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BLL: Marktcheck von Foodwatch zu sog. "Kinderlebensmitteln" ist unseriös

Berlin (ots)

Die Ergebnisse des vom Unternehmen Foodwatch verfassten Reports zu sog. "Kinderlebensmitteln" halten einer näheren Überprüfung nicht stand. Der Report ist aus Sicht der Lebensmittelwirtschaft einseitig und die daraus abgeleiteten Forderungen sind überzogen. Der Bund für Lebensmittelrecht und Lebensmittelkunde e. V. rügt als Spitzenverband der Lebensmittelwirtschaft folgende Punkte:

   - Die Auswahl der sog. "Kinderlebensmittel" durch eine eher 
     unmethodische Recherche ist willkürlich und folgte offenbar nur 
     dem Ziel, möglichst viele Produkte in eine "rote" also negative 
     Kategorie einsortieren zu können. So existiert beispielsweise 
     keine Definition von "Kinderlebensmitteln". Zudem werden 
     zahlreiche der genannten Produktkategorien wie etwa 
     Frühstücksflocken zu mehr als 80% von Erwachsenen verzehrt.
   - Die von Foodwatch genannte Zahl von 1.514 "Kinderlebensmitteln" 
     täuscht darüber hinweg, dass der Anteil sog. 
     "Kinderlebensmittel" am Gesamtsortiment nur sehr klein ist. 
     Vergleicht man diese Zahl mit dem Angebot von rund 100.000 
     Artikeln in einem durchschnittlich großen Supermarkt, so machen
     "Kinderlebensmittel" gerade einmal 1,5 % aus.
   - Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass Übergewicht bei Kindern 
     zahlreiche Ursachen hat. Eine der wichtigsten sind dabei 
     Bewegungsmangel und der gesamte Lebensstil. So bewegen sich vor 
     allem Kinder und Jugendliche heute deutlich weniger als vor zehn
     oder 20 Jahren. Es ist deshalb falsch, kindliches Übergewicht 
     allein auf die Ernährung zurück zu führen und hierfür wiederum 
     ausschließlich die Lebensmittelwirtschaft verantwortlich zu 
     machen.
   - Foodwatch verkennt, dass es keine "gesunden" oder "ungesunden" 
     Lebensmittel gibt, sondern nur eine unausgewogene oder 
     ausgewogene Ernährung.  In einer ausgewogenen Ernährung haben 
     auch sog. "Kinderlebensmittel" ihren Platz. Die von Foodwatch 
     erhobenen Forderungen, ausschließlich "ausgewogene" Lebensmittel
     herzustellen und zu bewerben, sind deshalb absurd.

Foodwatch leistet keinen Beitrag zur Förderung einer ausgewogenen Ernährung. Mehr noch, das Unternehmen schürt bewusst eine irrationale Zucker- und Fett-Hysterie und attackiert damit die Wahlfreiheit der Verbraucher und die Lebensmittelvielfalt. Letzten Endes maßt sich Foodwatch damit an, für den Konsumenten zu entscheiden, was sich auf seinem Tisch finden darf und was nicht.

Die unmittelbare Verantwortung der Lebensmittelwirtschaft besteht in der Produktion geschmackvoller, hochwertiger und sicherer Lebensmittel, die auch Spaß machen und zu mehr Lebensfreude beitragen. Darüber hinaus engagiert sich die Lebensmittelwirtschaft im Rahmen ihres gesamtgesellschaftlichen Engagements in vielfältiger Weise. Zahlreiche sportliche und schulische Veranstaltungen würde es ohne diese Unterstützung überhaupt nicht geben. Daher ist es auch widersprüchlich, wenn Foodwatch den Unternehmen einerseits mangelnde Verantwortung vorwirft, Ihnen aber andererseits ihre vielfältigen, sozialen Aktivitäten untersagen will.

Bund für Lebensmittelrecht und Lebensmittelkunde e. V. (BLL)

Der BLL ist der Spitzenverband der deutschen Lebensmittelwirtschaft. Ihm gehören ca. 500 Verbände und Unternehmen der gesamten Lebensmittelkette - Industrie, Handel, Handwerk, Landwirtschaft und angrenzende Gebiete - sowie zahlreiche Einzelmitglieder an.

Für weitere Informationen:

Angelika Mrohs
Bund für Lebensmittelrecht und Lebensmittelkunde e. V. (BLL)
Claire-Waldoff-Straße 7, 10117 Berlin
Tel.: +49 30 206143-133, Fax: +49 30 206143-233
E-Mail: amrohs@bll.de, Internet: www.bll.de

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