Zentralrat Deutscher Sinti und Roma
Zentralrat Deutscher Sinti und Roma begrüßt die Benennung von Michael Brand zum Beauftragten der Bundesregierung gegen Antiziganismus
Zentralrat Deutscher Sinti und Roma begrüßt die Benennung von Michael Brand zum Beauftragten der Bundesregierung gegen Antiziganismus
Der Zentralrat Deutscher Sinti und Roma sieht in der Benennung von Michael Brand (CDU), dem jetzigen Staatssekretär im Bundesfamilienministerium, zum neuen Antiziganismusbeauftragten eine wichtige und gute Entscheidung. Michael Brand hat das Vertrauen und die Unterstützung des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma in seinem Amt. Brand engagiert sich seit vielen Jahren in der Gesellschaft für bedrohte Völker, einer im Jahr 1970 gegründete Menschenrechtsorganisation, die schon sehr früh den Zentralrat Deutscher Sinti und Roma unterstützt hat.
Staatssekretär Michael Brand bringt für sein Amt als Antiziganismusbeauftragter durch sein frühes Engagement in einer Menschenrechtsorganisation die Voraussetzungen mit um den Antiziganismus zu erkennen und ihm entgegenzuwirken.
In einer Zeit von zunehmender Gewalt von Rechtsextremismus und neuem Nationalismus verspürt die Minderheit im Alltag eine besorgniserregende Entwicklung von Antiziganismus. „Der im Dezember 2023 dem Bundestag vorgelegte achthundertseitige Bericht der Unabhängigen Kommission Antiziganismus hat deutlich gemacht, dass der Antiziganismus, der von den Nazis zu einer Rassenideologie geformt wurde, unkritisch durch den demokratischen Rechtsstaat in seiner Bürokratie übernommen und dadurch zu einer zweiten Verfolgung von Sinti und Roma wurde“. So der der Vorsitzende des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma, Romani Rose.
Diese notwendige historische Aufarbeitung und Koordination des Berichts der Unabhängigen Kommission ist wichtig für die Gleichberechtigung der deutschen Sinti und Roma nach ihrer 600-jährigen Geschichte und als anerkannte nationale Minderheit in unserem Land.
Der Antiziganismusbeauftragte soll die Maßnahmen der Bundesregierung zur Bekämpfung des Antiziganismus koordinieren und von Bund und Ländern Maßnahmen einfordern, die den tiefsitzenden Antiziganismus, auch in Teilen der Bürokratie, endlich ächten.
Der jetzige Antiziganismusbeauftragte Michael Brand sagte damals in der Bundestagsdebatte im Dezember 2023: “Umso mehr werden wir bis in die Gegenwart hinein verbreitete Diskriminierung gegen deutsche Mitbürgerinnen und Mitbürger, die Sinti und Roma sind, aktiv und konkret bekämpfen und zurückdrängen. Das sind wir nicht nur allen schuldig, die Opfer oder Nachkommen von Opfern dieses nationalsozialistischen Horrors sind; wir sind es auch uns selbst schuldig“. Brand sagte damals weiter: „Statt Diskriminierung wollen wir die wertvollen kulturellen, gesellschaftlichen und menschlichen Beiträge von Sinti und Roma für unsere Gesellschaft so gewürdigt und respektiert sehen, wie sie es verdient haben“.
Zentralrat Deutscher Sinti und Roma
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