige Sozialministerin Ursula Gräfin von Brockdorff (CDU) teil. «Tragödien wie die der Gustloff darf es in Zukunft niemals mehr geben», sagte die Ministerin laut einer Meldung der Deutschen Presse-Agentur am 30. Januar 1985.

Auch zehn Jahre später - am 50. Jahrestag - gedachte man der Toten. Unter den Gästen des Gedenktreffens war unter anderem die damalige schleswig-holsteinische Landtagspräsidentin Ute Erdsiek-Rave (SPD).

Im Bundestag erinnerte am 1. Juni 1995 der damalige Bundeskanzler Helmut Kohl (CDU) in einer Regierungserklärung an Flucht und Vertreibung während des Zweiten Weltkriegs. Dabei erwähnte er ausdrücklich das Schicksal der «Wilhelm Gustloff»: «Am nachdrücklichsten hat sich aber wohl die Versenkung der «Wilhelm Gustloff» in das Gedächtnis eingebrannt. 5000 Flüchtlinge sind damals in der Ostsee ertrunken, darunter 3000 Kinder.» (http://dpaq.de/KqoFg) Zum Zeitpunkt der Regierungserklärung ging man von einer niedrigeren Opferzahl aus als heute.

Der Deutsche Bundestag gedenkt regelmäßig aller Opfer von Flucht und Vertreibung. So beziehe etwa die jährliche Gedenkstunde des Parlaments zum Volkstrauertag diese Opfer explizit mit ein, sagte ein wissenschaftlicher Mitarbeiter der Stiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung der Deutschen Presse-Agentur.

Seit 2015 gibt es außerdem am 20. Juni den Gedenktag für die Opfer von Flucht und Vertreibung. Bei der diesjährigen Gedenkstunde in Berlin sprach unter anderem Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU). (http://dpaq.de/k31QV)

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Links:

Beitrag bei Facebook: https://www.facebook.com/photo.php?fbid=417323035579038&set=a.102968750347803&type=3&theater (archiviert: http://dpaq.de/xzrIX)

NDR: Die tragische Versenkung der «Wilhelm Gustloff» (archiviert): https://web.archive.org/web/20190917142227/https://www.ndr.de/geschichte/chronologie/Die-Versenkung-der-Wilhelm-Gustloff,gustloff120.html

Stenographischer Bericht des Deutschen Bundestags inklusive der Regierungserklärung Helmut Kohls (archiviert): https://web.archive.org/web/20130721045826/http://dip21.bundestag.de/dip21/btp/13/13041.pdf

Gedenktag für die Opfer von Flucht und Vertreibung 2019 (archiviert): https://web.archive.org/web/20190918071008/https://www.bmi.bund.de/SharedDocs/kurzmeldungen/DE/2019/06/20-juni-2019.html

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Kontakt zum dpa-Faktencheckteam: faktencheck@dpa.com

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